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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Magier die nächste Reise an. Nördlich der Myralisbergkette versuchte der Liebende, wieder Herr über seine Gefühle zu werden. Hier befand er sich in einem abgelegenen Tal, das er einst mit Lewyn auf dem Weg zum Shynn’talagk durchquerte. Damals genoss die Prinzessin seine Freundschaft. Doch das gehörte endgültig der Vergangenheit an.
    Flink hatte der junge Vater seinem Sohn ein weiches Lager bereitet. Als er ihn darauf bettete, stellte Regos fest, dass der kleine Junge äußerst schwach war. Wie hätte es auch anders sein können? Er war noch immer nackt in der Kälte und unversorgt, da niemand da war, der das Nötigste hätte für ihn tun können. Mit nur einem kleinen Zauber würde der Krieger diesen Zustand ändern können. Er hatte die Hand bereits auf den frierenden Körper gelegt, als er sie wieder zurückzog. Wie ein Blitz durchfuhr ihn ein Gedanke. Er schüttelte sich. Was er jetzt im Begriff war zu tun, konnte am Ende für alle drei den Tod bedeuten. In jedem Fall aber war allein der Versuch dessen verboten. Die Elben hatten vor Jahren ihrer Thronfolgerin den Vorwurf gemacht, Soh’Hmil von den Toten zurückgeholt zu haben. Obwohl dies nicht zutraf, hatte es beiden Angst, ja sogar tiefen Hass entgegengebracht. Wenn er, Regos, sich wirklich zu diesem Handeln entschließen konnte, diesen gefährlichen Weg für seine Nhaslin zu gehen, durfte niemand jemals davon erfahren. Da er hier jedoch allein und somit unbeobachtet war, sollte sich daraus keine Schwierigkeit ergeben. Augenblicklich stieg wieder unbändige Wut in ihm hoch. An seiner derzeitigen Lage trug einzig die Enkelin seiner Herrin Schuld. Ihr Befehl war es, der dazu geführt hatte, dass Nhaslin nun kalt vor ihm lag und Nha’a um sein junges Leben kämpfen musste. Niemals konnte der Krieger Lewyn dies vergeben. Die Halbelbin würde diese Entscheidung noch bitter bereuen.
    Der junge Weise grübelte eine Weile. Hatte er denn genug Macht, um das Unmögliche wahr werden zu lassen? Konnte seine Gemahlin an seiner Seite nach Leranoth zurückkehren? Er hatte gegen die Hexenmeister gekämpft, war dadurch ziemlich geschwächt. Aber war es denn überhaupt möglich? Die Ältesten sprachen immer davon, dass es das nicht war. Gleichzeitig erzählten sie aber auch, dass dann der Zurückgeholte wie der Magier der dunklen Seite zufallen würde. Woher diese Kenntnis, war es doch schon geschehen? Oder war es einfach nur eine Annahme?
    Regos griff in einen seiner Lederbeutel und holte mehrere Zialknollen hervor. Vielleicht konnte er den Kraftverlust durch Essen ausgleichen. Schnell hatte er die heimischen Knollen verspeist. Ebenso rasch fühlte er sich kräftiger, jedoch nicht stark genug. Er erinnerte sich des Drachensteines und hielt den eine Weile fest gegriffen. Er spürte die Kraft, die ihn durchströmte. Nur einen Moment noch, dann wollte er es wagen.
    Ein weiteres Mal durchlief ein recht starkes Zittern seinen Körper. Er fühlte sich unwohl in Anbetracht dessen, was er vorhatte. Schließlich legte der junge Mann alle Bedenken zur Seite und griff nach seinem Messer. Fand ein mächtiger Magier den endgültigen Tod nur, wenn ihm das Herz aus dem Leib geschnitten und verbrannt wurde, so konnte Nhaslin vielleicht nur über dieses Organ zurück ins Leben geholt werden.
    Tief atmete er durch. Dabei war es dem jungen Vater kaum noch möglich, die aufkommende Übelkeit zu unterdrücken. Widerwillig öffnete der Verzweifelte den Brustkorb seiner Gemahlin. Unter Tränen griff er kurz darauf in die blutlose Wunde und umfasste deren totes Herz.
    „Harjatho khalyfon ajarstel.“ Nichts geschah. Wieder und wieder formulierte Regos die Worte, die ihm seine geliebte Nhaslin zurückbringen sollten. Aber weiterhin war keine Veränderung zu bemerken. Furchtbar enttäuscht, unendlich verzweifelt und immer wütender werdend nahm er sie schließlich in seine Arme. Hier, wo er allein war, ließ er frei seine Tränen laufen, während er Lewyn nun den Tod schwor.
    Ein leichter Luftzug griff dem Elb beinah behutsam in dessen schwarzes Haar. Er hob den Kopf. Gleich darauf schlug ihm der Wind hart ins Gesicht und ließ den ohnehin völlig Erschöpften zur Seite sinken.
    Er wusste nicht, wie lange er so gelegen hatte. Aber der Krieger wusste, dass er sich an einem anderen Ort befand als zuvor. Welcher das war, blieb ihm vorerst verborgen. Es war ein dunkler Platz, nur durch einen leichten grauen Schimmer erhellt. So hatte er rasch erkennen können, dass sich wohl sein Sohn, nicht aber

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