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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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den er ging, wurde der Krieger immer ungeduldiger. Seit Stunden wartete er nun schon. War das alles nicht real? Trieb jemand ein böses Spiel mit ihm?
    „Zeig dich endlich! Erlöse mich von dieser Qual!“ Er hielt diese Ungewissheit, ob ihm sein sehnlichster Wunsch auch gegeben würde, nicht mehr aus. Schließlich schlug der verzweifelte Elb seine Faust mit ganzer Wucht gegen den Fels, in dem das brennende Boot verschwunden war. Er hörte seine Knochen brechen. Aber das war ihm egal.
    Es verging weitere lange Zeit. Endlich. Flammen züngelten aus der Wand und der Kahn schob sich hinterher. Darauf gebettet lag noch immer Nhaslin. Nichts schien sich geändert zu haben.
    „Warum kann sie nicht leben?!“ Seine Verzweiflung wurde immer größer.
    „Ungeduld wird nicht hilfreich sein. Du änderst damit nichts. Das Einzige was du erreichst, ist, dass du dich selber schwächst. Deine Gemahlin aber wird deiner ganzen Kraft bedürfen, wenn sie wieder erwacht. Jetzt solltest du dich um deinen Sohn sorgen. Ein zweites Leben zurückzuholen, wird auch einem Nachfahren Ureaens nicht gestattet sein. Geh zu Nha’a. Nahrung für ihn wirst du finden.“ Der Schatten verblasste, dann war es wieder ruhig.
    Regos hatte keine Ahnung, wie lange er neben der brennenden Nhaslin gesessen hatte. Aber nach Tagen war die Müdigkeit einfach zu groß. Er schlief ein. Nachdem der Krieger erwacht war, stellte er voller Verwunderung fest, wieder, vielleicht auch noch, in dem verborgenen Tal zu sein. Wer wusste schon, was die Magie alles hervorrufen konnte?
    Regos lächelte, nein, er begann vor Freude laut zu lachen. Er hielt Nhagas Schwester in seinen Armen und sie atmete. Auf ihrer unversehrten Brust lag das Neugeborene. Es schlief. Sein Lachen erstarb sofort. War das Wirklichkeit? Er beugte sich zu der Elbin und lauschte. Ja, sie atmete wirklich. Und er konnte sie berühren. Alles war so, wie er glaubte es auch zu erleben.
    Wieder und wieder horchte der Krieger aufmerksam nach den Geräuschen, die er von der bleichen Frau vernahm. Zunehmend wurde sein Lächeln dabei größer. Ihr Atem schien ständig gleichmäßiger, vor allem aber kräftiger zu werden.
    Glückliche Augen strahlten ihr entgegen und Tränen der Freude benetzten ihr Gesicht, als Nhaslin endlich wieder zu sich kam, als sie ins Leben zurückkehrte. Regos musste unbändig kämpfen, um sie nicht sogleich hochzureißen und fest in seine Arme zu schließen. Stattdessen strich seine Hand sanft über Gesicht und das wirre Haar seiner lebenden Gemahlin.
    Seit Tagen hatte der Elb an der Seite der Bewusstlosen ausgeharrt. Ständig hatte er sie mit Wasser und allem anderen Notwendigen versorgt. Gleichzeitig behütete er zärtlich den kleinen Nha’a, den er von Zeit zu Zeit auch zu seiner Mutter legte. Dann ging deren Hand unwillkürlich zu ihrem Kind. Der junge Magier deutete dies als ein gutes Zeichen. Seine Fürsorge, das quälende Warten wurde endlich belohnt.
    Als seine geliebte Nhaslin nun ihre Augen öffnete, hätte er sein Glück am liebsten in die immer noch kalten Lande hinausgeschrien. Er hatte den verbotenen Pfad nicht vergebens beschritten. Alles war gut gegangen.
    Nur ein paar Tage noch, dann konnte er mit ihr zusammen nach Leranoth zurückkehren.

Feindschaft
    Langsam senkten sich die schweren Steinplatten dem Boden entgegen. Die Trauernden warfen einen letzten Blick auf die beiden Sarkophage, in denen Therani und Berando ruhten. Teglamon selbst hatte dafür gesorgt, dass diese beiden ruhmreichen Männer eine ehrenvolle letzte Ruhestatt erhielten.
    Der König mit seiner Frau Sreanank, Aschiel und Eneamer hatten die trauernden Freunde begleitet. Zudem gab es die drei jungen Frauen, von denen jetzt eine Witwe ohne Vermählung war. Den Verstorbenen wurde ebenfalls durch weitere Agonthalither die letzte Ehre erwiesen. In der kurzen Zeit, in der die Männer in der großen Stadt der Menschen verweilten, war es ihnen gegeben, einige Freundschaften zu schließen.
    Nur allmählich löste sich die Gruppe der Abschiednehmenden auf. Thelan, der selbst noch in diesen Tagen gestützt werden musste, blickte weiterhin ungläubig auf den Hügel, der allein für Vater und Bruder Grab sein sollte. Nerair, der den Freund versuchte aufrecht zu halten, musste den auch nach Stunden mit Gewalt von diesem Ort der Trauer wegführen.
    Die Halbelbin und Nirek hatten sich bereits zurückgezogen, beobachteten die jungen Männer aber weiterhin aus der Entfernung. Sie trugen große Sorge um den

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