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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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tanzende Laub. Das führte die Gefährten und den Fürst an der beeindruckenden Felswand entlang, hinter deren kunstvollen Ornamenten, Säulen und Statuen die Stadt lag. Ganz am Ende, vor der riesigen, Schutz bietenden Figur, blieben sie stehen. Was für ein enormes Bauwerk das doch war! Hier übernahm die Dunkelheit das Zepter und die Blätter fanden schließlich Ruhe. In diesem Moment strich wieder ein warmer Luftzug über die Wange der Kriegerin. Sie war äußerst aufmerksam. Ein solcher Wind hatte sie schließlich Hengreth entdecken lassen. Dass sie jetzt hier standen, verdankten sie ebenfalls dem Wink einer unentdeckten Macht. Und richtig: Das silbrige Glitzern war abermals zu sehen. Wie eine leichte Wolke bewegte es sich auf das Bein der Figur zu. Wartete dort ein Ausweg?
    Lewyns Begleiter schauten neugierig zu ihr. Sie hatten den Wind nicht spüren können. Sie hatten das Laub nicht tanzen sehen, ebenso wenig den letzten Wink.
    „Ich denke, diese Statue birgt eine Antwort.“
    „Auf welche Frage?“
    „Wie finden wir einen Ausweg? Gehen wir. Ich bin neugierig, was hier verborgen ist.“
    „Wo willst du hin? Da ist nichts.“
    „Wir werden ein Stück klettern müssen, Nirek.“
    „Es ist dunkel. Du wirst nicht so gut und wir gar nichts sehen können. Wir sollten morgen zurückkommen.“
    „Morgen wird die Antwort nicht mehr zu finden sein.“
    „Wartet einen Moment. Wenn der Mond über dem Talrand erscheint, gibt uns der Fels von seinem Licht.“ Fesnuhr wies auf die bearbeitete Wand vor sich, die in ihrem unteren Teil bereits ein feines Leuchten trug. Dies steigerte sich zunehmend nicht nur in seiner Intensität, sondern auch in der Ausbreitung. Dabei waren aber nur die Stellen betroffen, an denen sich die Bewohner der Stadt aufhielten. Das waren im Augenblick einige. Wenige von ihnen kehrten nun ins Innere ihrer kleinen Heimat zurück, während die vielen Neugierigen den Weg zu den Gefährten und ihrem Oberhaupt nahmen. Sie wollten wissen, was es in der jetzt herrschenden Dunkelheit am Fuße ihres Beschützers zu entdecken gab.
    Die heimatlose Prinzessin hatte währenddessen begonnen, die riesige Statue zu erklimmen. Das erwies sich bald als äußerst schwierig an dem glatt gehauenem Stein. Es gab nur wenig Stellen, an denen Hände und Füße Halt fanden. Schnell stand ihr Schweiß auf der Stirn.
    „Ich möchte einmal erleben, dass die Kletterei nicht so furchtbar anstrengend ist“, schnaufte Therani. Er folgte dem Heerführer, der als zweiter den Weg in die Höhe nahm.
    „Bittet Fesnuhr um Seile. Wir nehmen sie mit und lassen sie dann herunter. So wird es leichter für unsere alten Freunde.“ Sie grinste zu dem Mann aus Gitala, der die zweideutigen Worte mit einem mürrischen „Hm“ kommentierte.
    Die Kriegerin klemmte sich zwischen die Beine der steinernen Figur und ruhte aus. Sie würde an dieser Stelle auf das Verlangte warten. Das war schneller da, als sie geglaubt hatte. Der Stadtherr hatte sofort für deren Beschaffung gesorgt, als er sah, wohin es gehen sollte. Schnell wurden die Stricke nach oben gereicht. Die Elben legten sich die Taue um und setzten den Aufstieg fort. Eine Stunde später hatten sie die Stelle erreicht, an der das silberne Glitzern verschwunden war.
    „Du sagtest, hier sei das Licht verblasst. Ich kann aber keinerlei Eingang oder sonst etwas entdecken. Hat es uns irregeführt?“
    „Es war dasselbe Leuchten, das uns den Weg nach Hengreth wies. Wir müssen nur gründlich schauen.“ Die Erinnerung an das Daragon’fenn drängte sich ihr auf. Auch dort musste sie die ermüdende Kletterei auf sich nehmen, um den Drachenstein zu finden. Dort hatte sie etliche Stunden damit zugebracht, nach dem Gegenstand zu suchen.
    Die junge Frau griff in einen Spalt, der zum Gewand der Figur gehörte. Hier wollte sie Halt finden, um sich noch ein Stück nach oben ziehen zu können. Der Fels allerdings gab ein wenig nach. Lewyn griff weiter in das entstandene Loch. An seinem Ende fand sie einen Reliefstein. Einer Eingebung folgend, fasste sie die Erhebung und drückte nach unten. Als sich nichts tat, versuchte sie das Gebilde zu drehen. Noch immer geschah nichts. Die Verstoßene ließ los, um sich den Gegenstand anzusehen. Leises Ächzen gab ihr die Gewissheit, sich dem Ziel ein gutes Stück nähern zu können. Unterhalb des steinernen Hemdes, an der Innenseite des Oberschenkels, öffnete sich ein kleiner Durchschlupf.
    „Wirf ihnen die Seile zu.“ Damit war die junge Frau schon fast

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