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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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aufgetragen hatte, gut auf die Erbin der Macht acht zu geben. Dies tat er, seit der ersten gemeinsamen Kämpfe in der gelben Ebene.
    Die Beiden waren bereits seit über vier Tagen unterwegs, als sie endlich den Hauch frischer Luft wahrnahmen. Einige Zeit später standen sie am Ausgang. Da die Freunde nicht wussten, ob der sich ebenfalls unter magischem Schutz befand, blieben sie äußerst vorsichtig. Langsam näherten sich der Heerführer und auf der anderen Seite die junge Frau dem Freien. Nach vorne hin war nichts zu erkennen. Doch als sie die Köpfe um die Ecken schoben, wichen sie augenblicklich zurück.
    „Iaschtah!“, fluchte sie kaum hörbar.
    „Kommt heraus! Ich weiß, dass ihr euch in dem Gang verkriecht.“ Heiß schlug ihnen das Feuer entgegen.
    „Was sollte uns zu solchem Wahnsinn treiben?“
    „Meine Flammen hätten euch mühelos erreichen können. Doch wollte ich dies nicht.“
    „Woher der Sinneswandel? In den Shen’enwas hättest du nur zu gern meinen Leichnam gesehen!“
    „Seither ist viel geschehen. Die Zeiten wandeln sich.“
    „Ich bin immer noch zur Hälfte Elb und zur anderen Mensch. Daran hat selbst die Zeit nichts geändert.“
    „Das weiß ich. Doch hast du mir gezeigt, dass dies ohne Bedeutung ist. Du gabst mir den Stein unseres Volkes zurück, hast uns nicht in die Schlacht gerufen, als unsere Hilfe vonnöten gewesen wäre. Es ist mein Verschulden, dass sie dir die Macht nahmen, die Garnadkan hätte Frieden bringen können.“
    „Was sollte das mit dir zu tun haben? Du warst nicht dabei.“
    „Eben. Wir Drachen hätten Colgor besiegen können. Nicht du hättest ihm dann den Tod bringen müssen. Die Ältesten, die keine Weisheit besitzen, hätten nicht gegen dich angehen können.“ Resuris war von seinem Felsen gekommen und hockte mittlerweile direkt vor dem Ausgang. Er blickte der Kriegerin in deren Augen, denn sie stand ihm längst gegenüber.
    Resuruis am Ausgang Hengreths
    „Die Weisen! Sie hätten einen anderen Weg gefunden. Schon so lange misstrauten sie mir. Es gab kein Zurück. Es wäre so oder so geschehen. Dich trifft keine Schuld.“ Der Drache wich ein Stück zur Seite, damit die Freunde endlich hinaus ins Freie treten konnten. Dies taten sie auch. Lewyn hielt dabei jedoch ihren Schild schützend vor sich. Resuris schien dies zu amüsieren. Seine bernsteinfarbenen Augen lachten. Es war völlig anders, als damals in den schwebenden Wäldern.
    „Doch, das tut es. Dein Weg, uns Drachen zu befreien, brachte dir diesen Argwohn. Außerdem ließ mein Glaube, du seist verräterisch, wie viele des Menschenvolkes, es nicht zu, dass dir die Hilfe zuteil wurde, die ich dir hätte geben müssen.“
    „Das gehört der Vergangenheit an und wir können sie nicht mehr ändern. Also genug davon.“ Wieder wollte Verbitterung nach dem Herzen der Verstoßenen greifen. Der Kampf gegen Colgor hatte sie von den Freunden und von der Großmutter getrennt. Dieser Tag hatte sie gänzlich ihrem Volk entrissen.
    „Resuris, wie kommt es, dass wir hier auf dich treffen? Ich wähnte euch alle im Daragon’fenn. Ihr seid doch sicher dort?“
    „Das sind wir. Unsere Magie ist ungebrochen und die Zwerge hüten weiter das Geheimnis meines Volkes. Sie lassen niemanden ein in das Gebirge.
    Du fragst, weshalb ich hier bin. Nun, ich wurde gerufen und zwar von dir. Du batest Hengreth um die Freigabe eines Ausgangs. Er wurde dir und auch seinen Einwohnern gewährt.“
    „Ihr seid die Hüter dieses sonderbaren Tals?“
    „Seit seinem Bestehen. Denn es gehört zum Shynn’talagk. Sicher weißt du, dass wir es waren, die es unüberwindbar machten. Du kennst den Grund dafür.“
    „Und wieder waren es die Menschen.“
    „Nicht nur. Damals kämpften ebenso andere gegen uns. Es gibt zudem verschiedene Elbenvölker. Nicht alle sind so friedlich gesinnt, wie die Let’wedens. Es leben heute noch viele von ihnen in den südlich gelegenen Landen. Die sind größer als das dir bekannte Garnadkan.“
    „Es ist stets das Gleiche, egal welche Ausmaße ein Reich hat. Überall gibt es Machtgier. Es stimmt mich traurig, dass sie nie versiegen will.“
    „Sie wird erst vergehen, wenn das Böse restlos vernichtet werden kann. Doch das wird nicht leicht, falls es überhaupt machbar ist.“
    „Was ist mit Hengreth? Seine Bewohner, sind sie nun frei?“
    „Sie haben eingesehen, dass das Bestreben, anderen seine Herrschaft aufzuerlegen der falsche Weg ist. Wann immer sie wollen, können sie ihr Tal von diesem Tage an

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