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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Spaß gehabt“, grinste der zurück.
    Die Gefährten nahmen Abschied von diesem seltsamen Ort und befanden sich fünf Tage später am Ausgang, wo Resuris auf ihre Ankunft wartete.
    „Bleibt zurück. Ich will erst hören, wie er zu euch steht.“ Sie ging vorerst allein hinaus.
    „Sie begleiten dich, sind deine Freunde. Ihnen wird nichts geschehen. Lewyn, sie sind etwas Besonderes. Das weißt du?“
    „Natürlich. Sie stehen treu an meiner Seite. Ihnen kann ich mein Leben anvertrauen. Sie sind mir Familie. Sie sind mir Heimat.“ Dann rief sie den Rest der Gruppe aus dem Gang. Die Männer waren dabei aufs Äußerste angespannt.
    „Damals in den Shen’enwas begleiteten dich nur zwei Menschen. Heute aber sehe ich fünf. Das gibt mir Hoffnung, dass ihr Volk weitere hervorbringt, die Stärke und Reinheit besitzen.“
    „Ich hoffe es nicht nur. In der Schlacht um Leranoth und in Agondhar traf ich auf einige von ihnen.“
    „Das wird einer deiner nächsten Wege. Gharr berichtete darüber, wie du den Feind vernichtet hast. Doch glaube ich nicht, dass dir die Erinnerung der Menschen daran weiterhelfen wird. Sei vorsichtig und bleibe im Verborgenen.“
    „Ich werde ihre Siedlungen meiden, wenn es mir möglich ist.“
    „Dennoch führt dich das Schicksal eines Tages in ihre große Stadt. Du kannst es nicht verhindern.“
    „Das ist nicht gut. Ich werde kaum unerkannt bleiben.“
    „Vielleicht doch. Aber wirst du entdeckt, bin ich mir sicher, dass du daraus einen Ausweg findest. Vertraue auf dein Herz. Es weist dir stets den richtigen Weg.“
    „Hm, so ist meine Hoffnung. – Es wird Zeit.“
    Der große Drache öffnete seine Flügel und schloss die Gefährten nebst ihren unruhigen Tieren darin ein.

Am Fuße des Shynn’talagk
    „Wo sind wir?“ Die Männer ließen ihre Blicke durch die bewaldete Bergwelt streifen. „Sind wir zurück in Garnadkan?“
    „Kaum. Es geht nördlich hinauf in das Gebirge, nicht im Süden. Wir werden weitere Monate verlieren.“ Lewyn hatte dies fluchend festgestellt. Dabei suchte sie nach Feinden. Allerdings hoffte sie, die abgehängt zu haben. Die schnelle Reise, durch Resuris’ Hilfe, musste das ermöglicht haben. Nach einiger Zeit setzte sie ihren Schimmel in Bewegung und folgte einem verborgenen Pfad.
    Viele Tage lang ging es abwärts, zum Fuße des Shynn’talagk. Der Weg gestaltete sich dabei recht freundlich. Unentwegt konnten sie im Schutze hoher Bäume reiten. Das Unterholz war nicht so dicht gewachsen, als dass es einem Gegner hätte ausreichend Versteckmöglichkeiten geben können. Der Waldboden selbst war durch eine dicke Laub- und Moosschicht gut gepolstert, so dass der Ritt nicht all zu anstrengend wurde. Vielerorts drängten kleine Quellen an die Oberfläche, um ein Stück weiter wieder zu versiegen. Dennoch schlängelten sich hin und wieder auch schmale Bäche zwischen den Bäumen. So hatten die Gefährten ständig frisches Wasser zur Verfügung. Das Angebot an nahrhaften Pflanzen und für die Menschen an Wild war groß. Es waren Tage des Überflusses.
    Allmählich aber wurde alles weniger. Schließlich hatten sie die Grenze erreicht. Die Gefährten standen unter den letzten Bäumen. Vor sich sahen sie kahle Erde, aus der die Überreste einstiger Wälder stachen. Zum Teil waren die Baumstümpfe bereits verrottet. An anderer Stelle zeugten sie noch von vergangener Pracht. Hier musste der Wald vor Zeiten wundervoll gewesen sein. Heute aber wehte kalte Winterluft über den nackten Boden. Es begann zu schneien.
    „Ist das ebenfalls das Werk eines Drachen?“ Die Erinnerung an die verbrannte Erde um Terell und die anderen Orte war nicht so abwegig. Vor sich hatten sie teilweise verkohlte Überreste und der Boden trug manchen Orts einen Mantel aus Asche.
    „Nein, diese Bäume wurden gefällt. Sicher waren sie für irgendjemanden von Nutzen.“
    „Aber warum so hart?! Warum vergeht sich jemand so sehr an der Natur? Hier muss es einst ebenso schön gewesen sein, wie weiter oben in den Bergen.“ Nirek sah zurück in die Richtung, aus der sie gerade gekommen waren. Würde dieser Wald in einigen Jahren noch bestehen? Oder würde der ebenfalls ein Opfer der Gier?
    „Der Feind brauchte das Holz zum Betreiben seiner Schmieden. Seht, dies sind die Überreste ihrer Brennöfen. Die Goriebs wollen auch hier den Krieg. Das Böse ist nicht nur Teil unserer Welt.“ Soh’Hmil deutete ein Stück weit in das verwüstete Land. Dort waren einige steinerne Reste erkennbar. Ihre Formen

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