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Lexikon der Oeko-Irrtuemer

Lexikon der Oeko-Irrtuemer

Titel: Lexikon der Oeko-Irrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk und Miersch Maxeiner
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Erwähnung ihrer Arbeiten zufrieden geben, ist der aktive Einfluß staatlich geförderter Klimaforschungszentren in Großbritannien, den USA und in Deutschland besonders groß. Das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg wurde zum »Deutschen Klima-Rechenzentrum« hochgerüstet, das britische Meteorological Office nennt seine Spezialtruppe »Hadley Centre for Climate Prediction and Research«
    (»Zentrum für Klima-Forschung und Vorhersage«), In den USA gibt es gleich mehrere solcher Großforschungseinrichtungen.
    Seit 1990 kamen mehrere offizielle IPCC-Berichte heraus, meist im Vorfeld internationaler Klima-Konferenzen. Die mehrere tausend Seiten umfassende Langfassung wird von etwa 80 Autoren geprägt - und von kaum jemandem gelesen. Entscheidend ist vielmehr die zusammenfassende Kurzfassung für die Politiker. Dieses Schlüsseldokument wird von einer Handvoll Wissenschaftler koordiniert. Die Formulierung eines wissenschaftlichen Konsenses liegt also in der Hand ganz weniger Personen.
    Doch das eigentliche Problem besteht darin, daß es einen Konsens in einer noch weitgehend unerforschten Sache gar nicht geben kann. Im Interesse einer eindeutigen politischen Handlungsanweisung werden aus diesem Grund zahlreiche Zweifel an der These vom menschengemachten Treibhaus in Fußnoten versteckt. Selbst die Satellitendaten, die seit Ende der siebziger Jahre keine nennenswerte Erwärmung in der unteren Troposphäre zeigen, werden in der politischen IPCC-Kurzfassung nicht zur Kenntnis genommen. Zahlreiche - auch namhafte -Wissenschaftler beschwerten sich, daß zwar ihre Namen, nicht aber ihre Zweifel in den IPCC-Schlußdokumenten auftauchen. Und selbst angesehene Wissenschaffsmagazine wie »Nature« melden Bedenken am IPCC-Verfahren an.
    Das IPPC-Vorgehen ist ein gut gemeintes, aber letztendlich - vom Standpunkt der wissenschaftlichen Erkenntnis her - äußerst zweifelhaftes Verfahren. Wissenschaft lebt von der Auseinandersetzung mit und dem Hinterfragen von Hypothesen. Aber genau dies ist einer Mehrheitsfindung a la IPCC hinderlich. Der Stockholmer Physik-Professor Thor Ragnar Gergholm, Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften, beurteilt das Vorgehen gegenüber dem Berliner »Tagesspiegel« so: »Das IPCC wurde eingesetzt, um einen Konsens in der Klimafrage zu liefern. Doch wird nahezu jedes Glied der Argumentationskette in dem wichtigen Bericht von Wissenschaftlern in Frage gestellt. Die Frage ist nicht, ob die Zweifler recht haben oder nicht. Der Punkt ist, daß sie ohne jeden Zweifel bewiesen haben, daß es keinen derartigen Konsens in der Klimafrage gibt. Die offenen Fragen müssen durch die traditionellen Mittel der empirischen Wissenschaft gelöst werden. Das IPCC-Verfahren hat sich als Fehlschlag erwiesen.«
    Wissenschaftliche Erkenntnis ist grundsätzlich keine Frage der Mehrheit. Galileo Galilei war zu seiner Zeit genauso wenig mehrheitsfähig wie Einstein. Als der Nazi-Propagandist Goebbels forderte: »100 deutsche Wissenschaftler müssen gegen Einstein aufstehen«, ließ Einstein müde ausrichten: »Einer würde genügen.« Auch der deutsche Forscher und Begründer der modernen Physik Max Planck (in dessen Namen das Deutsche Klima-Rechenzentrum forscht) galt Zeit seines Lebens als Außenseiter. In der Wissenschaft kann ein Außenseiter recht haben, es kann die Mehrheit recht haben, es können aber auch alle unrecht haben. Genau daher ist die ständige Hinterfragung von Hypothesen ein unabänderliches Prinzip wissenschaftlichen Fortschrittes.
    Eine im August 1996 von der »Meteorologischen Zeitschrift«, einem Organ der deutschsprachigen Wetter- und Klimaforscher, durchgeführte Befragung zeigt jedenfalls ein völlig anderes Bild der wissenschaftlichen Diskussion als die IPCC-Stellungnahmen. Die These, daß die vom Menschen verursachten Emissionen bereits Auswirkungen auf das Klima hätten, hielten jeweils nur zehn Prozent der Forscher für »sicher richtig« oder »sicher falsch«. Knapp 40 Prozent der Befragten glaubten »eher nicht« daran. 2
    Im Trend das gleiche Ergebnis erbrachte eine Umfrage, die der Hamburger Dennis Bray vom Deutschen Klima-Rechenzentrum und Hans von Storch vom GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht durchgeführt haben. Sie interviewten mehr als 200 deutsche, 150 amerikanische und 35 kanadische Kollegen. Auf die Frage, ob man sicher sein könne, daß die Klimaerwärmung bereits im Gange ist, waren dann überraschend viele Forscher unschlüssig. Lediglich ein Drittel der

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