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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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eintrat.
    Nach einer Weile ging er zum Haus zurück, beladen mit Erinnerungen an sein Zuhause, die sich wie ein dumpfer Schmerz in einem hinteren Winkel seines Herzens eingenistet hatten.
     
    Miri wurde wach, als er die Tür öffnete; sie lächelte ihn an und rekelte sich genüsslich. »Morgen.«
    »Guten Morgen, Cha’trez.« Er setzte sich auf die Bettkante und hielt ihr einen Becher hin. »Möchtest du einen Tee?«
    »Warum nicht?« Sie setzte sich auf und nahm ihm den Becher ab. Dabei rutschte die Zudecke herunter und entblößte eine ihrer kleinen Brüste. »Ummm – das tut gut«, stöhnte sie, nachdem sie von dem Tee gekostet hatte. »Vielen Dank auch.«
    »Gern geschehen.«
    »Du bist heute sehr früh aufgestanden.«
    »Von der Musik war ich so aufgekratzt, hinzu kam die Vorfreude, eventuell in der Öffentlichkeit spielen zu dürfen.« Er lächelte. »Und obwohl ich mich hinterher mit dir im Bett ziemlich verausgabt hatte, fühlte ich mich nach ein paar Stunden Schlaf völlig erfrischt.«
    Sie lachte, schüttelte den Kopf und versteckte ihre Brust hinter einem Vorhang aus Haaren. »Ich weiß nicht, ob ich das als Kompliment auffassen soll oder nicht.« In nüchternem Ton fuhr sie fort: »Ich hatte einen komischen Traum, Boss.«
    »Tatsächlich?«, murmelte er und beobachtete unter seinen dichten Wimpern hervor aufmerksam ihr Gesicht. »Erzähl.«
    »Das Merkwürdigste daran war«, erklärte sie gedehnt, »dass alles so real wirkte, als würde ich die Personen kennen. Als gehörten sie zu meiner … Familie.«
    »Träume können manchmal sehr sonderbar sein«, hakte er nach, als ein paar Sekunden verstrichen und sie immer noch schwieg. »Vielleicht hattest du die Leute, die in deinem Traum vorkamen, wirklich einmal gesehen, wenn auch nur flüchtig.«
    »Nee«, erwiderte sie zögernd, um gleich darauf mit Nachdruck zu wiederholen: »Nein, an dieses Paar hätte ich mich erinnert, dazu waren sie zu ungewöhnlich. Im wirklichen Leben sind mir die beiden niemals begegnet.« Sie schloss die Augen und runzelte vor lauter Konzentration die Stirn. »Sie befanden sich in einem Raum, der aussah wie die Brücke auf einem Raumschiff. Einem gigantischen Schiff. Sie standen nebeneinander, Schulter an Schulter. Die Frau war ein bisschen größer als der Mann, hatte schwarzes, krauses Haar, schwarze Augen und einen blassen Teint. Sie war wunderschön, Boss, anders kann man sie gar nicht beschreiben. Und er … weißes Haar, aber er ist nicht alt; helle Augen, braune Haut, große Hände, in einer hielt er ein Weinglas. Er trug einen Ring mit einem purpurfarbenen Stein … Sie sagten …« Ihre Augenbrauen zuckten, und er starrte sie mit angehaltenem Atem an. »Jemand sagte: ›Wir suchen euch. Helft uns.‹« Sie seufzte. »Es war so verdammt real!«
    »Priscilla!«, flüsterte er.
    Sie riss die Augen auf. »Häh?«
    »Die Leute, die du beschrieben hast«, erklärte er aufgeregt, »existieren wirklich.« Er kämpfte gegen ein Chaos aus Hoffnung und Entsetzen an. »Der weißhaarige Mann ist mein Bruder Shan; die Frau ist Priscilla Mendoza, und sie fungiert als Erster Maat auf der Dutiful Passage, die von Shan kommandiert wird. Er ist der Captain dieses Schiffs.«
    Eine Weile schwiegen beide. Dann begann Miri zaghaft: »Val Con?«
    »Ja.«
    »Wieso träume ich von diesen Menschen? Wie sind die Bilder von ihnen in meinen Kopf gelangt?«
    Er zögerte, dann griff er nach ihrer Hand. »Priscilla ist eine Dramliza, eine Hexe, Miri. Ich … als ich vorhin draußen war, kam es mir vor, als würde jemand meinen Namen rufen. Aber dann geschah nichts mehr. Vielleicht liegt es nicht in ihrer Macht, eine Botschaft in einen wachen Verstand einzupflanzen, deshalb wandte sie sich an meine Lebensgefährtin.«
    »Na ja, Boss … aber woher sollte sie wissen, dass es mich gibt, und dass ich obendrein deine Frau bin?«
    Ratlos sah er sie an. »Miri, ich bin kein Zauberer. Ich habe keine Ahnung, wie so etwas funktioniert.«
    »Natürlich nicht.« Sie streichelte seine Wange und kämmte ihm mit den Fingern die Haare aus der Stirn. »Schon gut, Boss. Ist ja nichts passiert.« Ihre Hand zitterte. »Wovor fürchten wir uns eigentlich? Was macht uns solche Angst?«
    »Sie suchen nach uns«, flüsterte er. »Dadurch bringen sie sich selbst in Gefahr. Die Abteilung für Innere Angelegenheiten … bei allen Göttern! Mein Clan …« Und das Schiff war nutzlos, es ließ sich nicht reparieren …
    Sie bildete sich ein, dass er sagte: »Wir müssen noch heute

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