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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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außerordentlich erstaunlich. Eigentlich war er recht primitiv geknüpft, ein Fetzen mehr, rechteckig in der Form, aber durchaus mit etwas künstlerischem Gespür gemacht, sodass er das Auge erfreute, ohne zu grell zu wirken; angenehm und entspannend anzusehen.
    Pat Rin keuchte, sein Blick war plötzlich benebelt. Da gab es jemanden – eine Person in den wenigen, bedrückenden Häuserblocks dieser dreckigen und verdorbenen Stadt, die er jetzt die seine nennen durfte –, jemand seiner Leute, der genug Herz hatte, um einen Gegenstand voller Schönheit herzustellen. Er schüttelte den Kopf, hielt alberne Tränen auf und ging etwas unsicher zu dem Wandschrank hinüber.
    Er zog die oberste Schublade mit einiger Anstrengung heraus und blieb stehen und starrte. Da war keine Reihe ordentlich abgelegter Aktenordner zu sehen, nicht einmal ein Durcheinander von Papieren. Nein, die oberste Schublade von Boss Morans billigem Wandschrank war bis zum Rande mit Bargeld jeglicher Währung gefüllt, alles völlig durcheinander, als ob man es gerade hineingeworfen hatte, um die Schublade danach zuzuknallen.
    Die zweite Schublade enthielt ein ähnliches Chaos. In der untersten lagen die Münzen.
    Pat Rin schloss sie wieder und streckte sich. Idiot, dachte er. Nicht einmal ein Safe? Seufzend ging er zum Tisch hinüber.
    Der blaue Stuhl war abgegriffen, das Plastikpolster ramponiert, die Plastikbeine bogen sich alarmierend. Pat Rin schob ihn zur Seite.
    Da lag ein kleines Buch mitten auf dem Tisch. Für einen verrückten Moment dachte er, er habe Morans persönliches Schuldbuch entdeckt, aber Terraner führten keine Schuldbücher. Vor allem – wenn er sich an seine Recherchen zu diesem Ort richtig erinnerte, von den Geschichten aus dem Munde von Natesa und Cheever ganz abgesehen – würden die ehrwürdigen Bürger des Planeten Surebleak niemals auf diese Idee kommen.
    Er ergriff das Buch und öffnete es, runzelte die Stirn, als er es durchblätterte. Sehr schnell stellte er fest, dass er Morans Versicherungsbuch in Händen hielt, das alle Geschäfte in seinem Gebiet auflistete, was sie ihm schuldeten und was sie gezahlt hatten.
    Es war ein außergewöhnlich frustrierendes Dokument, mit einer schwammigen, kreideähnlichen Substanz geschrieben, die Kommentare variierten zwischen gerade noch und gar nicht leserlich. Pat Rin beendete sein Studium ohne wirklich etwas über sein Versicherungseinkommen auf Surebleak gelernt zu haben – und mit einem schmerzhaften Druck auf den Augen.
    Seufzend rieb er sich die Stirn und blickte ganz bewusst auf den aufmunternden, unaufdringlichen kleinen Teppich auf dem dreckigen Plastikboden.
    Der Schmerz in seinem Kopf wurde stärker und was er nun sah, war nicht der Fußboden des Büros des verstorbenen Moran, aber den Boden seines Geschäfts nach der Schießerei, die schimmernde Plastikoberfläche übersät mit den Körpern … den Körpern seiner Angehörigen.
    Da Anthora, den Arm an der Schulter abgetrennt, hier Shan, ein Einschussloch zwischen seinen frostfarbenen Augen, und dort Quin, das halbe Gesicht fortgerissen …
    Würgend legte Pat Rin seine Hände vor die Augen, verbarg den schrecklichen Anblick und hörte wieder die starre, gefühlskalte Stimme des weißhaarigen Mannes: »Ihre Verwandtschaft ist tot. Nova yos’Galan, Anthora yos’Galan, Shan yos’Galan, Kareen yos’Phelium, Luken bel’Tarda …«
    Da war ein Geräusch bei der Tür, lauter als die Stimme seines Feindes, die die Namen der Toten sang. Pat Rin wirbelte herum, die Waffe glitt in seine Hand, er hob sie in einer weichen Bewegung und richtete sie auf …
    … auf Juntavas Sektorrichterin Natesa, die man auch die »Attentäterin« nannte.
    Es sprach für ihre Fähigkeiten, dass sie weder nach ihrer Waffe griff noch sein Feuer auf sich zog, indem sie wie Beute wirkte. Stattdessen hielt sie nur in der Türöffnung inne, die schwarzen Augenbrauen über den schwarzen Augen hochgezogen, und neigte ihren Kopf.
    »Meister«, murmelte sie im Modus des Studenten zum Lehrer, »Es freut mich, sie so gut bewacht vorzufinden, da ich gerade gekommen war, um Sie zu kritisieren, dass Sie Ihre Eidgebundene verlassen haben.«
    Pat Rin senkte die Waffe, sein Herzschlag brüllte in seinen Ohren. Sein Magen drehte sich um. Er fummelte die Waffe zurück in seinen Ärmel und erwiderte auf Terranisch, ohne ihr in die Augen zu schauen.
    »Ich dachte, meine Eidgebundene sei mit ihrer eigenen Arbeit gut beschäftigt.«
    »Sicher, Mr. McFarland und ich

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