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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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    Auch Kendira kam auf die Beine. » Du bist mit ihm verabredet? Um diese Uhrzeit? «
    » Ja, aber er ist heute Nacht viel früher zur Stelle, als wir es eigentlich ausgemacht haben. Schade, heute wäre es mir wirklich nicht sehr eilig gewesen. « Er bedachte sie mit einem vielsagenden Blick. Dann fragte er schnell: » Bleibst du noch hier oder kommst du mit runter? «
    » Ich mache mich auf den Weg zurück in die Lichtburg « , sagte sie und folgte ihm auf dem sandigen Pfad, der sich an der Westflanke in Serpentinen hinunterwand.
    Obwohl es einfacher gewesen wäre, hintereinander zu gehen, blieb Dante an ihrer Seite. Und als sie zu einer steilen Biegung gelangten, wo lockere Steine und Sand den Weg unsicher machten, fasste er nach ihrer Hand.
    » Hier kann man leicht stürzen und sich ordentlich wehtun « , sagte er und hielt sie fest an der Hand.
    » Mhm « , erwiderte sie nur, hatte sie doch plötzlich einen Kloß im Hals. Ihr Herz fiel schlagartig in einen schnelleren Rhythmus. Seine Hand fühlte sich voller Kraft und wunderbar warm an. Und diese Wärme, die von seiner Hand ausging und weit mehr als nur reine Körperwärme war, fuhr ihr den Arm hinauf und breitete sich wie eine heiße Woge in ihrer Brust aus.
    Sie wechselten nicht ein Wort und sahen sich auch nicht an, während sie so Hand in Hand den Hang abwärtsstiegen. Dabei wurde er viel langsamer, als es die Beschaffenheit des Geländes erforderte. Er gab ihre Hand auch nicht frei, als der Weg auf dem unteren Drittel der Flanke breiter und flacher wurde und nun wirklich keine Gefahr des Ausrutschens mehr bestand. Auch Kendira dachte nicht daran, ihm ihre Hand zu entziehen.
    Plöztlich tauchte Jaydan vor ihnen auf. » Verdammt, wo bleibst du denn? « , zischte er ungeduldig. Seine Gestalt war zwischen den Bäumen nur als schattenhafter Umriss auszumachen.
    Erst in diesem Augenblick ließen sie einander los.
    » Ich muss jetzt! « , sagte Dante leise. » Dabei wünschte ich, ich könnte noch Stunden mit dir da oben sitzen. «
    » Ich auch « , hörte sich Kendira zu ihrer eigenen Verblüffung sagen.
    Jaydan trat zwischen den Bäumen hervor. » Bist du jetzt bald fertig oder sollen wir die Tour heute Nacht abblasen? Wenn nicht, dann beweg endlich deinen Arsch und nimm mir einen Teil von der Ausrüstung ab. Das Zeug ist verdammt schwer! Schon schlimm genug, dass ich es allein bis hierher schleppen musste. «
    Kendira sah nun, dass Jaydan ein dickes Seilbündel über der linken Schulter hängen und sich unter den rechten Arm mehrere längliche Gegenstände geklemmt hatte. Sie waren in eine alte Plane gewickelt. Außerdem baumelten zwei Taschenlampen mit armdickem, langem Schaft, die er durch ein Stück Schnur miteinander verbunden hatte, vor seiner Brust.
    » Immer langsam! « , maulte Dante. » Und gewöhn dir in Kendiras Gegenwart einen freundlicheren Ton an! «
    » Und du lässt dir bei Gelegenheit mal den Verstand untersuchen, bevor er dir weggebrannt wird « , gab Jaydan bissig zurück. » Wir können jede Minute, die du hier verquasselst, anderswo gut gebrauchen. «
    » Erhabene Macht, was habt ihr denn vor? « , stieß Kendira beunruhigt hervor.
    Dante schenkte ihr ein geheimnisvolles Lächeln. » Denk an den Vogel, von dem ich dir mal erzählt habe. Jeder Vogel lernt auf seine Art und Weise das Fliegen « , raunte er ihr zu und ging dann raschen Schrittes zu Jaydan. Er nahm ihm die Sachen ab, die sich sein Freund unter den rechten Arm geklemmt hatte. Was immer in der Plane verborgen war, es bestand aus Metall, wie das gedämpfte Klirren verriet. Augenblicke später hatte die Dunkelheit die beiden verschluckt.

26
    Sie war mit einem Lächeln eingeschlafen, daran erinnerte sich Kendira am nächsten Morgen noch ganz deutlich. An den Inhalt der grässlichen Albträume, die sie später in der Nacht heimgesucht hatten, vermochte sie sich dagegen nicht mehr zu erinnern. Was in ihr nachklang, war der vage Eindruck, unablässig gehetzt worden zu sein, bis sie dann irgendwann in einen endlosen Abgrund gestürzt war.
    Nekia war es nicht viel besser ergangen. » Was für eine beschissene Nacht! Ich fühle mich heute wie gerädert « , klagte sie, als sie zum Morgenappell vor die in Lichtkaskaden getauchte Lichtburg traten. » Nicht mal die kalte Dusche hat geholfen. «
    » Ich habe mich auch schon mal frischer gefühlt. «
    » Na ja, lieber eine beschissene Nacht und dunkle Schatten unter den Augen, als jetzt da unten in der Zelle zu hocken und darauf zu warten,

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