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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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berührten sich fast im selben Augenblick, als ihre Lippen sich trafen.
    Eine Flut verwirrender Eindrücke und Gefühle schlug über Kendira zusammen, als sie seine warmen festen Lippen auf ihrem Mund spürte und gleichzeitig den Druck seines Körpers gegen ihren Leib wahrnahm. Haut schmiegte sich an Haut und deutlich spürte sie seine Erregung.
    Kendira wollte sich einfach fallen lassen, alle inneren Widerstände aufgeben und sich von dem sinnlichen Rausch überwältigen und davontragen lassen.
    Aber es gelang ihr nicht. Etwas in ihr weigerte sich beharrlich, sich ganz seinen Lippen und Händen und der stummen Sprache seines Körpers auszuliefern und alles um sich herum auszublenden.
    Sanft entzog sie sich seinen Lippen und löste sich aus der Umarmung. » Carson, bitte… « Sie rang nach Atem.
    » Was hast du, Kendira? Ich dachte, du… du wolltest es auch? «
    Sie strich ihm über die Wange und lächelte etwas gequält. » Ja, schon, aber ich… ich kann das nicht « , flüsterte sie verlegen.
    » Was kannst du nicht? «
    » Na, hier so vor aller Augen mit dir… « Sie führte den Satz nicht zu Ende. » Nicht, dass ich prüde wäre. Aber mich dabei von den anderen begaffen zu lassen, das ist nicht mein Ding, Carson. «
    Erleichterung trat auf sein Gesicht. » Aber schön hast du es auch gefunden, nicht wahr? «
    So erwartungsvoll, wie Carson sie ansah, kam er ihr wie ein kleiner Junge vor, der unbedingt geliebt und gelobt werden wollte. » Ja, es war schön, Carson. Aber lass uns bitte nichts überstürzen. «
    » Es reicht mir, wenn ich weiß, dass du so viel für mich empfindest wie ich für dich « , sagte er.
    Ohne eine Antwort zu geben beugte sie sich schnell vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. » Ich muss jetzt raus, Carson. Mir ist allmählich saukalt! «
    » Ich glaube, ich schwimme besser erst noch eine Runde, bevor ich mich aus dem Wasser wage « , erwiderte er mit einem etwas verlegenen Lächeln.
    Sie schmunzelte. Dann watete sie ans Ufer und tappte hinüber zum oberen Ende der Bucht, wo sie zwischen den Sträuchern ihre Badetücher und ihren Schwimmbody über die Zweige gehängt hatte. Die warme Nachtluft, die über ihren Körper strich, war eine Wohltat.
    Geistesabwesend und noch ganz unter dem Eindruck des intimen Erlebnisses mit Carson im See, lief sie auf die Sträucher zu.
    Nun war es also geschehen. Carson hatte ihr seine Liebe gestanden, sie hatten sich geküsst, sich in den Armen gehalten, einander Haut an Haut gespürt, aber das ganz große, überwältigende, von jeden Zweifeln freie Gefühl glückseliger Verliebtheit hatte sich nicht eingestellt. Sein Kuss, die Liebkosung seiner Hände, die Berührung seines Körpers und das Wissen, wie sehr er in sie verliebt war und wie stark er sie begehrte, all das war verführerisch. Aber die einzigartige Verzauberung, die damals über sie gekommen war, als Byrd sie das erste Mal richtig geküsst und sie unter der Kutte gestreichelt hatte, und die sie zwei Wochen lang wie auf rosaroten Wolken schweben ließ, diese Verzauberung war ausgeblieben.
    Aber andererseits war es gar nicht verwunderlich, dass sie jetzt nicht wie aufWolken schwebte. Nach dem Drama mit Byrd war sie nicht nur vorsichtiger und zurückhaltender geworden, sondern auch skeptischer gegenüber der wahren Natur ihrer Gefühle. Auch war es keine Ausrede gewesen, dass sie sich beim Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit befangen und irgendwie gehemmt fühlte. Sie war, da nun mal nicht so unbekümmert und offenherzig wie Hailey, Nekia– oder eben auch Carson.
    Die Zeit wird schon zeigen, wie gut wir zusammenpassen und was wir wirklich füreinander empfinden!, sagte sich Kendira in Gedanken, während sie in den Schutz der Büsche trat.
    Gerade wollte sie nach einem ihrer Badetücher greifen, als ganz in der Nähe ein Zweig knackte. Sie fuhr zusammen, wandte den Kopf und erschrak. Keine drei Schritte von ihr entfernt stand eine hochgewachsene Gestalt in einer braunen Kutte zwischen den Sträuchern. Beinahe hätte sie in ihrem Schreck einen Schrei ausgestoßen, erkannte jedoch noch rechtzeitig, dass es Dante war.
    Mit großen Augen blickte er sie an.
    Sie brachte kein Wort heraus, stand einfach nur da, als hätte sie ihren eigenen Willen verloren, und wartete.
    Erhabene Macht, worauf warte ich denn? Warum sage ich nichts? Ich stehe nackt vor einem Servanten und lasse es zu, dass er mich so sieht! Was ist nur mit mir?
    Dante rührte sich nicht von der Stelle, sondern sah

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