Liberty: Roman
sitzen und plaudern. Ich ziehe die Kette durch die Räder des Motorrads und den Rahmen, bevor ich die Enden mit einem Vorhängeschloss zusammenschließe.
Sie steht in der Tür. »Komm«, sagt sie. »Willkommen.« Und tritt zur Seite. Ich gehe hinein. Sie schiebt die Tür zu. Die Freundin ist nicht da – wer weiß, ob es abgesprochen ist? Über der Tür ist ein Fenster. Kein Glas, ein Moskitonetz, Stäbe und ein feinmaschiges Gitter, damit man nicht den Arm hineinstecken kann. Die Fensterläden aus Holz sind mit einem Schiebeschloss gesichert. Unter dem Fenster stehen zwei wacklige Holzstühle an einem kleinen Esstisch, der mit einem Strauß Plastikblumen mit Blütenblättern aus verstärktem Nylon geschmückt ist, daneben eine Petroleumlampe, falls der Strom ausfällt, sowie ein Transistorradio, dessen Antenne abgebrochen und durch ein weißes Kabel ersetzt ist, das sich durch die Stäbe des Fensters windet. Ein mit Kunststoff laminierter Couchtisch mit gehäkelten Tischservietten zwischen den Betten. Am Ende des einen Betts ein Kleiderschrank an der Wand und eine Reihe von Holzregalen auf Backsteinsockeln neben der Eingangstür. Für den Hausrat. Ein Topf, eine Pfanne und ein Kohlebecken stehen gescheuert unter dem Fußende des Bettes. Von der Decke hängt eine Glühbirne mit einem umgedrehten Papierkorb als Lampenschirm. Er ist mit großen Öffnungen geflochten, das Licht fällt heraus und wirft ein geometrisches Muster auf die Wände. Glücklicherweise gibt es eine Decke, so dass man nicht jedes Geräusch aus dem Nachbarzimmer hört. Bilder einer Frauenzeitschrift aus dem Westen sind direkt an die Wände geklebt. Ich lege einen Arm um Rachel.
»Sehr hübsch.«
»Willst du eine Limonade?«, fragt sie und entschlüpft mir, holt eine Cola vom Boden des Schranks, öffnet sie für mich und schenkt mir ein Glas ein, das sie zusammen mit der halb leeren Flasche und einem verbeulten Aluminiumaschenbecher auf den Couchtisch stellt.
Ich bedanke mich und setze mich auf eines der Betten. Die Cola muss sie gestern im Kiosk geholt haben, vielleicht hat sie sich die Flasche geliehen – ich glaube nicht, dass sie Flaschen zum Umtauschen hat.
»Ich brauche ein Bad«, sagt sie und holt eine kanga aus dem Kleiderschrank. Ich sehe ihr zu. Sie lacht. »Du musst hinausgehen«, sagt sie und zeigt auf die Tür. Sie will sich ausziehen und die kanga umlegen, bevor sie zum Waschraum geht, der am Ende des Gebäudes liegt.
»Okay, ich warte draußen.« Ich lächele ihr zu, während ich vor die Tür gehe. Ich zünde mir eine Zigarette an. Die beiden Frauen auf der Straße sehen ein einziges Mal zu mir herüber, dann ignorieren sie mich.
Rachel öffnet die Tür einen Spalt.
»Alles in Ordnung«, sagt sie von innen, ich gehe wieder hinein. Sie hält eine Hand auf dem Türgriff, mit der anderen drückt sie sich ein Handtuch vor die Brust – bereit zum Bad. Ich habe die Hand ebenfalls auf der Tür und stehe vor ihr; wenn sie hinauswill, muss sie an mir vorbei. Man kann sie von außen nicht sehen. Sie blickt zu mir auf. Ich lege meinen freien Arm um sie, ganz unten an ihrem Rücken; durch den dünnen Stoff spüre ich den kräftigen Muskel ihrer Hinterbacke an meiner Hand. Ich beuge mich vor, wobei ich sie an mich heranziehe. Sie lehnt sich ein wenig zurück, aber ohne die Füße zu bewegen. Ich küsse ihren Mund, sauge ihre volle Unterlippe ein, während ich widerstandslos ihre Hand von der Tür ziehe. Sie fällt zu, wir sind von außen unsichtbar. Unsere Zungen begegnen sich, rau, warm, weich und feucht. Zwischen unseren Oberkörpern liegt ihre Hand mit dem Handtuch. Sie reißt ihren Mund los. »Ah-ahhh«, sagt sie kopfschüttelnd. »Ich muss ins Bad.« Meine Hand auf der Rundung ihrer kräftigen Hinterbacke.
»Ich will dich.«
»Ja, aber du musst warten.« Ich greife nach ihrem Handtuch, ziehe es ihr aus der Hand und werfe es aufs Bett. Schaue auf sie herab. Ihre strotzenden Brüste unter dem Stoff. Der Knoten, mit dem sie das kanga verknotet hat. Mitten zwischen den beiden dunklen Weltkugeln.
»Du bist sehr hübsch.« Ich küsse sie noch einmal. Meine Hand fasst um eine ihrer festen Brüste. Durch den Stoff drücke ich ihre Brustwarze – groß ist sie zwischen meinen Fingern – und ziehe Rachel an mich, damit sie durch die Hose hindurch spürt, wie hart ich bin. Sie streckt ihre Hand aus und löscht das Licht.
»Okay«, sagt sie, jetzt mit flinken Fingern an meiner Hose. Sie zieht die Gürtelschnalle auf, öffnet den Knopf,
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