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Liberty: Roman

Liberty: Roman

Titel: Liberty: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jakob Ejersbob
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direkt, wie ein mzungu . Wenn wir auf die Art reden wollen, muss er auch meine harten Worte hören. Ich erzähle alles. Wie Christian unsere gesamten Einnahmen genommen hat und ich so gut wie keinen Lohn bekommen habe. Wie ich dafür gesorgt habe, dass die neue Ausrüstung über das Büro des Bischofs hierherkommen konnte, aber Christian gesagt hat, er braucht das Geld für erfundene Zöllner in Dar. »Jetzt ist es genug«, sage ich. »Fast jeden Tag habe ich Probleme mit der Einwanderungsbehörde, die bestochen werden will, damit sie Ihren Sohn nicht aus dem Land schmeißen. Und ich habe ihm gesagt, was er machen soll, um das Problem zu reparieren, aber er tut es nicht.«
    »Okay, darum kümmere ich mich«, sagt bwana Knudsen.
    »Aber es hilft einer Partnerschaft nicht, wenn der eine ständig arbeitet, während der andere das Geld für sich behält. Wir sind nicht mehr in der Kolonialzeit.«
    »Tja … ihr habt das Vertrauen zueinander verloren. Also müsst ihr euer gemeinsames Geschäft auf eine zivilisierte Weise beenden«, sagt bwana Knudsen. Wie kann dieser mörderische Mann mit mir über Zivilisation reden?
    »Zivilisiert«, sage ich. »Mir ist zivilisiert egal. Er hat mich gebraucht, um das Discogeschäft aufzuziehen, und jetzt schubst er mich weg.«
    »Christians Version ist anders«, sagt bwana Knudsen.
    »Manchmal erzählt man eine Lüge, um dem zu helfen, den man liebt. Wenn man einen Mann tot in einem warmen Schuppen findet, dann sagt man der Polizei, es war alles nur ein Unfall, obwohl dem Mann zum Tode verholfen wurde.«
    »Was sagst du da?«, fragt bwana Knudsen – weiß wie ein frisch gewaschenes Laken.
    »Auch ich, Marcus Kamoti, habe Lügen erzählt, weil meine beiden weißen Mädchen … sie sollen kein Leben führen, in dem ihr Vater ermordet wurde. Sie sollen als Erklärung an einen Unfall glauben.«
    »Weiße Mädchen?«, fragt bwana Knudsen.
    »Meine Mädchen. Meine Töchter.«
    »Du hast keine Töchter.«
    »Solja und Rebekka.«
    »Das sind nicht deine Töchter.«
    »Sind es etwa Ihre Töchter?«, frage ich. »Haben Sie sie gefüttert? Angezogen? Ihre Zähne gebürstet? Sie sind meine Mädchen. Ich will sie sehen, aber Sie haben sie mir gestohlen.« Denn ich verstehe nicht, warum sie nicht mehr bei mir sind.
    »Lass unsere Mädchen in Ruhe«, sagt er.
    »Sie haben die Mädchen gestohlen.« Er schwitzt jetzt. »Sie haben zwei Mädchen und ihre Mutter bei einem Fest in der Nacht gestohlen. Glauben Sie, ich schlafe?« Ich stehe auf.
    »Ich hatte nichts damit zu tun«, sagt bwana Knudsen. »Ich habe geschlafen.«
    »Wenn Sie schlafwandeln und einen Mann ermorden, dann werden diese Bewegungen dennoch von Ihnen ausgeführt«, sage ich. Er starrt mich an, er sieht sehr müde aus, ist still. Es verschließt mir Türen, es ist ein Fehler, aber ich kann nicht aufhören. Ich mache weiter. »Sie wollen mich nicht in der Nähe haben, weil ich bei Ihnen Erinnerungen an Jonas und seinen Wahnsinn wecke. Und an seinen Tod.« Ich gehe und lasse ihn schwitzen.
Christian
    Fucking fabelhaft. Die große Anlage steht in meinem Wohnzimmer. Sie kam in die Kirche, der Norweger rief an, ich habe sie abgeholt. Sichere Landung.
    »Jetzt kannst du im Moshi Hotel oder im Liberty spielen.«
    »Exakt.« Das Shukran Hotel ist zu klein für die neue Anlage. Wir haben die Vereinbarung gekündigt und wollen einen anderen Platz finden. Aber das Moshi Hotel hat Faizal, der mit einer ausgezeichneten Anlage spielt, die einem Araber gehört. Alwyn spielt mit seiner miserablen Ausrüstung im Liberty, sie haben inzwischen kaum noch Gäste.
    »Aber der Laden ist voller Psychopathen, und der Besitzer ist gierig«, meint Rogarth.
    »Nimm das Motorrad und fahr in der Stadt und in der näheren Umgebung herum. Sieh zu, dass du einen Ort findest, der gut sein könnte«, sage ich. Rogarth fährt. Er muss eine andere Möglichkeit finden, und zwar schnell. Das Leben hat sich verändert, seit die kleine Halima zu uns gekommen ist. Rachel hat aufgehört zu arbeiten, man kann sich nicht um ein Kind kümmern und vierzehn Stunden am Tag arbeiten. Außerdem würde ihr Lohn auch nur für ein junges Mädchen draufgehen, das angestellt werden müsste, um auf Halima aufzupassen. Rachel hat einen Englischkurs gefunden, der vormittags stattfindet. Ich bleibe mit Halima zu Hause. Nach dem Unterricht kauft Rachel auf dem Markt ein und nimmt ein matatu oder ein Taxi nach Hause; am Nachmittag kann ich dann meine Angelegenheiten regeln. Wir haben ein junges

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