Liberty: Roman
bessere Frau finden. Rachel ist in der Lage, die romantische Krankheit in den Burschen zu wecken.
Christian
Ich habe den Inhaber des Liberty überredet, für einen Rausschmeißer zu sorgen, bis ich einen neuen gefunden habe. Firestone geht mir zur Hand und übernimmt wie gewöhnlich die Aufsicht des Parkplatzes. Ich bin den weiten Weg zur TPC herausgefahren und habe Emmanuel geholt. Ich habe ihn überredet, am Eingang zu sitzen. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich trage ein T-Shirt. Kein gelbes Hemd mehr. Ich überlasse Rogarth die Plattenspieler und versuche, selbst unsichtbar zu sein. Ich brauche dringend Geld, um Rogarths und Firestones Lohn zu zahlen und die zwei Monatsmieten zu begleichen, die ich Göstas Familie für das Gästehaus schulde. Ich will nicht hinausgeworfen werden.
Alles, was ich für die Tansanit-Steine bekommen habe, ist verbraucht. Auch das Geld von Mick ist weg.
Ich sitze an einem Tisch und trinke Konyagi, um zur Ruhe zu kommen. Ein Mann im Anzug setzt sich zu mir an den Tisch.
»Wie geht’s dir, Christian Knudsen?«, fragt er.
»Oh, so weit okay. Wer sind Sie?«
»Ich bin von der Einwanderungsbehörde«, sagt er. »Du hast ein großes Problem.«
»Meine Papiere sind in Ordnung.« Er schüttelt langsam den Kopf.
»Nein, deine Aufenthaltsgenehmigung wurde zurückgezogen. Bei der Bearbeitung deines Falles wurde ein großer Fehler gemacht. Du musst einen neuen Antrag stellen.«
»Und was kostet das?«
»Kostet?«, fragt der Mann zurück. »Eine Aufenthaltsgenehmigung in Tansania kostet nichts, wenn sie genehmigt wird. Aber das hängt vom Zweck deines Aufenthalts ab – ist es gut für Tansania oder nicht.«
»Und was genau muss ich tun?«
»Du hast Montagmorgen ins Einwanderungsbüro zu kommen«, erklärt er, steht auf und geht.
Montagmorgen sitze ich im Büro der Einwanderungsbehörde und fülle Formulare aus. Ich habe vor dem Anzugträger zu erscheinen. Er überfliegt die Formulare, dann schaut er mich an.
»Jetzt werden wir den Fall beurteilen«, sagt er. »Das wird ungefähr eine Woche dauern, du kannst am nächsten Montag wiederkommen, dann bekommst du Bescheid.«
»Und was passiert, wenn ihr mir keine Aufenthaltserlaubnis erteilt?«
»Dann hast du innerhalb von vierundzwanzig Stunden das Land zu verlassen.« Sowjetische Methoden. Was glauben die, wo wir hier sind? In einem Spionagefilm?
»Ich bin dick«, verkündet Rachel, als ich eintrete. Sie sitzt auf dem Sofa und hält Halima im Arm.
»Was? Du bist doch nicht dick. Du siehst gut aus.«
»Dick«, beharrt sie. »Du hast mich dick gepumpt.«
»Bist du schwanger?« Ich bleibe mitten im Zimmer stehen.
»Ich glaub schon. Ich habe nicht pünktlich geblutet.« Sie sieht mich an, mit einem unergründlichen Blick.
»Aber wir haben doch aufgepasst«, sage ich, seit … seit damals unser Blut kontrolliert wurde, habe ich nicht ohne Kondom mit ihr geschlafen. Fast nicht.
»Auch wenn man mit einer Socke pumpt, ist es nicht hundert Prozent sicher. Und hin und wieder haben wir die Socke auch vergessen.«
»Okay, du glaubst, du bist schwanger. Was bedeutet das? Bist du es, oder bist du es nicht?«
»Eine Frau weiß so etwas«, sagt sie. Die Menstruation – Eier und Blut, aber um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, wie der Zyklus verläuft.
»Bist du sicher?«
»Fast«, erwidert sie. »Verlässt du mich?«
»Nein, nein.«
»Aber du bist nicht glücklich.«
» Tsk . Im Augenblick gibt’s eine Menge Probleme. Alle versuchen, mich wie ein Hühnchen zu rupfen.«
»Ich versuche nicht, dich zu rupfen.«
»Das weiß ich doch.« Weiß ich es wirklich?
»Was willst du machen?«, fragt sie und sieht wütend aus. Die tansanische Methode – die Versorgung ist Aufgabe des Mannes.
»Wir müssen abwarten, ob das Liberty so gut funktioniert, wie ich es mir vorstelle. Wenn es nicht klappt, dann müssen wir für eine Weile zu meinem Vater fahren.« Ich kann die Anlage in Arusha verkaufen, dann hätte ich etwas Geld in der Tasche. Dann muss er uns mit dem Rest aushelfen, um Flugtickets zu kaufen.
»Was sollen wir bei deinem Vater? Wird er uns nach Dänemark schicken?«
»Jetzt warten wir erst einmal ab, ob das Liberty funktioniert, bevor wir über Dänemark reden.« Natürlich, mein Vater wird mich nach Dänemark schicken. Ich weiß nicht, was er mit Rachel und Halima machen wird. Ich habe keine Ahnung. Und Rachel weiß noch nichts von dem neuen Vorstoß der Einwanderungsbehörde. Sie weiß nicht, dass ich Göstas Familie
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