Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
geraten. Sie rannte immer noch, jetzt aber auf der Stelle und mit in der Luft rudernden Armen.
    Der Gaiaphage – Dekka weigerte sich, ihn als kleines Mädchen zu betrachten – befand sich auf Kopfhöhe, schwebte im rötlichen Licht der untergehenden Sonne weiter hinauf und schien noch immer nicht zu realisieren, was los war.
    BAM ! BAM ! BAM !
    Eine Kugel hatte Gaia am Arm getroffen, doch die anderen gingen alle daneben. Gaia stieg zu schnell nach oben, um ein leichtes Ziel abzugeben. Dekka musste das Feld ein wenig abschwächen, sie runterholen, zurück in die Schusslinie.
    Die beiden Lichtstrahlen aus Gaias Händen ließen die Waffen im Umzugswagen verstummen. Noch war niemand getötet worden, aber Gaia nutzte die Höhe zu ihrem eigenen Vorteil – sie konnte die Schützen sehen und erwiderte das Feuer.
    Ihre grellen Lichtstrahlen zogen blubbernde Rillen durch den Asphalt, stießen auf den Wagen und schnitten glatt durch ihn hindurch.
    Dekka hörte einen gellenden Schrei, dann sah sie, wie mehrere Leute fluchtartig den Laderaum verließen und versuchten, dem grünen Licht zu entkommen.
    Edilio war stehen geblieben. Er stand nun breitbeinig da, hob das Gewehr an und zielte.
    BAM !
    Die Kugel traf Gaia am Ohr. Blut spritzte.
    Als das Monster vor Schmerz aufheulte, stieß Dekka einen Jubelschrei aus.
    Gaia war jedoch nicht ernsthaft verletzt. Und jetzt kam sie herunter, fiel viel zu schnell vom Himmel. Sie setzte Dekkas Kraft ein und stellte die Schwerkraft wieder her.
    Dekka hielt mit aller Macht dagegen, doch Gaia war stärker als sie. Blutend und rasend vor Wut berührte sie den Boden und sprengte mit ihrer telekinetischen Kraft den Umzugswagen in seine Bestandteile. Die noch verbliebenen Schützen rannten sofort los.
    Mit ausgestreckter Hand hob Gaia einen Wagen in die Luft und ließ ihn wie eine Bowlingkugel über die Straße rollen. Den Flüchtenden blieb nicht einmal Zeit zu schreien.
    Edilio stand immer noch schutzlos da und ballerte in Gaias Richtung. Fast so, als forderte er sie geradezu heraus, ihn zu töten.
    Dann schrie er nach Jack und Orc.
    Ein fünf Meter langer Telefonmast, von dem noch die Leitungen baumelten, kam wie ein Speer angeflogen.
    Gaia duckte sich und wich ihm aus, doch als er aufschlug, erwischte er sie mit dem anderen Ende an der Schulter und warf sie herum.
    Sie holte mit dem Fuß aus und kickte den Mast von der Straße.
    Edilio hörte nicht auf zu schießen. Jetzt traf ihn Gaia mit ihrer unsichtbaren Faust und schleuderte ihn in die Dunkelheit neben der Straße.
    »Nein!«, schrie Dekka und ging mit bloßen Händen auf Gaia los.
    Gaia packte sie am Gesicht und lachte spöttisch. »Du bist das Mädchen, das die Schwerkraft aufheben kann, nicht wahr? Ich frage mich, ob ich dich überhaupt noch brauche.«
    Aus Gaias Ohr lief Blut. Sie fasste wie automatisch hin und stoppte die Blutung.
    »Geh mir also nicht auf die Nerven«, fuhr sie fort. Dann schubste sie Dekka hart zu Boden.
    Gaia verschwamm vor Dekkas Augen. Als sie sich aufrichtete, sah sie, wie Gaia einem Jungen, der den Hieb nicht einmal kommen sah, das Genick brach. Ein schreiendes Mädchen geriet ins Stolpern und wurde in ein demoliertes Auto geschleudert. Das waren Edilios letzte Schützen.
    Gaia wurde wieder sichtbar. Sie hatte angehalten, um eine Hand auf ihren verletzten Arm zu drücken.
    Aus der Dunkelheit neben der Straße drangen Schüsse. Das konnte nur Edilio sein.
    Gaia fletschte die Zähne und reagierte mit einem telekinetischen Faustschlag. Die Schüsse hörten auf.
    »Edilio!«, schluchzte Dekka.
    »Das war also Edilio«, meinte Gaia.
    Dekka blickte sich nach einer Waffe um. Sie rief nach Jack, bekam aber keine Antwort.
    Jetzt tauchte Caine auf. Er kam die Straße herunter, trug ein menschliches Bein im Arm und wirkte völlig verunsichert.
    »Caine!«, schrie Dekka mit heiserer Stimme. »Hilf uns!«
    Caine war nicht wiederzuerkennen. Als wäre er zu einerZombieversion seiner selbst geworden. Er ließ das Bein fallen und blickte auf seine Hände, als gehörten sie einem anderen.
    Niemand schoss mehr. Gaia blickte sich triumphierend um.
    Und in diesem Moment trat ein lebender Steinhaufen aus den Schatten.
    Gaia zuckte zusammen. »Was bist du?«
    »Orc.«
    »Du bist kein Mensch«, sagte Gaia abwinkend. »Ich muss dich nicht mal töten. Hau ab.«
    »Nein.«
    Gaia neigte den Kopf zur Seite und musterte ihn neugierig. »Hast du keine Angst?«
    Orc schüttelte seinen massigen Schädel.
    Gaia trat näher an ihn heran,

Weitere Kostenlose Bücher