Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
hören.
    Jemand rief: »Es brennt!«
    »Geh«, sagte Astrid. »Und halte dein Versprechen.«
    Es fühlte sich gut an, den Strand entlangzulaufen. Als er in der Kiste auf dem Grund des Sees lag, hatte Drake nicht mehr damit gerechnet, je wieder einen Körper zu haben. Der hier war zwar nicht sein eigener, dafür aber fit und kräftig und er gehörte ihm allein.
    Doch noch viel wichtiger war, dass er seine Peitsche zurückhatte.
    Niemand bewachte den Strand. Die Kids waren in der Stadt, drängten sich wie Schafe aneinander und rechneten mit allem, nur nicht mit ihm. Sie dachten, es gibt keinen Drake mehr. Ha! Wenn die wüssten …
    Doch schön der Reihe nach. Zuerst war Astrid dran.
    Er sehnte sich diesen Moment mit jeder Faser seines Körpers herbei. Hatte er je etwas so sehr gewollt, wie Astrid vor Schmerzen schreien und um Gnade betteln zu hören?
    Er durfte sie nur nicht töten. Er musste sie am Leben lassen, aber das war sowieso viel besser. Zu leben, hieß Schmerzen zu erleiden. Und Schmerzen zu bereiten, hieß, seine Lust zu befriedigen.
    Drake stieg über die Felsen, die den Stadtstrand von dem viel kleineren Strand unter dem Clifftop Hotel trennten. Er wollte die Klippe hinaufklettern, sich am Hotel vorbeischleichen und runter zur Stadt gehen. Sicher rechneten die anderen nicht mit einem Angriff aus dieser Richtung.
    Von der Klippe blickte er nach Norden und sah den Brand. Die Flammen der Hölle. Ha! Perfekt. Es sollte alles in Flammen aufgehen und qualvoll verenden!
    Er war wiederauferstanden, um zu töten.
    Er war ein unsterblicher Teufel, der Rauch und Feuer brachte und Zerstörung säte.
    In seiner Vorstellung sah er sich als Comic-Zeichnung: Drake Peitschenhand in Flammen gehüllt, Astrid und Diana zu seinen Füßen, wund geschlagen und um Gnade winselnd.
    Und an diesem Punkt vergaß er Gaia.

Siebenundzwanzig
    1 Stunde, 29 Minuten
    Astrid blickte Sam hinterher und kämpfte gegen ihre Gefühle an. Er hatte nicht Unrecht. Es wäre tatsächlich sein Licht, das sie alle töten würde. Es war sein Licht gewesen, das ein Loch in Briannas Herz gebrannt hatte.
    Trotzdem: Das war nicht die Lösung. Das durfte nicht die einzige Lösung sein. Nicht nach allem, was sie durchgemacht hatten.
    Ihre innere Stimme sagte ihr: Es ist die Lösung, Astrid, und du weißt es.
    Sie folgte ihm nach draußen und blieb im demolierten Rahmen des Kirchenportals stehen. Auf der anderen Seite der Plaza hatte ein Müllhaufen Feuer gefangen.
    Ein paar Kids kümmerten sich bereits darum, Sams Hilfe wurde also nicht benötigt. Wenn sie es recht bedachte, konnten die Rufe »Es brennt!« auch ein Ablenkungsma…
    Da lag die Peitsche bereits um ihren Hals und drückte zu. Als sie schreien wollte, fehlte ihr die Luft dafür.
    Sie schlang die Arme um eine der Säulen, krallte ihre Nägel hinein und kickte ein Stück Holz weg, in der Hoffnung, das Geräusch würde Sam auf sie aufmerksam machen. In den Häusern auf der Plaza versteckten sich überall Edilios Leute. Irgendwer musste doch etwas merken.
    Sam brauchte sich nur nach ihr umzudrehen …
    Astrid warf sich mit ihrem ganzen Gewicht auf den Tentakelarm, um Drake aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er war aber zu kräftig.
    Drake zerrte sie in den Schatten der Kirche. Sie trat um sich und war kurz davor zu ersticken.
    »Hallo, Astrid«, sagte Drake.
    Dann verlor sie das Bewusstsein.
    »Ganz oben in der Kuppel muss eine Art Luftströmung sein«, sagte Sam zu Edilio. »Sie fängt die Funken auf und befördert sie hierher. Wir brauchen eine Wasserkübelbrigade.«
    »Kein Problem, ich sag’s den Leuten, die ich in Reserve habe«, schnappte Edilio. Und dann: »Tut mir leid.«
    »Du bist bloß gestresst.«
    »Gestresst? Sam, ich kann nicht mehr. Auf den Feldern sind vielleicht noch dreißig Leute. An Bewaffneten habe ich maximal zwölf. Und wo die anderen sind, weißt du selbst.«
    »Diese Warterei ist zum Verrücktwerden.« Sam warf einen Blick nach Nordwesten, wo der Highway lag. »Warum greift sie nicht an?«
    »Vielleicht wartet sie einfach nur ab und überlässt dem Feuer die Drecksarbeit.«
    Sam hob den Blick zum blauen, wolkenlosen Nachmittagshimmel und musterte die länglichen, grau schimmernden Streifen. »Wenn sie sich noch im Nordwesten der Stadt aufhält, dann ist sie näher am Brand dran als wir. Vielleicht haben wir Glück und …«
    Edilios skeptische Miene ließ ihn verstummen.
    »Ja.« Sams Schultern sackten nach unten. »Ich muss ihr entgegengehen. Wenn ich hier auf sie

Weitere Kostenlose Bücher