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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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»Meistens schon. Aber manchmal auch, damit andere überleben. Das soll jetzt nicht so klingen, als hätte ich mich aufgeopfert.«
    »Genau. Du hast auch vielen Leuten das Leben gerettet. Und jetzt ist es genug. Du hast es mir versprochen. Du hast geschworen, alles zu tun, was nötig ist, um zu überleben.«
    Er seufzte. »Die Sache ist doch die, Astrid: Es ist wie eine Matheaufgabe. So als müsstest du eine Gleichung lösen. Und es ist nur ein Ergebnis möglich. An das musst du dich halten, oder?«
    »Das hier hat mit Mathe nichts zu tun. Außerdem warst du noch nie gut in Mathe.« Sie wurde wütend, weil die Alternative nur die pure Verzweiflung gewesen wäre.
    »Mag sein, aber trotzdem habe ich mir immer überlegt, welcher der alles entscheidende Schachzug wäre. Bis jetzt hat das auch geklappt. Das Problem ist nur, dass ich auch diesmal genau weiß, welchen Zug ich machen muss, um zu gewinnen. Ich sehe ihn so klar vor mir wie dein wunderschönes Gesicht.«
    »Es ist kein Sieg, wenn du dabei stirbst.«
    »So war es bis jetzt. Aber ich kann es drehen und wenden, wie ich will. Der Gaiaphage kann nur besiegt werden, wenn wir ihm seine stärkste Waffe wegnehmen – meine Kraft. Das ist der entscheidende Schachzug, verstehst du?«
    »Nein, Sam. Verflucht, das wäre kein Schachzug, sondern Selbstmord! Du würdest dein Leben wegwerfen.«
    Er nickte noch einmal zum Kreuz hin. »Der hat sich doch auch für alle anderen umbringen lassen.«
    »Ist das dein Ernst?«, fragte sie in einem ätzenden Ton. »Vergleichst du dich jetzt etwa mit Jesus?«
    Das brachte ihn zum Lachen.
    »Soll ich dir die Wahrheit sagen?« Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und zog es zu sich heran. »Das mit Jesus war ein Schwindel. Wenn er wirklich Gottes Sohn war, dann riskierte er nämlich gar nichts, und das wusste er auch. Er wusste, dass nach ein paar Stunden alles vorbei sein würde und er sich zurück in den Himmel beamen und seinen Freunden eine irre Geschichte auftischen könnte.«
    »Der Typ hatte Freunde?«
    Sie ließ sich nicht durch seinen Witz ablenken. »Wenn du stirbst, bist du tot. Wir haben den Tod schon oft gesehen, Sam. Er ist hässlich und er ist endgültig.«
    Er blickte sie mit gequälter Miene an. »Dieses Licht, das Licht aus meinen Händen … Es ist, als würde es mir gehören. Als hätte ich es erfunden. Dieses Licht hat Brianna getötet.Und es wird noch mehr Leute umbringen.« Er fuhr sich langsam mit der Hand durch die Haare, als wollte er noch einmal jedes einzelne spüren.
    »Nein«, erwiderte sie aufgebracht. »Sie werden sterben, weil Pete nicht mit mir spricht.«
    Darauf schwiegen sie eine Weile.
    »Ich hab mich schon gefragt, ob du es versuchen würdest«, sagte Sam schließlich.
    »Vergiss es.« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich habe bloß vor mich hin geredet.«
    Jetzt wurde Sam wütend. »Du hättest zuerst mit mir darüber reden sollen. Was, wenn es geklappt hätte? Was, wenn Pete deinen Körper angenommen hätte? Und deinen Verstand?«
    »Hat er aber nicht …«
    »Wer das zulässt, wird wie Gaia, außer dass Gaia noch ein Baby war und von nichts eine Ahnung hatte. Was passiert, wenn Pete so etwas macht? Was glaubst du, ist mit dem Baby passiert, als der Gaiaphage …«
    »Wir wissen nicht, ob es so wäre.«
    »Du weißt aber auch nicht, ob es nicht so wäre«, fuhr Sam sie an. »Das ist doch scheinheilig. Du verlangst von mir, dass ich am Leben bleibe. Wozu? Um dafür dein Leben wegzuwerfen?«
    Diese Diskussion brachte sie keinen Schritt weiter.
    Wieder schwiegen sie.
    »Wie in den guten alten Zeiten«, scherzte Sam.
    »Stirb nicht den Heldentod. Ich flehe dich an.«
    Es seufzte leise. »Ach, Astrid. Die guten Starken müssen nun mal die Schwachen vor den bösen Starken schützen. Die FAYZ hat mir dieses Licht gegeben, und die FAYZ zwang mich, es einzusetzen. Aber jetzt hilft das Licht niemandem mehr. Das Monster wird in die Stadt kommen und alle töten, die mir etwas bedeuten und die ich liebe.«
    Astrid stand auf. Sie zitterte wie Espenlaub. »Ich kann nicht …«
    Sam stand auch auf und wollte sie in den Arm nehmen, aber sie entzog sich ihm. »Wenn einer von uns hier rauskommt, musst das du sein, Astrid. Wenn ich rausgehe, stecke ich bis zum Hals in Schwierigkeiten, das weißt du. Die Welt da draußen wartet nur auf einen Sündenbock.«
    »Du hast es mir versprochen«, sagte sie. »Du hast dein Wort bisher immer gehalten. Tu es auch diesmal.«
    Von draußen waren Schreie zu

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