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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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sehen wir sie, sobald sie sich der Stadt nähert. Und sollten genug Zeit haben, um auf sie zu schießen. Sie mag keine Kugeln, so viel wissen wir.«
    »Wartet«, unterbrach ihn Astrid. »Wir dürfen nichts übersehen.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Sam.
    »Du, Caine, Dekka, Jack. Welche Kräfte haben wir noch, die sie nutzen könnte?«
    Eine Minute lang starrten sie einander wortlos an.
    Plötzlich schnippte Edilio mit den Fingern. »Farbe!« Er rief seinen Leuten ein paar Befehle zu. Sie waren froh, ihre Posten kurz verlassen zu können, und eilten davon.
    In diesem Moment tauchte Quinn auf. Er kam aus der Richtung des Hafens und trug einen Rucksack.
    »Danke, Bruder«, sagte Sam.
    Die beiden umarmten einander.
    Quinn zuckte bescheiden mit den Schultern. »Nicht der Rede wert.«
    »Doch, ohne dich wäre ich jetzt nicht hier. In deinem Rucksack bewegt sich etwas. Was ist es?«
    »Oh, das …« Quinn tat so, als wäre nichts dabei. »Ich glaube, wir haben einen von Drakes Füßen aus dem Wasser gefischt.« Als er den Rucksack umkippte und das Ding auf den Boden plumpste, stand ihnen der Mund offen.
    Dem Fuß waren auf beiden Seiten lauter kleine Tentakel gewachsen, die zuckend den Boden abtasteten und versuchten, sich zu einem Tausendfüßer zu formieren und abzuhauen. Allerdings ohne Hirn und Ziel.
    Edilio wich ihm angeekelt aus.
    »Töte ihn!«, rief Dekka.
    Sam richtete eine Handfläche auf das bizarre Überbleibsel vom untötbaren Drake. Als sein Licht den Fuß berührte, begann es nach verbranntem Fleisch zu stinken.
    Das Ding zappelte wie verrückt, aber es brannte. Zuerst nur zischelnd wie ein in die Glut gefallenes Steak, doch dann züngelten die ersten Flammen heraus und kurz darauf brannte es lichterloh.
    Als nur noch ein Häufchen Asche übrig war, feuerte Sam so lange darauf, bis es von den Hitzewellen verstreut wurde.
    »Das funktioniert also«, sagte Sam.
    »Nur schade, dass es nicht Drake war«, meinte Dekka. »Meine kleine Brianna hat ihn fertiggemacht. Der Wirbelwind hat Drake erledigt und uns zweimal gerettet.« Sie senkte den Blick und stieß schluchzend hervor: »Mann, ich dachte, ich hätte mir längst die Augen ausgeweint.«
    Sam nahm sie wieder in die Arme. »Ach, Dekka, das werden wir nie.«
    »Er denkt nach«, sagte Gaia. »Nemesis denkt nach. Ich spüre es. Und zugleich wird er immer schwächer. Er ist kurz davor zu verschwinden. Trotzdem denkt er nach – und seine Gedanken kreisen um mich.«
    Als Drake ihr ängstliches Gesicht sah, empfand er nichts als Verachtung. Seit wann fürchtete sich der Gaiaphage vor einem Behinderten? Das war doch absurd. Er würde sich hüten, das laut auszusprechen, aber er konnte seinen Abscheu kaum noch verbergen.
    Wenn hier jemand schwächer geworden war, dann ja wohl der Gaiaphage. Seit er in diesem Mädchenkörper steckte, war er manchmal wie gelähmt vor Angst. Dabei hatte Drake seinen Arm wieder! Er hatte ihm seine Peitsche zurückgegeben, undsie war besser als je zuvor. Er ließ sie knallen und schlug einen Ast vom Strauch. Zeit für den Krieg. Zeit zu töten!
    Doch Gaia musste sich noch heilen und das dauerte. Außerdem meckerte sie ständig herum und lag ihm mit ihrem Gequassel in den Ohren. Typisch Weiber!
    »Sie leistet Widerstand«, klagte Gaia. »Ich spüre es. Sie blockiert mich, dieses Miststück.«
    Der mächtige Gaiaphage sah aus, als befände er sich am Rand eines Nervenzusammenbruchs. Tja, das hatte er jetzt davon. Warum musste er sich auch in ein Mädchen verwandeln?
    »Wann schlagen wir zu?«, fragte Drake. »Sie warten nur noch darauf zu sterben.«
    »Sobald es dunkel ist«, erwiderte Gaia mürrisch. »Wenn die Barriere fällt, muss ich in diesem Körper rausgehen. Ich darf nicht erkannt werden. Ich brauche noch Zeit, muss erst meine Kräfte sammeln … eine neue Form annehmen … mich draußen irgendwo verstecken.«
    Verstecken? Drake wickelte die Peitsche um seinen neuen Körper. Sie war stärker als vorher. Länger und schneller. Ein besserer, noch viel böserer Peitschenarm. Der danach lechzte zuzuschlagen!
    »Astrid gehört mir«, sagte er.
    Gaia wurde wütend. »Du stellst hier keine Forderungen!«
    Drake lachte. Seit er mit Alex’ Hals verbunden war, war seine Stimme tiefer geworden, erwachsener. »Fürchtest du dich etwa vor den Leuten da draußen?«
    »Dieser Körper hält mich am Leben. Er ermöglicht mir,meine Kräfte zu bündeln. Er ist aber auch schwach. Mir war nicht klar, wie schwach. Er stellt Ansprüche, braucht

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