Licht (Gone) (German Edition)
verbrennen.«
»Ich werde dich, den Gaiaphage, töten.«
»Glaubst du das wirklich? Deshalb bist du nicht hier. Du bist gekommen, um getötet zu werden.«
»Falls nötig«, erwiderte er niedergeschlagen.
»Wir werden ja sehen.« Als sich ihre Hand hob, war Sam dennoch bereit. Er wich dem unsichtbaren Hieb zur Seite aus und wurde nur gestreift.
Jetzt rannte er und feuerte gleichzeitig aus einer Hand.
Gaia hatte inzwischen auch dazugelernt. Sie war seinen Bewegungen blitzschnell gefolgt und wich seinem Angriff ebenfalls aus.
Als er seinen Lichtstrahl horizontal auf sie schwang,schwebte sie nach oben. Diesmal ging ihr unsichtbarer Gegenschlag nicht daneben. Er traf ihn mitten in die Brust, schleuderte ihn zehn Meter weit weg und presste ihm die Luft aus der Lunge. Er durfte nicht zulassen, dass sie ihn aufhielt, nicht so, nicht auf eine Weise, die ihn nur wieder lahmlegen würde.
Sieg oder Tod.
»Ich muss dich nicht töten, Sam, du mich aber schon!«, rief sie prompt und lachte schallend.
Während er sich über die Erde davonwälzte, feuerte er aus beiden Händen. Das Ganze sah aus wie eine misslungene Lasershow, deren gebrochene grüne Strahlen ihr Haar versengten, sonst aber nichts ausrichteten.
»Die Stadt ist nicht mehr weit«, höhnte Gaia. »Du möchtest doch sicher, dass es für deinen letzten Kampf Zeugen und Bewunderer gibt. Komm, Sam, lass uns in die Stadt gehen. Ich war noch nie dort. Ich gehe hin, um sie auszurotten. Das willst du doch nicht versäumen, oder?«
Sam sprang auf die Beine und feuerte noch einmal. Sie wich dem Strahl geschickt aus, hob mühelos einen brennenden Baumstamm vom Wagen und warf ihn auf ihn. Der Stamm musste mehrere Tonnen wiegen.
Das alles ging rasend schnell. Sam zielte mit beiden Händen und spaltete den Stamm. Die zwei Riesenfackeln schossen so knapp an ihm vorbei, dass seine Haut höllisch zu brennen begann.
Als die Stämme krachend hinter ihm aufschlugen, prasselte ein Funkenschauer auf ihn herab. Und dann war er auf einmal in dichten Qualm gehüllt.
Krächzend und hustend schoss er blindlings in alle Richtungen. Als er sie aufschreien hörte, schöpfte er kurz Hoffnung.
Doch plötzlich sprang sie ihn durch den Qualm hindurch an und attackierte ihn nicht mit Caines telekinetischer Kraft, sondern mit Jacks roher Gewalt. Sie packte sein Handgelenk.
Er leistete keinen Widerstand, denn das hätte ihn seinen Arm gekostet, sondern warf sich ihr entgegen.
Sie verlor das Gleichgewicht, fiel auf den Rücken und er auf sie drauf.
Er schlug mit den Fäusten auf ihr Gesicht ein.
Sie warf ihn ab und schleuderte ihn durch die Luft.
Er sah die lodernden Baumstämme und Gaia auf dem Rücken und dann schlug er auf der Motorhaube des Lasters auf, prallte ab und blieb benommen liegen.
Gaia war im nächsten Augenblick auf ihm drauf und beugte sich über ihn. »Komm schon, Sam, ist das alles, was du draufhast?« Ihre Hand drückte seine Kehle zu. Er spürte die enorme Kraft, die von ihr ausging. »Nein, du kriegst deinen Tod nicht. Du kommst mit und siehst zu.«
An der Stoßstange des Lasters war eine Kette befestigt. Sie war glühend heiß. Als sie die Kette anfasste und von der Stange zerrte, hörte und roch er, wie sie sich die Hand verbrannte, hörte sie aufschreien vor Schmerz.
Sie hob ihn hoch und fesselte ihn damit. Er brüllte wie am Spieß, als sich die glühend heiße Kette durch den Stoff in seine Haut brannte und mit ihr verschmolz.
»Kein Heldentod für dich, Sam Temple.«
Er merkte noch, dass er über dem Boden schwebte, dann drehte sich alles und er fiel in ein schwarzes Loch.
Als er zu sich kam, spürte er zunächst nur die Verbrennungen. Und dann das Gewicht der Kette und den Druck, mit dem seine Arme an seinen Körper gefesselt waren. Er konnte seine Hände bewegen und immer noch sein Licht abfeuern, aber nicht gezielt.
Er schwebte dahin. In Ketten gelegt, die sich in seine Haut gebrannt hatten.
Als er den Kopf verrenkte, sah er Gaia. Sie ging in der Mitte der Straße.
Hinter ihr schwebte der brennende Laster.
Sie bemerkte, dass er sich gerührt hatte.
»Schau zu.« Sie hob eine Hand.
Aus dem brennenden Haufen stieg ein Stamm in die Luft und schoss kerzengerade und mit der Geschwindigkeit einer Rakete über den Parkplatz hinweg in das Schaufenster von Ralphs Laden.
»Ein Feuer ist doch die beste Ablenkung, findest du nicht?«
Er konnte nicht sprechen. Er wusste nicht einmal, ob er bei Bewusstsein war oder träumte. Sich das vielleicht alles nur
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