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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Verbündeten. Aber wenn ich allein dorthin reise, kann ich mich verwandeln und fliegen. Ihr wolltet ja ohnehin nicht bei Eurem Volk für mich sprechen, also kann ich auch ohne Euch dort um Aufnahme bitten.«
    Frafa trat auf die Türe zu. Barsemias starrte ihr nach.
    »Ich glaube Euch«, rief er ihr hinterher.
    Frafa hielt inne. Sie wandte sich zu ihm um und zog die Augenbrauen hoch.
    »Ich glaube, dass Ihr wirklich um Hilfe bitten wollt«, sagte Barsemias. »Da steckt kein durchtriebener Plan unserer alten Feinde dahinter. Dennoch ...« Er wies auf die schlafenden Gnome. »... macht Ihr genau das, was man von einer Nachtalbe erwartet. Ihr verratet Eure Reisegenossen und tut, was Euch nützt. Warum sollten die Elfen Euch aufnehmen? Was hilft uns eine Verbündete, die uns verlässt, wenn es ihr passt, und der wir niemals vertrauen können?«
    Frafa wandte sich ab und ging hinaus. Auf dem Flur blieb sie stehen und atmete durch. Seine Worte klangen ihr in den Ohren, und sie wusste nicht, weshalb dieser Vorwurf sie so traf. Sie handelte zum Wohle aller. Barsemias war ein Kind, wenn er das nicht verstand!
    Sie ließ ihre Gefährten hier zurück, aber sie ließ sie nicht im Stich. Wenn Gefährten nicht einsehen wollten, was das Beste für sie war, musste man sie eben manchmal zu ihrem Glück zwingen. Das war kein Verrat nach Nachtalben-Art, es war schlicht vernünftig.
    Frafa nickte und stieg die Treppen hinab. Nicht eine Diele in dem altersschwachen Gebäude knarrte. Frafa streckte ihre Sinne aus, doch sie fand keine Aura in der Nähe. Die Zimmerwirtin war in einem der hinteren Räume, andere Gäste gab es nicht.
    Frafa öffnete lautlos die Tür und trat auf die Straße. Einige abendliche Spaziergänger gingen vorüber, sahen sie an. Frafa legte unwillkürlich die Hand ans Kinn. Sie traute ihrer erbärmlichen Verkleidung nicht. Aber das war Unsinn: Die Leute starrten, weil sie eine Elfe war, nicht, weil sie eine merkwürdig aussehende Elfe war!
    Sie würde so schnell wie möglich die Stadt verlassen, einen Vogel suchen ...
    Ein Schlag vor die Brust nahm ihr den Atem. Sie keuchte, blickte hinab. Ein kurzer Bolzen steckte dort, mit einem Federbausch am Ende. Frafa sah die Mechanik - ein Giftpfeil!
    Etwas kroch in ihren Geist ... Schatten trieben vor ihren Augen.
    Frafa wollte ihre Essenz lenken, das Gift erkunden, aber sie fühlte nur Leere. Sie spürte ihre Aura nicht mehr!
    Zwei weitere Pfeile trafen sie an der Seite, doch sie konnte nicht sehen, wer geschossen hatte.
    Dann wurde es dunkel um sie.

13
 
    Thaumakinetik - Technologie, welche die arkanen Anziehungskräfte von *Thaumagel ausnutzt, um Bewegungsenergie zu erzeugen. Meist enthalten thaumakinetische Anlagen nur einen Teil der benötigten Reaktionsmasse. Als Gegenpol werden tief unter der Erdoberfläche vorhandene Reservoire genutzt. Das führt zu einem erhöhten Wirkungsgrad der Anlage über bestehendem Bodenvorkommen bei fester vertikaler Ausrichtung der *thaumateknischen Apparatur.
    Thaumakinetische Kraftwerke mitsamt den zugehörigen *Drehmomentleitungen gehören wegen der günstigen Energiebilanz trotz des aufwendigen und anfälligen Leitungssystems inzwischen zum Standard der meisten Städte in der Union. Selbst der Bedarf an Licht, Wärme und Elektryzität wird in Bitan inzwischen oft mit thaumakinetischen Anlagen gedeckt.
    Es ist in der Fachwissenschaft umstritten, ob Anlagen, die andere Energieformen ohne den Umweg über Bewegung unmittelbar durch Transformation des arkanen Potenzials von *Thaumagel gewinnen, gleichfalls zur Thaumakinetik zählen (vgl. auch die *thaumalektrysche Beleuchtung durch Tiefenbohrung in Thaumagel-Vorkommen).
     
    Aus: »T ECHNIKLEXIKON «, VON I SKWELZA VON D AUGAZBURG
     
    8. Staubmond 282 GdU, Altagrisa in Bitan
 
    Durch das Fenster verfolgte Barsemias entsetzt, was auf der Straße geschah. Was, wenn sie als Nächstes in das Haus hereinkamen? Hastig wich er ins Zimmer zurück und schüttelte die Gnome. Doch sie reagierten nur mit einem müden Blinzeln, einem ablehnenden Murren, dann nickten sie wieder ein.
    Barsemias legte Wisbur eine Hand auf die Stirn und ließ seine Essenz in den Leib des Gnoms fließen. Erst behutsam, dann entschiedener gab er ihm Lebenskraft. Unvermittelt sprangen Wisburs Lider auf, und er fuhr hoch.
    »Was?«, rief er. »Was ist los? Die Albe?«
    »Pssst!« Barsemias hielt ihm den Mund zu. Besorgt lauschte er Richtung Tür. »Sie haben sie geholt. Bald kommen sie zu uns.«
    »Waswaswas?«, murmelte

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