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Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg

Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg

Titel: Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kuehnemann Nadine
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tummelten, versperrten ihm den Weg, sodass er seine Schritte verlangsamen musste. Er trug ein riesiges Gewehr auf seiner Schulter. »Was steht ihr hier rum?«, keifte er die Sedharym in der Menge an. »Geht kämpfen oder verpisst euch! Ich muss vorbei!«
    Jil wandte ihren Blick von ihm ab und sah Cryson eindringlich in die Augen. »Versuche bloß nicht, mich zum Narren zu halten. Was geht hier vor? Weshalb verhalten sich hier alle wie die Hühner im Stall?«, fragte sie.
    »Wir greifen das Hauptquartier der Vartyden an, noch vor Sonnenaufgang wollen wir es besetzen.«
    Sie räusperte. »Und weshalb brennt ganz Haven? Wollt ihr die Stadt etwa auch besetzen?«
    Cryson und Louis warfen sich fragende Blicke zu, ehe Cryson ihr schließlich antwortete. »Nun, da sind unsere Feierlichkeiten wohl etwas in die Hose geg…«
    Eine jähe Erschütterung ließ die große Halle von Sedhia erzittern. Staub und kleine Gesteinsbrocken fielen von der Decke. Jil hatte alle Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Nach wenigen Sekunden war der Spuk vorbei, aber mit einem Mal kreischten alle Sedharym durcheinander, und diesmal waren es keine Freudenschreie. Crysons Augen weiteten sich, ein kurzer Anflug von Furcht trat auf sein Gesicht. Jil hatte Cryson niemals ängstlich erlebt. Auch Louis’ Gesicht war zu einer starren Grimasse des Entsetzens eingefroren.
    »Was war das?« Jil spürte, wie ihr Herz heftig gegen ihre Rippen hämmerte.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Cryson. Seine Stimme klang plötzlich ungewöhnlich dünn. Aus einem der zahlreichen Gänge, die von Sedhia aus in das umliegende unterirdische Labyrinth abzweigten, drangen Schreie, dann knallte und rumpelte es erneut. Eines der großen Rohre, die sich die Wände entlang schlängelten und die ganze Stadt mit heißem Wasserdampf versorgten, platzte mit einem gewaltigen Knall. Ein ohrenbetäubendes Zischen, das beinahe die Rufe der Sedharym übertönte, erfüllte den Raum. Wenige Sekunden später waberten dichte Dampfschwaden unter der Decke. Wieder bebte die Erde. Diesmal wankte einer der Wohntürme bedenklich zur Seite.
    »Scheiße!« Dies war alles, das Cryson noch zustande brachte. Er wiederholte die Worte, bis sie in Jils Ohren zu einem monotonen Hintergrundgeräusch wurden.
    Ein Sedhar bahnte sich einen Weg durch die Menge und steuerte direkt auf Cryson, Louis und Jil zu. Auch er war bis an die Zähne bewaffnet, sein Gürtel war gespickt mit Dolchen, auf dem Rücken trug er eine Waffe, die einem gewöhnlichen Gewehr ähnelte, jedoch wesentlich größer und aufwändiger verarbeitet war. Es hatte die Farbe von Kupfer, zwei Griffe waren daran. Der Abzug war mit einer Vielzahl unterschiedlich großer Zahnräder verbunden, der Lauf hatte den Durchmesser von Jils Unterarm. Obwohl sie andere Sorgen haben sollte als die Bewunderung einer sedharyschen Waffe, konnte Jil den Blick nicht davon losreißen. Der Mann kam mit einem gewaltigen Satz, der einer Raubkatze zur Ehre gereicht hätte, auf Cryson zugesprungen.
    »Schnell, wir müssen los! Sie haben zum Gegenangriff geblasen«, stieß er hervor.
    »Was waren das für Erschütterungen?«, fragte Cryson, nun wieder gefasst. Jil bemerkte, wie er den Griff seiner Armbrust so fest umklammerte, dass sich seine Fingerknöchel weiß färbten.
    »Sie sind in der Unterzahl, und das wissen sie«, presste der Waffenträger atemlos hervor. »Sie müssen früh bemerkt haben, dass der magische Schutzwall zerbrochen ist. Jetzt sprengen sie die Gänge einen nach dem anderen in die Luft, um uns den Zugang zu versperren. Wir müssen sofort los.«
    Der Mann wandte sich bereits zum Gehen ab, aber Cryson hielt ihn an der Schulter zurück. »Sie sprengen die Gänge?« Seine Stimme kippte vor Empörung. »Wollen sie uns und sich selbst umbringen und ausräuchern? Wenn die Gasleitungen reißen, dann sind wir alle tot! Und ein unkontrollierbares Feuer können wir hier unten gar nicht gebrauchen. Die Lüftungsschächte reichen nicht aus, um uns alle mit Sauerstoff zu versorgen!«
    »Das brauchst du mir nicht zu erklären, das weiß ich selbst«, sagte der fremde Sedhar mit einem verärgerten Blick. »Die Vartyden würden eher sterben, als uns kampflos ihr Quartier zu überlassen. Wie die Lemminge würden sie eher vor der Klippe springen, als unseren Waffen zum Opfer zu fallen.«
    »Dann brauchen wir uns doch keine Sorgen zu machen«, mischte Louis sich ein. Ein hämisches Grinsen huschte über sein Gesicht. »Lass sie sich doch umbringen und uns die

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