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Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg

Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg

Titel: Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kuehnemann Nadine
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aus dem Nichts aufgetaucht war, baute sich mit vor der Brust verschränkten Armen vor Dana auf. Sie erschrak und wäre beinahe rücklings von der Mauer in den Vorgarten gefallen.
    »Wer wird sich denn vor mir erschrecken?« Der Mann grinste und offenbarte eine Reihe weißer Zähne. Er trug einen schwarzen Anzug, doch nicht von der Art, wie ihn die feinen Herren trugen. Er war aus schwarzem derbem Stoff, ein breiter Gürtel prangte an seiner Hüfte. Danas Blick fiel auf die Waffe, die darin steckte. Er gehörte nicht zur Stadtwache, dessen war sich Dana sicher. Sicherlich gehörte er zu Leswards teuflischem Geheimbund. Dana fuhr ein Schreck durch die Glieder. Hatte man etwa auch auf sie einen Killer angesetzt?
    Der Mann beugte sich zu ihr herab, umfasste mit einer Hand ihren Oberarm und zog Dana auf die Beine. Seine dichten schwarzen Haare reichten ihm bis über die Ohren. Seine Augen funkelten gelblich. Dana stieß einen Schrei aus. Teufelswerk.
    »Hör auf, du dummes Stück«, presste der Fremde hervor und rüttelte Dana unsanft an den Schultern, bis ihr der Kopf schmerzte. Dann wandte sich nach rechts und stieß einen Pfiff aus.
    »Sean, Nick, kommt mal her! Ich hab noch etwas Schmackhaftes gefunden unter all den verbliebenen Krüppeln.«
    Aus der Dunkelheit schälten sich zwei weitere Männer, die ebenfalls bewaffnet waren. Der eine hatte eine Glatze, der andere nur ein Auge, aber auch dieses glühte dämonisch aus seiner Höhle.
    »Ach Kyle, hör auf damit. Ich bin schon satt«, sagte der Einäugige. »Lass das Mädel gehen.«
    Kyle wandte sich wieder an Dana und funkelte sie mit einem undeutbaren Blick an. »Satt vielleicht, aber für eine schnelle Nummer zwischendurch bin ich immer zu haben.«
    Dana holte mit dem Bein aus, um ihm einen Tritt gegen sein Knie zu verpassen, aber Kyle war unsagbar schnell. Noch bevor Dana ihr Bein weiter als ein paar Zoll bewegt hatte, spürte sie schon den Lauf seiner Pistole an ihrem Hals.
    »Wage es, und ich verspreche dir, dass es dir leid tun wird.« Kyles Gesicht war so nah an ihrem, dass sie seinen Atem auf der Wange spürte. Danas Herz hämmerte heftig, das Blut rauschte in ihren Ohren. Bewegungslos verharrte sie in ihrer Position.
    »Euch hat der Teufel geschickt«, sagte sie. Ihre Stimme klang merkwürdig dünn und verzerrt. Dana war sich sicher, dass dies die Strafe war, die Gott für sie ausersehen hatte. Sie hatte einen Mann getötet, einen anderen schwer verletzt und den Mord an ihrer Schwester nicht verhindert. Außerdem war sie schon so lange nicht mehr in der Kirche gewesen. Sie schloss die Augen in Erwartung des Todes. Der Lauf der Pistole war kühl an ihrem Hals.
    »So, du glaubst an den Teufel?« Kyle verzog das Gesicht zu einem giftsüßen Lächeln. »Vielleicht bin ich selbst der Teufel?« Er stieß ein gehässiges Lachen aus. Dana öffnete die Augen. Es war nicht undenkbar, dass er die Wahrheit sprach. Sein dämonisch glühender Blick fixierte Dana mit einem Ausdruck von Wahnsinn. Danas Blut rauschte nun so laut in ihren Ohren, dass sie die Stimmen der Männer kaum noch wahrnahm.
    »Kyle, komm da weg. Der Kampf hat sicher schon begonnen und wir treiben uns noch immer hier in der Stadt herum«, sagte der Einäugige.
    Kyle fuhr mit einer unmenschlich schnellen Bewegung herum und stieß ein jenseitiges Knurren aus. »Halt die Klappe, Sean. Ich gehe nicht zurück. Zuerst möchte ich noch ein bisschen feiern. Das Licht ist zurückgekehrt, da wird eine kleine Party doch wohl erlaubt sein.«
    Sean schnaubte verächtlich und ließ sich auf die Mauer fallen.
    »Wohin uns die Party bislang geführt hat, siehst du ja. Die ganze Stadt brennt,« sagte der Glatzkopf und setzte sich neben Sean auf die Mauer. Kyle ignorierte seine Worte und wandte sich wieder an Dana. Erneut presste er den Lauf seiner Waffe gegen ihren Hals. »Du wirst jetzt ganz brav sein und tun, was ich dir sage. Vielleicht hast du dann Glück und der Teufel verschont dein Leben.« Er stieg über die Mauer hinweg und zerrte Dana an den Haaren hinter sich her.
    Dana versuchte verzweifelt, ihre Umgebung aus ihrem Bewusstsein auszublenden und an etwas Anderes zu denken, als Kyle sie hinter ein hohes Holundergebüsch schubste und sich mit ungeschickten Fingern an den Knöpfen ihres Hemds zu schaffen machte.
    »Setz dich hin«, stieß er hervor, als er damit fertig war.
    Dana war vor Angst wie gelähmt. Langsam ließ sie sich ins hohe Gras sinken. Sie schloss die Augen. Sie wollte nicht mitbekommen, was sich

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