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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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südländische Fraktion glaubte, er ließe sich noch nach Belieben formen – es sei denn, die Nordländer richteten sich in ihrem Bestreben, keine südländischen Bündnisse mehr zuzulassen, gegen ihn.
    Letztendlich konnte selbst die Leibgarde des Prinzen an ihrer Aufgabe scheitern.
    »Ich mache mir Sorgen um ihn«, sagte Isidore. »Seine engsten Verbündeten finden sich nicht innerhalb des Hofstaats, sondern außerhalb – darunter wohl auch einige, die eine potenzielle Bedrohung darstellen.« Floria warf ihm einen skeptischen Blick von der Seite zu und sah gerade noch das doppeldeutige Zwinkern eines silbergrauen Auges. Nach Kenntnis der Leibgarde traf Isidores Einschätzung nämlich auf keinen der außerhöfischen Kontakte seines Sohnes zu. Störend? Ja. Aber bedrohlich? Nein. Isidore fuhr fort: »Es ist an der Zeit, dass er sich bei Hofe einen größeren Beistand aufbaut. Den wird er brauchen, sobald ihm mein Amt zufällt.«
    Diesem Standpunkt zu widersprechen, wäre sinnlos gewesen – er entsprach der Realität, und sie waren Realisten. Es würde der Tag kommen, an dem Isidores Absetzung aufgrund seines Alters oder einer Anhäufung von Fehlentscheidungen eher zu vertreten war, als ihn im Amt zu lassen. Es würde der Tag kommen, an dem auch die Leibgarde des Prinzen abtreten musste, zum Wohle des Staates.
    Doch bis dahin dürften wohl noch Jahre vergehen. Jahre.
    »Fejelis läuft Gefahr, allzu misstrauisch zu werden«, betonte Isidore eindringlich. »Nicht mehr das Risiko einzugehen, jemanden an sich heranzulassen. Leuten nicht mehr zu vertrauen, denen er aber vertrauen sollte.«
    Für die Feierlichkeiten zur Mündigkeit des Thronerben war dies ein recht beunruhigendes Gespräch, dachte Floria. Von nun an galt Fejelis als geeignet, ohne Regenten zu regieren. Und es gab durchaus Leute, die eine rechtswidrige Absetzung riskieren würden, um dafür einen Prinzen zu bekommen, den sie wie eine Marionette an den Fäden tanzen lassen konnten.
    Zog bei Fejelis bereits jemand an solchen Fäden? Was steckte hinter diesem bedrohlichen Kontakt, auf den Isidore angespielt hatte? Isidore selbst schien davon offenbar nicht sonderlich beunruhigt zu sein – aber warum versetzte er sie dann in Alarmbereitschaft?
    »Natürlich hat er dafür seine Gründe. Deshalb habe ich mich mit einigen Leuten unter vier Augen unterhalten, denen ich mein Vertrauen schenke«, fügte der Prinz hinzu.
    Im Anschluss daran sagte er nur noch wenig, und als er ging, folgten ihm seine Wachen auf dem Fuße. Floria wusste, dass sie – und diese anderen, mit denen er gesprochen hatte – einen Auftrag erhalten hatten, doch womit der Prinz sie beauftragt hatte, war ihr noch unklar. Nachdem er die Treppe hinuntergegangen war, tappte sie auf ihren leisen Sohlen den Flur entlang zu einem verschlossenen Schrank, in dem die Leibgarde einige ihrer Vorräte aufbewahrte. Sie brauchte ein Glas, etwas Wasser und eines ihrer eigenen Heilmittel, um ihren Magen zu beruhigen. In Kürze würde man sie rufen, damit sie die Speisen und Getränke vorkostete, die der Prinz mit in seine Gemächer nahm, und dann – falls ihre Verdauung und dieses Gespräch es zuließen – bekam sie vielleicht ein wenig Schlaf.
    Telmaine
    Wäre sie nur ein klein wenig schneller gewesen, hätte sie entkommen können.
    Doch es hatte nicht sein sollen. Telmaine war auf dem Weg zu ihren Töchtern, und als sie die Tür gerade hinter sich zuziehen wollte, hörte sie Schritte auf der Treppe am Ende des Flurs: Superintendent Malachi Plantageter, dicht gefolgt von Ishmaels Anwalt.
    Der Impuls, schnell wieder zurück ins Schlafzimmer zu hechten, sich wie ein kleines Kind unter dem Bett zu verkriechen und einfach so zu tun, als wäre sie nicht da , wurde noch im Keim erstickt. »Prinzessin Telmaine Hearne?«, fragte der Superintendent, obwohl er ganz genau wusste, wen er vor sich hatte. Nach Ishmaels Verhaftung hatten sie ein paar Worte miteinander gewechselt. »Kommen wir ungelegen?«
    »Ich war im Begriff, zu meiner Schwester zu fahren, um meine Kinder zu besuchen«, erwiderte Telmaine verhalten. »Doch ich gehe davon aus, dass Ihr Anliegen nicht übermäßig viel Zeit in Anspruch nehmen wird.« Sie trat einen Schritt zurück und ließ die beiden Männer herein; den langgliedrigen Mann mit der charakteristischen Plantageter-Nase – zu der er sogar auf ehelichem Wege gekommen war, wenn auch mütterlicherseits – und den kleinen, rundlichen Anwalt.
    »Wie ich höre, hält sich Ihr Mann derzeit nicht

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