Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
Vom Netzwerk:
Weise überlebt hatte, ohne zu zerbrechen, sehr vorsichtig auf ein Bord gestellt werden musste und für eine besonders lange Versöhnungszeit nicht bewegt werden sollte.
    Der Landrover tuckerte mit den beiden Männern davon. Mrs Jones hantierte geschäftig in der Nähe, bis sie sich überzeugt hatte, dass Will keine Schmerzen litt und auch nicht bedrückt war, dann verließ sie ihn und machte sich in der Küche an die Herstellung einer Pastete.
    Eine Weile saß Will da und spielte zerstreut mit den Hunden, während er an den Grauen König dachte, in einer Mischung aus kurzem Triumph, Groll, Streitlust und Sorge über das, was als Nächstes geschehen mochte. Denn jetzt gab es kein Entrinnen mehr. Irgendwie hatte er das schon gewusst, als sie am Morgen losfuhren. Sein Weg führte unausweichlich mitten in das Kernland des Brenin Llwyd.
Am freundlichen See liegen die Schläfer ... Auf Cadfans Weg, wo der Turmfalke ruft ...
Es war ihm nie in den Sinn gekommen, den einfachsten Weg zur Lösung des Rätsels zu gehen und Cadfans Weg zu folgen, bis er ihn an einen See führte. Aber am Ende hätte es keinen Unterschied gemacht. Früher oder später wäre er hierher gekommen, zum Tal y Llyn, Llyn Mwyngil, dem See an dem freundlichen Ort unter dem Schatten des Grauen Königs.
    Er nahm Pen mit, ließ die geduldig resignierende Lala zurück und schlenderte durch das Hoftor und den mit Schiefermauern eingefriedeten Feldweg hinunter. Ein paar späte Brombeeren hingen von der grasbewachsenen Böschung herunter und hinter der Mauer sang eine Heidelerche — es hätte fast Sommer sein können. Aber obwohl die Sonne schien, sah Will über den Brombeersträuchern in der Ferne Nebel um die Gipfel des Cader Idris.
    Er befand sich in einer verträumten, schwebenden Stimmung, zum Teil wegen der Aspirintablette, die Mrs Jones ihn gegen die Schmerzen in seinem Arm hatte schlucken lassen. Plötzlich sah er einen Jungen, der ihm auf einem Fahrrad entgegengesaust kam. Will sprang zur Seite. Die Bremse quietschte, eine Wolke Schieferstaub stieg auf, und der Junge stürzte in einem Durcheinander von Beinen und sich noch drehenden Rädern auf die andere Seite des Weges. Seine Mütze kullerte auf den Boden und Will sah das weiße Haar. Es war Bran.
    Sein Gesicht war schweißfeucht, das Hemd klebte ihm auf der Brust und sein Atem kam stoßweise. Er hatte keine Zeit für einen Gruß oder lange Erklärungen.
    »Will — Pen — bring ihn weg von hier, versteck ihn! Caradog Prichard hat es herausbekommen. Er ist auf dem Weg hierher. Er ist fuchsteufelswild, er schwört, dass er Pen um jeden Preis erschießen wird, und er ist jetzt unterwegs hierher, mit seinem Gewehr ...«

Der Wachstein
    Bran stand vom Boden auf und wischte Staub und Gras von seinen Kleidern.
    Will starrte ihn verblüfft an. »Du bist den ganzen Weg von Clwyd mit dem Rad gefahren?«
    Bran nickte. »Caradog Prichard kam heute Morgen in seinem Lieferwagen angedonnert, auf der Suche nach Pen. Er ist fest entschlossen, ihn zu erschießen. Ich hatte Angst, Will. So wie er aussah, hatte er überhaupt nichts Menschliches an sich. Und ich glaube, er hat die ganze Nacht nach John Rowlands und Pen gesucht; er sah völlig zerknittert und unrasiert aus.« Bran atmete jetzt wieder ruhiger. Er hob sein Fahrrad auf. »Komm jetzt. Schnell!«
    »Wohin?«
    »Ich hab keine Ahnung. Irgendwohin. Nur weg von hier.« Er schob sein Fahrrad über die Böschung an der linken Seite des Weges und ging zwischen Büschen und Bäumen hindurch voran auf das offene Heideland zu, das sich das Tal hinunter erstreckte, weg vom See.
    Will kroch hinter ihm her, Pen an seiner Seite. »Aber weiß er wirklich, dass wir hier sind? Kann er doch gar nicht.«
    »Das ist der einzige Punkt, den ich nicht verstehe«, sagte Bran. »Er stritt sich heftig mit deinem Vetter Rhys, wo Pen sei, und plötzlich brach er mittendrin ab und wurde sehr still. Fast so, als lausche er. Dann sagte er:
Ich weiß, wo sie sind. Sie sind zum See gefahren.
Einfach so. Rhys versuchte, ihm das wieder auszureden, aber ich glaube nicht, dass er Erfolg hatte. Irgendwie wusste Prichard es einfach. Ich bin ganz sicher, dass er auf dem Weg zum Ty-Bont-Hof ist. Pen! He!« Er pfiff und der Hund blieb weiter vorn stehen und wartete auf sie. Sie befanden sich jetzt auf ansteigendem Boden und folgten durch hüfthohen Farn einem kurvenreichen Schafpfad.
    »Wie hast du es denn geschafft, vor ihm hier zu sein?«, fragte Will.
    Bran blickte mit einem raschen Grinsen über

Weitere Kostenlose Bücher