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Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
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Atemholen kommen ließen, hochstieg, um seinen Geist zu verwirren, um alles andere auszulöschen ...
    Er schob sie von sich. Er kämpfte und kämpfte, kämpfte, um beide Arme zu spüren, beide Beine, um sich so zu bewegen, wie er es für richtig hielt, um den Rhythmus des Schwimmens zu suchen anstelle des sinnlosen Durcheinanders von Schrecken und Verzweiflung. So schaffte er es mit gewaltiger Anstrengung, nicht in Panik zu geraten.
    Aber er war immer noch von Wasser umgeben, weniger stürmisch jetzt, ihn umfangend, und wieder ging er unter. Wasser drückte ihn hinunter, war in seinen Augen, seinen Ohren, seiner Nase. Es schien jetzt nicht mehr Furcht erregend, sondern einlullend, mütterlich, als sei es in Wirklichkeit gar nichts Fremdes, sondern sein eigenes Element. Es hieß ihn sanft willkommen, als sei es ganz natürlich, dass er Wasser einatme wie ein Fisch. Sanft, sanft, ihn umfangend, entspannend, wie das Gefühl, das dem Einschlafen vorausgeht ...
    Irgendetwas, irgendjemand packte Simon von hinten mit festem Griff, zwei kräftige Hände auf seinen Schultern schoben ihn nach oben, nach oben und hinaus an die klare Luft. Licht drang ihm in die Augen, Wasser in die Kehle. Er keuchte, würgte, hustete. Bei jedem gurgelnden Versuch, Atem zu holen, sauste Wasser in seiner Lunge. Er hörte schreckliche, krampfhafte, blubbernde, schwere Atemzüge und merkte entsetzt, dass es seine eigenen waren.
    Dann spürte er wieder festen Sand unter den Füßen. Der Schwimmer ließ ihn los. Simon kroch auf Händen und Knien vorwärts und kräftige Hände zogen ihn auf den Strand, drehten seinen Kopf zur Seite und pressten sich gegen seinen Rücken. Wasser strömte ihm aus Mund und Nase; er hustete würgend. Die Hände halfen ihm sanft, sich aufzusetzen. Simon saß da, Kopf auf den Knien, und atmete endlich wieder ohne das scheußliche Gurgeln, ohne zu keuchen, langsamer. Er wischte sich das nasse Haar aus den Augen, schniefte und sah auf.
    Zuerst erblickte er Jane, die mit weit geöffneten Augen und weißem Gesicht auf dem Boden kauerte. Neben ihr hatte sich ein Mann auf ein Knie niedergelassen; sogar in dieser Stellung war deutlich zu sehen, dass es ein sehr hoch gewachsener Mann war. Aus seinen dunklen Kleidern tropfte Wasser. Er sah stirnrunzelnd und besorgt zu Simon, aus einem kantigen, schroffen Gesicht mit tief liegenden, dunklen, umschatteten Augen und buschigen weißen Augenbrauen, aus denen Wasser zu beiden Seiten der kühn geschwungenen Nase heruntertropfte. Das dicke weiße Haar, jetzt grau vor Nässe, bedeckte in einem Gewirr von Kringeln und Hörnern den ganzen Kopf.
    Simon sagte mit hoher, schwacher, heiserer Stimme, die nicht seine eigene Stimme war: »O Gumerry.«
    Er hielt inne und spürte, wie es in seinen Augen prickelte. Er hatte die vertraute Bezeichnung lange nicht mehr benutzt. »Das war mutig«, sagte Merriman.
    Er legte eine Hand auf Simons Schulter und winkte Jane zu, näher zu kommen. Dann stand er auf. Jane legte schüchtern ihren Arm stützend um Simons Schulter, als er sich umdrehen wollte, um sich umzuschauen.
    John Rowlands stand in ihrer Nähe auf dem Strand. Wasser lief ihm aus Haar und Kleidern. Jane flüsterte Simon ins Ohr: »Er ist hinter dir hergesprungen und hat versucht, zu dir zu gelangen, als ...«, ihre Stimme schien auszutrocknen; sie schluckte, »... als Großonkel Merry einfach ... einfach auftauchte, aus dem Nichts.«
    Merriman stand über ihnen, kantig und nass, baumlang. Vor ihm auf dem Strand standen die Männer von der Werft regungslos in einer Gruppe zusammen, die beiden graubärtigen Kapitäne zornig und stumm in der Nähe. Caradog Lewis stand inmitten der Zimmerleute; sein rotes Haar glänzte. Er starrte wie versteinert auf Merriman, einem kleinen Tier ähnlich, das mitten im Sprung von einem Dachs oder einem Fuchs geschnappt worden ist.
    Und der Zorn in Merrimans Augen, als er den rothaarigen Mann ansah, war so abgrundtief, dass sowohl Simon als auch Jane davor zurückschreckten. Caradog Lewis zog sich langsam zurück, machte sich klein in dem Versuch zu entkommen. Merriman streckte einen Arm mit durchgedrücktem Zeigefinger aus, zeigte auf Lewis und der Mann erstarrte, wieder in Bewegungslosigkeit festgehalten.
    »Gehe«, sagte Merriman leise, mit einer tiefen Stimme wie schwarzer Samt. »Gehe, du, der du dich an die Finsternis verkauft hast, zurück von diesem hellen Aberdyfi am Fluss nach Dinas Mawddwy, wo du herkommst. Gehe zurück dorthin, wo die Finsternis in den

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