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Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
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abzusteigen und ihm zu Fuß zu folgen, warf Will einen Blick zurück — und sah Rauch und Flammen aufsteigen von den grauen Dächern, die sie gerade verlassen hatten.
    Owain sagte bitter: »Die Normannen reiten immer auf dem Rücken der Finsternis, wie es die Sachsen taten und die Dänen.«
    Barney sagte unglücklich: »Und ich bin vermutlich eine Mischung aus allen: Normannen, Angelsachsen und auch noch Dänen.«
    »In welchem Jahrhundert?«, fragte Glyndwr und blieb stehen, um auf den Berg vor ihnen hinaufzustarren.
    »Im zwanzigsten«, sagte Barney.
    Glyndwr stand einen Augenblick lang sehr still. Er schaute Will an. Will nickte.
    »
Jesu mawr«,
sagte Glyndwr, dann lächelte er. »Wenn der Kreis so weit in die Zukunft reicht, ist es nicht so schlimm, hier eine Zeit lang zu scheitern. Bis zur letzten Zusammenkunft des Kreises, außerhalb der Zeit.« Er blickte auf Barney hinunter. »Mach dir keine Sorgen wegen deiner Rasse, Junge. Am Ende wird die Zeit sie alle verändern.«
    Bran rief ihnen von weiter oben warnend zu: »Die Finsternis kommt!« Eirias in seiner Hand strahlte in einem helleren Blau.
    Owain blickte den Berg hinunter auf den Weg, den sie gekommen waren. Er presste die Lippen zusammen. Will folgte seinem Blick und hielt den Atem an. Eine weiße Flammenwand folgte ihnen durch den Farn — lautlos und ohne Glut und erbarmungslos in ihrer Verfolgung derer, die sie zu vernichten beabsichtigte. Ein Trupp von Glyndwrs Soldaten befand sich mitten in ihrem Weg.
    »Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht«, sagte der Anführer der Waliser, als er Wills Gesicht sah. »Glyndwr kennt ebenso viele Tricks wie ein Uralter, glaube mir.« Seine weißen Zähne leuchteten in dem dunklen Gesicht auf. Er schlug Will leicht auf die Schulter und schob ihn voran. »Geh«, sagte er, »folge dem Weg nach oben, und du wirst bald dort sein, wo du sein solltest. Überlass es mir, die Finsternis zu einem Tänzchen in diese Berge zu führen. Und wenn meine Männer und ich für immer hier festgehalten zu sein scheinen, so ist das nicht so schlimm, denn es wird meinem Volk beweisen, dass der Herr der Finsternis Unrecht hatte und dass Hoffnung nicht tot in einem Grab liegt, sondern immer in den Herzen der Menschen lebt.«
    Er blickte zu Bran hinauf und hob seinen Dolch in feierlichem Gruß.
»Pob hwyl,
mein Bruder«, sagte er ernst. Dann waren er und seine Männer fort, auf ihrem Rückweg den Berg hinunter, und Will ging voran auf dem Weg bergaufwärts, der ihm gezeigt worden war. Der Weg wand sich zwischen kahlen grauen Felsen hindurch und wurde immer schmäler, bis sie an eine Biegung kamen, wo der Fels über dem Pfad hing und sie die Köpfe einziehen mussten, um unter einem niedrigen, natürlichen Bogen passieren zu können. Und in dem Augenblick, in dem sie alle drei hintereinander standen, auf dem Stück des Pfades, das unter dem Felsen lag, entstand ein Wirbeln und Kreisen in der Luft um sie herum, und in ihren Ohren ertönte ein langer, seltsamer, heiserer Schrei, und als die Benommenheit sie wieder verließ, waren sie an einem anderen Ort und in einer anderen Zeit.

Der Fluss
    Das große, formlose Fahrzeug des Lichts raste weiter durch den Berg, als sei es ein Schiff, das auf einem unterirdischen Fluss davongetragen würde. John Rowlands saß still und stumm da, mit einem Gesicht wie aus Stein, und keiner sah ihn länger als den Bruchteil einer Sekunde an; sie konnten es nicht ertragen.
    Endlich sagte Jane:
»Der Baum,
Gumerry? Was meinte sie damit? Sie sagte:
All eure Gegenstände der Macht werden euch nicht helfen,
zu
dem Baum zu gelangen.«
    Merriman stand hoch gewachsen und Ehrfurcht gebietend vor ihnen und sein dunkler Umhang mit der Kapuze sah wie eine Mönchskutte aus. Sein weißes Haar schimmerte in der Helligkeit, die sie umgab, ebenso wie Brans, der neben ihm stand. Sie sahen wie zwei Angehörige einer unbekannten Rasse aus.
    »Der Mittsommerbaum in den Chiltern-Bergen in England«, sagte Merriman. »Der Baum des Lebens, die Säule der Welt ... Nur einmal alle siebenhundert Jahre ist er in diesem Land zu sehen, und auf ihm der Mistelzweig, der an dem einen Tag seine Silberblüten tragen wird. Und derjenige, der die Blüten schneidet, in dem Augenblick, da sich die Knospen voll öffnen, wird die Ereignisse lenken und das Recht haben, der Alten Magie und der Wilden Magie zu befehlen und alle rivalisierenden Mächte aus der Welt und aus der Zeit zu vertreiben.«
    Barney fragte, fast flüsternd: »Und wir gehen zu dem

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