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Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
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selbst wenn der Pfarrer ihr Bundesgenosse ist und sie von dem Umriss wissen, den ich in den Reiseführer gezeichnet habe. Dieser enthielt keinen Hinweis. Ich habe das Mond- und Sonnenzeichen nicht eingezeichnet.«
    »Aber wenn sie nicht wissen, wo sie suchen sollen, warum suchen sie dann an der richtigen Stelle?«
    »Ich glaube«, sagte Simon, um sie zu beruhigen, »es ist einfach Routine. Sie wissen einfach nicht, wo sie suchen sollen, darum suchen sie überall. Großonkel Merry sagte so etwas Ähnliches an dem Tag, als wir zum ersten Mal mit ihm gesprochen haben. Sie machen es so, wie sie auch das Haus durchsucht haben — ganz planlos, nur auf Verdacht. Vielleicht ist ihnen die Idee gekommen, dass es eine Höhle sein könnte, und sie suchen die ganze Küste danach ab. Sie suchen nicht nur hier, sondern in der ganzen Gegend. Sie wissen nicht, dass es die Höhle gibt.«
    »Aber wir wissen es. Und wenn die Höhle da ist, warum haben sie sie nicht gesehen?«
    »Vielleicht haben sie sie gesehen«, sagte Barney düster.
    »Oh nein, das ist unmöglich. Sie hätten sonst angehalten. Jedenfalls hätten sie nicht weitergesucht. Und das hast du doch gesehen. Du hast es doch gesagt, nicht wahr?« Jane betrachtete ihn ängstlich.
    »Oh ja — der alte Withers hat immer noch angestrengt durch sein Fernrohr gespäht, als sie außer Sicht kamen.«
    »Dann ist es doch gut.«
    »Es könnte noch einen anderen Grund haben«, sagte Simon zögernd. Er machte eine Pause.
    »Was für einen?«
    »Wir haben die See gehört, der Eingang der Höhle könnte also unter Wasser liegen. Das könnte der Grund sein, warum sie sie nicht entdeckt haben. In Cornwall gibt es viele Höhlen, deren Eingang unter Wasser liegt. Ich habe irgendwo darüber gelesen. Vielleicht war das noch nicht der Fall, als der Mann den Gral versteckte, vielleicht ist das Land in den neunhundert Jahren ein wenig abgesunken.«
    »Das wäre aber gut«, sagte Barney. »Dann würden sie ihn nie finden.«
    Simon hob die Augenbrauen und sah ihn an: »Wir aber auch nicht.«
    Barney starrte ihn an. »Oh. Oh doch. Du kannst doch ziemlich gut tauchen.«
    »Wir hätten keine Chance. Ich kann zwar tauchen, aber ich bin kein Fisch.«
    »Wahrscheinlich wäre die ganze Höhle voll Wasser«, sagte Jane zögernd. »Dann wäre auch der Gral unter Wasser und wie ein Schiffswrack ganz zerfressen.«
    »Und ganz mit Muscheln bedeckt«, sagte Simon.
    »Das kann nicht sein. Das darf nicht sein. Es heißt: ›über der See‹ und muss auch über der See sein.«
    »Wir müssen es einfach herausfinden. Großonkel Merry wird es wissen.«
    Wieder starrten sie einander fassungslos an.
    »Gummery — ich hatte ihn ganz vergessen.«
    »Wo ist er?«
    »Wir sind jetzt schon unheimlich lange hier oben. Er muss schon vor Stunden wach geworden sein.«
    »Barney, was genau hast du Mrs Palk gesagt, das sie ihm sagen sollte?«
    »Ich sagte, sie solle sagen, dass wir mit Rufus spazieren gegangen sind; er wüsste schon, wohin. Sie sah mich ein bisschen merkwürdig an, aber sie sagte, sie würde es bestellen. Ich habe versucht, es so zu sagen, dass es wie ein Spiel aussah«, sagte Barney sehr ernst.
    »Ich hoffe, dass ihm nichts passiert ist«, sagte Jane besorgt.
    »Macht euch keine Sorgen, wahrscheinlich schnarcht er immer noch«, sagte Simon. »Es ist jetzt halb zwölf. Lasst uns schnell hinuntergehen, bevor die Yacht zurückkommt. Vielleicht haben wir das nächste Mal nicht so viel Glück. Wenn sie zurückgesegelt kommt, werden wir sie nicht hören. Warum sind sie wohl eben nicht gesegelt? Es geht doch Wind genug.« Er runzelte die Stirn.
    »Oh, lass nur«, sagte Barney. »Lasst uns Gummery suchen gehen. Wieder durch den Hintereingang — vielleicht sitzt der Junge immer noch vorn und passt auf.«
    »Nein, wir müssen vornherum gehen. Vielleicht kommt Gummery uns entgegen. Ich habe das Gefühl, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt. Wir müssen es riskieren, geschnappt zu werden. Kommt.«

11. Kapitel
    Aber als sie in Sichtweite des Hafens waren, merkten sie, dass sie weder ungesehen vorbeikommen noch geschnappt werden konnten.
    Die Straßen, die auf den Hafen zuführten, waren voller Menschen: Fischer und Ladeninhaber in ihren Sonntagsanzügen, die Frauen in ihren besten Sommerkleidern, und ein dichteres Gedränge von Touristen, als die Kinder je zuvor in Trewissick gesehen hatten. Die Flut hatte ihren höchsten Stand erreicht, und die Boote, die auf einer Ebene mit dem Kai lagen, waren alle an einer Hafenseite

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