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Lichtlos 2 (German Edition)

Lichtlos 2 (German Edition)

Titel: Lichtlos 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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entferne mich ziemlich weit von Ork und all dem.
    Aus der konzentrierten Dunkelheit sagt der geheimnisvolle Fremde: »In deinem Gespräch mit Harry hast du einen Namen erwähnt, den ich erkannt habe – Hiskott .«
    »Du bist mir ja einer – ein Lauscher und ein Schnüffler. Ich sage dir, das ist ganz schön schäbig .«
    »Das ist mein Herrschaftsbereich. Du hast Hausfriedensbruch begangen .«
    »Tja, ob das wahr ist oder nicht … «
    »Es ist wahr .«
    »… ob das wahr ist oder nicht, du benimmst dich trotzdem schäbig .«
    »Komm die Treppe rauf, und sprich mit mir über Norris Hiskott .«

14
    Der Lastwagen ist mit einem flachen Spiegel und einem konvexen Spiegel auf jeder Seite der Fahrerkabine ausgestattet und mit einem Toter-Winkel-Spiegel auf jedem Vorderkotflügel, alle automatisch einstellbar, aber ich werde sie nur brauchen, um sicherzugehen, dass der Fahrer noch von seinem Brummi wegläuft. Und er ist eindeutig nicht in Versuchung, zurückgerannt zu kommen, sobald ich die Tür der Fahrerkabine zuknalle.
    Der schwere Motor ist im Leerlauf, als ich mich hinter das Steuer setze, aber ein gut integriertes Schalldämmungssystem isoliert die Motorengeräusche so wirksam, dass ich schon in Pkws gesessen habe, die lauter sind. Es ist eine gemütliche Fahrerkabine, und wenn ich eine längere Entfernung vor mir hätte, bräuchte ich noch eine Koffeintablette, damit ich von dem leisen und beruhigenden Geräusch des Fünfzehnlitermotors, das durch die Isolierung gefiltert wird, nicht eingelullt werde.
    Ich stecke die Pistole zwischen meine Beine – mit der Mündung nach vorn.
    Von der Klappe der Ablage und der Abdeckung über dem CB -Funkgerät entferne ich das Familienfoto, das Foto des Fahrers mit seinem Golden Retriever und die Karte mit der aufgedruckten Erinnerung JESUS LIEBT MICH . All das stopfe ich in meine Brieftasche, die ich dann wieder in meine Hüfttasche stecke.
    Es gibt ein GPS -Navigationssystem, aber da ich nicht mal eine halbe Meile weit fahre, brauche ich keine Adresse einzugeben. Ich löse die Bremse, lege den ersten Gang ein und steuere das Trumm auf der Landstraße nach Süden zu der Abzweigung zum Harmony Corner. Ich habe noch nicht oft einen Sattelschlepper gefahren, und das letzte Mal ist auch schon eine Weile her, aber ich brauche die Geschwindigkeit nicht zu erhöhen und ein Risiko einzugehen, da ich nicht die Absicht habe, den schweren Laster als Rammbock oder dergleichen einzusetzen. Ich mag ja seltsam sein, aber bekloppt bin ich nicht.
    Zwischen der Tankstelle und dem Diner liegt der große geschotterte Bereich, der für Lkw-Fahrer zum Parken ausgeschildert ist. Letzte Nacht, als Annamaria und ich ankamen, standen dort drei Sattelschlepper. Der Platz reicht für ein Dutzend von diesen Kolossen. Im Moment, kurz bevor der Frühstücksansturm zunimmt, sind dort fünf Sattelschlepper aufgereiht wie prähistorische Tiere an einem Wasserloch.
    Als ich an der Tankstelle vorbeifahre, erhasche ich einen flüchtigen Blick auf zwei Typen, die dort drinnen sind, aber ich bin zu weit weg, um ihre Gesichter zu sehen. Wenn nicht einer von ihnen Donny ist, würde ich ohnehin keinen von beiden kennen. Sie reagieren nicht, als ich vorbeirausche. Für sie bin ich nichts weiter als irgendein Kunde des Esslokals.
    Ich biege nach rechts auf den Parkbereich ab, komme vollständig zum Stillstand, lasse den Gang aber drin. Vor mir, am westlichen Ende des Parkbereichs, markiert eine Reihe von robusten hölzernen Pfosten, die in Beton eingegossen sind und durch zwei Stränge von Stahltauen miteinander verbunden werden, den Punkt, an dem das Land in die Hügel abfällt, die sich bis zum Meer hinunter erstrecken.
    Ich habe nur dann eine Chance, mich an das Haus anzuschleichen, in dem Norris Hiskott lebt, wenn ich ausreichend Chaos hervorrufe, um sämtliche Harmonys zu beschäftigen; das Chaos muss entsprechend enorm sein, damit es sich ihr Puppenspieler nicht leisten kann, darauf zu bestehen, dass sie es ignorieren.
    Ich trete das Bremspedal durch, lasse den Motor aufheulen und fühle, welche Anstrengung der Laster unternimmt, um sich zu befreien, nehme den Fuß von der Bremse und einen Moment später den anderen vom Gaspedal, schnappe mir die Pistole, die zwischen meinen Beinen klemmt, als der Sattelschlepper zu rollen beginnt, springe aus der Fahrerkabine und trete mich von der Stufe unter dem Benzintank ab. Ich wanke, taumele, falle hin, rolle und rappele mich wieder hoch, während das Fahrzeug zum Zaun

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