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Lichtlos 3 (German Edition)

Lichtlos 3 (German Edition)

Titel: Lichtlos 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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erscheint, um die Bestie an ihnen ersticken zu lassen, weist ein peristaltisches Pulsieren in den verschlungenen Windungen darauf hin, dass die Insekten mühelos Platz finden, nachdem sie zerquetscht und in die gewundenen Katakomben des Magens der pervertierten Schlange hinabgestoßen worden sind.
    Dieses abscheuliche Schauspiel versetzt mir einen derartigen Schock, dass ich mich, sobald die Letzten des Schwarms dem Ruf Folge leisten, aus Hiskotts paranormalem Griff befreie und die Pistole hebe. Das Dienstboten-Ding springt mit einem Satz auf mich zu, auf seiner Stirn ragt das Horn empor. Ich mähe es mit den letzten vier Kugeln in dem Magazin nieder und werfe die Pistole zur Seite.
    Hiskott scheint es nicht zu beeindrucken, dass ich zwei seiner drei Verteidiger erledigt habe. Nachdem er alles geschluckt hat, was seines Weges kam, leckt er sich den Flügelstaub der Nachtfalter von den Lippen und von seinen sechs Händen und beobachtet mich, während er sich putzt und unermüdlich leckt. Wäre seine Zunge gespalten und schmal wie die einer Schlange, dann wäre das weniger abstoßend als die breite, lange und doch eindeutig menschliche Zunge, die stattdessen zwischen seinen zahlreichen geschmeidigen Fingern hindurchgleitet und seine Handflächen leckt.
    Die sechs Arme erinnern mich an Gottheiten wie die indische Göttin Kali. Obwohl er keine Flügel hat, hat er etwas an sich, was ebenso sehr auf einen Drachen wie auf eine Schlange hinweist. Der schartige Mund voller niederträchtiger Zähne könnte sogar Beowulf zum Nachdenken anregen. Die Mythen und Legenden vieler Zeitalter und Königreiche scheinen sich hier zu einer einzigen Drohung verbunden zu haben, einem Ding, das so selbstzufrieden und eitel ist wie das Erste aller Übel, das zusammengerollt auf dem Grund der Welt liegt.
    Als ich hinter mich greife und den Revolver ziehe, hört er auf, sich die Hände abzulecken, aber er wirkt nicht im Geringsten alarmiert. Sein Mangel an Furcht ist nervenaufreibend, und ich wünschte, er würde wenigstens in all seinen zuckenden Windungen zurückschrecken. Er ist eine so groteske Masse aus dicken Wogen bleichen, schuppigen Fleisches, ein solches Gewirr von sich träge schlängelnden Krümmungen und Verschlingungen, Spiralen und Helixformationen, verknäult und verheddert, dass er zu keiner anderen als der schwerfälligsten Bewegung fähig zu sein scheint und gewiss nicht einmal einen Bruchteil der Schnelligkeit einer gewöhnlichen Schlange besitzt. Daher scheint seine Ruhe entweder einen Hinweis darauf zu geben, dass er in seiner lange Zeit unangefochtenen Macht zu bequem geworden ist, oder dass er geschmeidiger ist, als ich vermute.
    Als ich die Waffe hebe, erweist er sich nicht als schnell, sondern als verschlagen. Jedes Mal, wenn er in mein Inneres vorgedrungen ist, habe ich ihn sofort wieder rausgeworfen. Eine Weile hat der paranormale Ruf, mit dem er die Falter angelockt hat, auch auf mich Auswirkungen gehabt, aber irgendwoher weiß ich – und auch er scheint es zu wissen – , dass es nicht noch einmal klappen wird.
    Während ich zwei Schritte näher auf das Bett zugehe und mein Ziel für den ersten von hoffentlich sechs Kopfschüssen anpeile – wobei es mich beträchtliche Mühe kostet, meine Hände ruhig und meinen Revolver auf das Ziel gerichtet zu halten – , spielt Hiskott mir den nächsten üblen Streich, und es ist sein bisher bester. Ich habe keine Ahnung, wie er meinen richtigen Namen in Erfahrung gebracht hat und woher er weiß, welche meiner Wunden nie verheilt ist und niemals heilen wird. Vielleicht hat er eine Möglichkeit, im Internet zu surfen und dort nach der Wahrheit über mich zu suchen, wie es Jolies neuer Freund Ed getan hat. Er versucht nicht wie bisher, in meinen Kopf zu kriechen, sondern sendet mit enormer mentaler Kraft das schönste Gesicht, das ich jemals gesehen habe – Stormy Llewellyn, als sie noch gelebt und geatmet hat – , direkt vor mein inneres Auge.
    Dieses plastische Bild meines Mädchens, das ich plötzlich lebhaft vor mir sehe, lässt mich rückwärts taumeln. Es erscheint mir wie eine Entweihung des Andenkens, das ich an sie bewahre, in diesem ekelhaften Loch auch nur an sie zu denken, aber die zweite Runde seines Angriffs ist noch schlimmer. Er malt sich aus, wie sie ein paar Tage nach ihrem Tod ausgesehen haben könnte, mit den Hautverfärbungen und der Aufgeschwemmtheit eines Leichnams, und er schleudert mir dieses Bild entgegen, das mich fast in die Knie gehen

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