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Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Titel: Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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begeistert und schaute ihn mit freudestrahlenden Augen an. Er ignorierte die Zweideutigkeit in ihrer Aussage.
    „Chinesisch also. Lass mich mal überlegen.“ Der nächstgelegene Ort, in dem er sich einigermaßen auskannte, war Reykjavík. Eine kurze Teleportation und sie wären dort.
    Er blickte Elín wieder an und erkannte, dass er sich darauf freute, ihr nahe zu sein.
    „Was hältst du von Reykjavík.“
    „Klar. Dass heißt, wir teleportieren uns? Oh je, ich krieg jetzt schon Kopfschmerzen.“
    Sie hielt ihm ihre kleinen Hände hin.
    „Wir sind nur zu zweit. Da brauche ich dich etwas näher bei mir.“ Seine Stimme klang selbst in seinen Ohren belegt.
    Elín kniff die Augen zusammen. „Das ist ein Trick, gib´s zu!“
    „Als ob ich so etwas machen würde.“
    „Stimmt auch wieder“, sagte sie argwöhnisch und kam langsam näher.
    „Leg deine Arme um mich“, bat er.
    Himmel! Wie sehr er das genoss. Noch vor kurzem war ihm nicht einmal bewusst gewesen, dass es ihm gefehlt hatte.
    Elíns Hände krochen unter seinen Mantel, wichen den zahlreichen Klingen aus und umspannten Jus Rücken. Sie schmiegte ihren Körper gegen ihn und den Kopf an seine Brust, strahlte eine fast erleuchtende Wärme ab. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Ihr Atem zitterte. Er wusste zwar nicht, was sie für ihn empfand. Doch zumindest seine Nähe schien Elín nicht kalt zu lassen.
    Thanju umarmte sie, nahm einen tiefen Atemzug von ihrem weiblichen Duft und konzentrierte seine Kräfte auf einen Park in der Hauptstadt Islands – ‚Arnarhóll‘. Er löste sie beide langsam auf.
    Genau das hier war es, was er fortan nicht mehr missen wollte. Elín. So nah bei ihm, wie es nur ging. Momente vollkommenen Friedens, die er nur zusammen mit ihr erleben würde. Sein Herz spannte, so tief ergriffen von der Zuneigung, die er ihr gegenüber verspürte.
    „Ich liebe dich!“, murmelte er heiser, bevor die letzten Teile ihrer Körper in Goldkristalle zersetzt wurden und ihre Reise nach Reykjavík antraten.
    Es spielte keine Rolle, ob sie es gehört hatte. Für ihn zählte die Erkenntnis. Das Eingeständnis an sich selbst. Der Mut, den er aufbrachte, um dieses Gefühl durch seine errichteten Mauern hindurch zu lassen.
    Ma Khashi!, schnurrte Naham und aalte sich in der Sonne, die Elíns Herz ausstrahlte, sog sie in sich auf, bis der feuerfarbene Körper brannte. Endlich war die Wärme zu ihr zurückgekehrt. Endlich fühlte sie wieder etwas wie Leben.
    Ich danke dir, sagte sie an Ju gewandt und rollte sich befriedigt zusammen.
    Mit dem schlanken Körper an sich gepresst nahm er in ‚Arnarhóll‘ Gestalt an. Als Elín erkannte, dass es überstanden war, schaute sie erschrocken zu ihm auf. In den eisblauen Augen zeigte sich ein Wissen, das ihn innehalten ließ. Er blickte unverwandt zurück, doch sie sagte nichts. Falls sie seine Worte vernommen hatte, wollte sie es nicht zugeben.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er.
    Sie nickte und löste sich langsam von ihm.
    „War gar nicht so schlimm“, sagte sie, noch leicht benommen, und schaute sich um.
    Ju knöpfte seinen Mantel zu und versteckte die Waffen vor neugierigen Blicken. Bei jeder Bewegung schlug das Metall aneinander und gab klirrende Geräusche von sich. Musste gehen. Nur der Gùn passte leider nicht darunter. Ju trug ihn wie gewöhnlich auf dem Rücken, was auch nicht mehr Aufsehen erregen würde als sein asiatisches Aussehen und seine schiere Körpergröße.
    „Wo sind wir?“
    „Dieser Park heißt Arnarhóll. Es gibt eine belebte Straße in der Nähe mit vielen Bars und Restaurants. Da dürften wir fündig werden.“
    „Das ist echt praktisch. Das Teleporterdingsbums. Werde ich das auch irgendwann einmal können? Oder ist das den männlichen Akkadiern vorbehalten?“
    „Wenn du ausreichend übst, wirst du es erlernen.“ Ihr Magen knurrte erneut. „Lass uns gehen“, sagte er und spazierte den Sandweg entlang, Richtung Ausgang.
    „Muss ich in der Öffentlichkeit auf irgendetwas achten?“ Sie ging neben ihm her und sah sich immer wieder um, als hätte sie plötzlich Angst davor, einem Menschen zu begegnen.
    „Niemanden töten, wenn´s geht.“ Er sagte es mit einem Anflug von Ironie und hoffte, sie würde es verstehen.
    Elín schaute ihn an und lächelte. „Warum so zutraulich, Tibeter?“
    „Warum so skeptisch, Akkadia?“, entgegnete er und genoss es, sie zu necken.
    „Ich trau dir nicht. Du bist gruselig!“
    „Definiere ‚gruselig‘.“
    „Du verhältst dich

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