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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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können doch neue Diagnosegeräte herstellen, oder?«, fragte Corso.
    Lamoureaux stieß sich wieder von dem Tisch ab. »Das weiß
ich nicht. Es wird eine Weile dauern, den Rest der Fabrikatoren wieder online zu schalten und auf volle Kapazität hochzufahren, und durch das Produzieren der Ersatz-Antriebsdorne belasten wir sie ohnehin schon bis an ihre Grenzen. Ganzkörper-Scanner wie diese hier stellen selbst für unsere Bordfabrikatoren eine ziemliche Herausforderung dar. Es ist nicht das Gleiche, als würde man Geschützdrohnen oder Spinnen-Mechs zusammenschustern.«
    Corso gab Nancy einen Wink, sie solle ihm nach draußen in den Korridor folgen; dort fingen sie an, sich leise zu unterhalten.
    Lamoureaux berührte Dakotas Ellenbogen, und sie rückte näher an ihn heran.
    »Was hier passiert ist, wird die Situation für uns beide nicht leichter machen.« Er hielt die Stimme gesenkt, damit sie nicht belauscht werden konnten. »Man wird uns unterstellen, einer von uns wäre dafür verantwortlich, denn jetzt kann man uns nicht mehr scannen.«
    »Fassen Sie das jetzt nicht falsch auf, Ted, aber Sie hatten die Kontrolle über das Schiff, als die Systeme abstürzten. Und Sie waren auch der Erste, der sich in der Krankenstation einfand.«
    »Bis jetzt hielt ich mich die ganze Zeit über auf der Brücke auf, außerdem bin ich davon überzeugt, dass die Verwüstung während des Systemausfalls stattfand.«
    »Na schön«, erwiderte sie. »Haben Sie den Eindruck, dass jemand versucht, uns was anzuhängen?«
    »Wenn ja, dann leistet derjenige, der das inszeniert, ganze Arbeit … nicht, dass wir vor diesem Schlamassel hier besonders beliebt gewesen wären.« Während er sprach, blickte er vielsagend auf Nancy.
    »Wissen Sie«, erklärte Dakota, »gleich bei der ersten Gelegenheit, nachdem ich an Bord kam, ging ich hierher und scannte mich selbst. Nur um sicherzugehen. Ich bin jedenfalls sauber.«
    Lamouraux’ Mundwinkel zuckten ein wenig. »Ich tat das Gleiche. Und ich bin auch clean. Haben Sie den anderen davon erzählt?«
    »Meinen Sie, das würde uns jemand glauben? Ohne dass wir handfeste Beweise für diese Scans hätten?«
    Sie rückten voneinander ab, als Schiller und Corso in die Krankenstation zurückkamen.
    »Commander Martinez ist auf dem Weg hierher«, verkündete Nancy, wobei sie Lamoureaux und Dakota immer noch wütend anfunkelte. »Keiner rührt sich vom Fleck, bis er hier ist. Verstanden?«
     
    Die wenigen Minuten, die bis zu Martinez’ Eintreffen vergingen, gehörten mit zu den unbehaglichsten, die Dakota jemals erdulden musste.
    Über ihre Implantate hätte sie sich mit Lamoureaux unterhalten können, aber ihr schwante, dass Nancy sich nur noch mehr in ihre Paranoia hineinsteigern würde, wenn sie erriet, was vor sich ging. Deshalb verharrten sie in Schweigen und vermieden es tunlichst, Nancy direkt anzusehen, während Corso Datendateien im Terminal der Krankenstation checkte.
    Als Martinez eintraf, musterte er die zerstörten Geräte mit einem Ausdruck der Resignation. »Tja, wie es aussieht, wird hier so schnell niemand mehr gescannt werden«, murmelte er.
    »Vielleicht hat einer von denen das gerade deshalb getan«, erklärte Nancy und starrte Dakota in die Augen. »Das vermuten wir doch alle, oder?«
    Dakota bemühte sich, ihrem Blick standzuhalten. »Genauso gut wäre es möglich, dass Sie alles kaputt gemacht haben, Nancy, um uns die Geschichte dann in die Schuhe zu schieben. Jeder weiß doch, dass Sie mit mir und Ted ein Problem haben.«
    »Ach, kommen Sie«, schnappte Nancy, ihre Waffe fester an sich drückend. »Zu so einer Tat ist nur jemand fähig, der Angst
hat, diese Geräte könnten etwas Verfängliches über ihn enthüllen.«
    »Verdammt nochmal, halten Sie den Mund, Nancy!«, knurrte Martinez. »Diese Verdächtigungen aus der hohlen Hand heraus will ich nicht mehr hören!«,
    Nancy verstummte, behielt jedoch ihre finstere Miene bei.
    »Lucas«, fuhr Martinez fort, »wie lange würde es dauern, ein paar neue Diagnosegeräte zu fabrizieren?«
    »Das können wir gar nicht«, antwortete Corso müde. »Ich habe gerade die Datenbanken der Fabrikatoren gecheckt. Die Konstruktionspläne der Krankenstation wurden samt und sonders gelöscht.«
    Abermals fixierte Nancy Dakota, als hätte sie gerade etwas besonders Belastendes über sie erfahren. »Na also«, murmelte sie und verließ den Raum.
    Alarmiert blickte Corso ihr hinterher. »Eduard …«
    »Machen Sie sich ihretwegen keine Sorgen«, unterbrach

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