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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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eine ausgeschaltete Konsole gelegt; der Datenring an seinem Zeigefinger schimmerte matt in der gedämpften Beleuchtung des Labors. Dann aktivierte er die Konsole und ließ vom laboreigenen Fabrikator ein Dutzend Mikroüberwachungskameras mit Breitspektrumkapazität anfertigen. Die Order würde im Logbuch auftauchen, und wenn jemand nachfragte, wäre es sicher nicht ganz einfach, diese Anweisung zu erklären, doch auch dieses Risiko wollte er eingehen.
    Binnen einer Stunde waren die Kameras fertig, und er verbrachte den Nachmittag damit, die winzigen Apparate in dunklen und abgelegenen Ecken des Labors zu positionieren, wo sie seiner Überzeugung nach bei flüchtigem Hinsehen nicht entdeckt werden konnten.
     
    Kurze Zeit später befand sich Ty als Mitglied einer Reparatur-crew wieder draußen auf der Hülle. Er sah zu, wie Corso mit einem speziell für diese Aufgabe produzierten Werkzeug ein Loch in die Außenhülle bohrte. Ein Dutzend junger Sterne, eingehüllt in Nebel, die den nahen Rand des Perseusarms markierten, übergoss die Fregatte mit einem rubinroten Licht. Es war ein atemberaubender Anblick, doch nach fast zwölf Stunden
pausenlosem Außenbordeinsatz war keiner in der Stimmung, Sterne zu beobachten.
    Nachdem der tellerförmige Meridianische Energiefeldgenerator in die Hülle eingepasst war, trat Corso zurück, um für Lamoureaux Platz zu machen. Ted ging in die Hocke und legte eine behandschuhte Hand flach auf die leicht konvexe Oberfläche des Generators. Im nächsten Moment flammte rings um sie her eine Lichtkuppel auf, die einen Durchmesser von mindestens fünfzig Metern besaß.
    »Okay, ich denke, für heute ist das der letzte Generator«, verkündete Lamoureaux über die gemeinsame Komm-Leitung; vor Müdigkeit klang seine Stimme monoton. Das Energiefeld schaltete sich ab, als er sich wieder aufrichtete.
    »Wie lange dauert es noch, bis wir alle installiert haben?«, erkundigte sich Corso.
    »Wenn wir unseren Plan beibehalten, wird der letzte in zwei Tagen auf die Hülle montiert«, antwortete Lamoureaux. »Da die Spinnen eine Menge der vorbereitenden Arbeiten übernehmen, können wir den Vorgang beschleunigen, aber wir benötigen trotzdem noch ein bisschen Zeit, um die Generatoren zu kalibrieren.«
    »Und wie lange dauert das?«
    »Ich denke, mit einem Tag kommen wir aus.« Lamoureaux drehte sich um und deutete auf den soeben installierten Generator. »Diese Dinger sind ungeheuer leistungsfähig. Um ganze Größenordnungen stärker als alles, was die Shoal uns überließen.«
    Corso nickte. »Ted, ich muss noch ein paar Diagnosen mit Ihnen abchecken. Wenn Sie nichts dagegen haben, Nathan …« Corso tippte an die Seite seines Helms und zeigte dann auf Lamoureaux, um zu signalisieren, dass sie sich über einen privaten Kanal unterhalten würden.
    »Keineswegs«, erwiderte Ty, außerstande, sich seinen Ärger
nicht anmerken zu lassen. »Auf mich brauchen Sie keine Rücksicht zu nehmen.«
    Ty kochte innerlich, während die beiden Männer über etwas sprachen, das er nicht hören sollte. Er war überzeugt, dass er der Gegenstand ihrer Unterhaltung war, und fragte sich, ob sie nun doch seine Langstrecken-Tach-Net-Kommunikation mit dem Avatar entdeckt hatten.
    Ein paar Minuten später wechselten die beiden Männer wieder in den öffentlichen Modus.
    »Ich werde mir noch einmal die anderen Feldgeneratoren ansehen, die wir montiert haben«, verkündete Lamoureaux. »Vielleicht finde ich doch noch einen Weg, um ihre Kalibrierung zu beschleunigen.«
    Hinter seinem Visier runzelte Ty die Stirn. »Das können Sie genauso gut von der Brücke aus erledigen.«
    »Na ja, da ich schon mal hier draußen bin, möchte ich ganz gern die Gelegenheit nutzen, die Dinger persönlich in Augenschein zu nehmen«, entgegnete Lamoureaux. Er gab sich so viel Mühe, beiläufig zu klingen, dass Tys Argwohn noch weiter geschürt wurde.
    Lamoureaux entfernte sich von ihnen, von den silbernen Haltetauen seines Raumanzugs über die Hülle getragen, einen kleinen Trupp Spinnen-Mechaniker im Schlepp.
    »Ty.« Corso tippte gegen die Seite seines Helms. »Gehen Sie bitte auf einen privaten Kanal.«
    Mit einigem Zögern wechselte Ty auf eine Eins-zu-Eins-Schaltung mit Corso über.
    »Ich möchte mit Ihnen über Nancy reden, Ty. Ich habe erfahren, was mit Ihnen beiden los war.«
    Ty klappte den Mund auf und schloss ihn wieder. Fast hätte er alles geleugnet, doch dann gab er nach. »Es begann lange vor unserer Ankunft in Redstone.

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