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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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habe keine Ahnung, was es ist oder wie er es bewerkstelligte, aber ein Mann namens Hugh Moss implantierte mir eine Art Peilsender. Nicht einmal mein Schiff der Weisen hat etwas bemerkt. Während
Sie die Drohnen steuern, gehe ich an Bord des Landungsschiffs und benutze es dazu, die Scouts von der Fregatte wegzulocken. Auf diese Weise erhöhen sich eure Überlebenschancen, und ich kann den Händler verfolgen. Außer mir muss ohnehin niemand da drunten bei dem Technologiehort sein.«
    »Dakota, nein!«
    »Um Gottes willen, Ted! Ich muss das tun. Ich muss dem Spuk ein Ende setzen.« Sie spürte, wie in ihren Augenwinkeln Tränen brannten.
    »Wir sollten abwarten, bis die anderen hier eintreffen. Außerdem …« Er schüttelte den Kopf. »Nein, das ist Wahnsinn! Selbst wenn Sie fest entschlossen sind, allein runterzugehen, wird keiner so verrückt sein und es Ihnen erlauben.«
    Ihre Miene drückte eisige Ruhe aus. »Stehen Sie mir nicht im Weg, Ted, oder ich schalte die Drohnen ab. Dann kann die Fregatte sich überhaupt nicht mehr verteidigen.«
    Er schluckte. »Ich würde sie neu aktivieren.«
    »Aber es könnte zu lange dauern. Einige Scouts versuchen bereits, die Hülle zu durchdringen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie …«
    »Reizen Sie mich nicht zum Äußersten, Ted.«
    Sie merkte, wie er sie prüfend musterte; er schien sich nicht schlüssig zu sein, ob er ihre Drohung ernst nehmen sollte.
    »Sie sind nicht ganz bei Sinnen«, meinte er schließlich. »Das sagt jeder über Sie, und ich habe Sie immer verteidigt. Aber die Leute haben Recht, Dakota. Sie haben Ihren Verstand verloren.«
    »Lassen Sie es nicht zu, dass jemand mir folgt. Haben Sie kapiert?«
    Schweigend starrte er sie an, voll ohnmächtiger Wut, als sie sich umdrehte und den Korridor hinunterrannte.
     
    Die Yacht des Händlers hatte sich eines Maximum-Ausweichmusters bedient, während sie auf die Oberfläche der Hort-Welt
zuraste, und dennoch war sie durch die auf dem Boden stationierten Abwehrsysteme stark beschädigt worden. Nachdem das Schiff in den Hauptschacht des Horts abgetaucht war und die Reise in die Tiefe begann, hörte der Beschuss jedoch auf.
    Längs des gesamten Schachtes hatte man Tausende von Tunnel in den Fels gebohrt. Bald lenkte der Händler seine Yacht zu einem Landeplatz, der sich in einem bestimmten Tunnel befand; er wusste, dass er dort die Antriebsschmiede des Technologiehorts finden konnte. Nachdem er sein Schiff verlassen hatte, näherte er sich dem Rand des Tunnels, um in den darunterliegenden Abgrund zu spähen.
    Reihen von Lichtern zogen sich die glatten Wände hinunter, wo sie zig Kilometer von seinem Aussichtspunkt entfernt zusammenzulaufen schienen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Schachts entdeckte er einen Fabrikkomplex von der Größe einer Stadt, der genauso verfallen und verlassen wirkte wie die Apparaturen auf der Oberfläche.
    Die Wände rings um ihn her sahen halb geschmolzen aus, und noch mehr zerstörte Maschinen lagen herum. Es erforderte nicht viel Nachdenken, um zu dem Schluss zu gelangen, dass es schon sehr lange her sein musste, seit hier neue Antriebskerne fabriziert wurden.
    Trotz der Vorwarnung hatten die Emissäre offenkundig nicht damit gerechnet, dass der Technologiehort selbst ein Ziel war. Dass sie sich dann dazu entschlossen, das gesamte System zu vernichten, deutete darauf hin, dass sie ihren Irrtum erkannt hatten, wenn auch viel zu spät.
    Der Händler drehte sich in seiner Energiefeldblase, driftete dann tief in den leicht gekrümmten Tunnel hinein und lavierte sich an den geschwärzten, toten Wracks vorbei.
     
    »Es ist mir scheißegal, was sie sagte!«, brüllte Coso. »Wir müssen hinterher!«
    »Wollen Sie sie etwa daran hindern, mit dem Landungsschiff abzuhauen?«, fragte Lamouraux. »Damit gehen Sie ein verdammtes Risiko ein. Meiner Meinung nach hat sie nicht geblufft. Sie sah irre genug aus, um das durchzuziehen.«
    »Es wäre ohnehin zu spät«, meldete sich Martinez von der anderen Seite der Brücke. »Sie befindet sich an Bord des Landungsschiffs und hat die Fregatte verlassen. Sie muss direkt an Ihnen und Dan vorbeigepirscht sein, als Sie unterwegs zur Brücke waren.«
    »Wir erhielten einen Notruf«, erklärte Perez. »Deshalb kamen wir so schnell wie möglich hierher.«
    »Lief der Notruf über Bord-Komm oder Ihre Helme?«, erkundigte sich Lamoureaux.
    »Wir empfingen ihn direkt durch unsere Helme«, erwiderte Perez. »Und nicht über …« Mitten im Satz brach

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