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Lichtschwester - 8

Lichtschwester - 8

Titel: Lichtschwester - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Lady, trotz ihres Unmutes, geruht hatte, ihn zu empfangen. »Ich möchte dir erklären …«
    »Du hast mir einiges zu erklären, Vetter«, sagte sie, erhob sich, verschränkte die Arme über ihrem Bauch, um ihr Kind zu schützen, und starrte ihn vorwurfsvoll an. »Warum sind wir eigentlich hier, Vetter? Warum nicht in der Hauptstadt?« »Ein Hexer namens Grimull hat uns mit seiner Armee aus der Stadt geworfen«, sagte Troy und setzte sich auf einen Feldstuhl, den er sich eben herangezogen hatte. »Ich will nicht in die Einzelheiten gehen und nur sagen, daß wir jeden Mann brauchen, den wir kriegen können.«
    »Troy, meine Dörfler würden dir mehr schaden als nützen«, fauchte Kayli und begann auf und ab zu gehen. »Sie sind nicht ausgebildet und verhalten sich wie ein Haufen Schafe.« »Natürlich, mit einer Frau als Anführerin«, erwiderte Troy, »aber mit einem Mann an der Spitze, sei es Hugh oder ich … werden sie ihrer Aufgabe gewachsen sein.«
    »Troy, du hörst mir nicht zu«, fuhr sie auf, holte dann aber tief Luft, um ihren Zorn zu zügeln. »Sie sind und bleiben Schafe. Und sie haben nicht zu kämpfen gelernt!«
    »Wie auch immer«, versetzte Troy achselzuckend. »Aber ich wollte dir doch sagen, daß ich weder dir noch deinem Kind schaden will.«
    »Daß ich fern von zu Hause bin, schadet mir, Troy«, sagte sie und setzte sich schwerfällig auf ihr Feldbett. »Ich werde von Tag zu Tag schwächer. Bitte …«, seufzte sie und verschränkte erneut die Arme.  
    Ein Blick in sein Gesicht, das so offen war wie das seines Bruders, sagte ihr, daß er die Wahrheit gesprochen hatte.
    Troy stand auf. »Ich werde mein Möglichstes tun«, sagte er. »Du bist stärker, als ich dachte, hohe Frau. Vielleicht kann ich mir ja den Luxus leisten, dich ziehen zu lassen …« Damit machte er kehrt und verließ ihr Zelt.
    Als Hugh auf der Landstraße drei Tage lang nach Westen geritten war, stieg ihm plötzlieh der Rauch von Lagerfeuern in die Nase. Was, zum Teufel, bedeutet das? fragte er sich. Er hatte nämlich seit seinem Aufbruch von Riverwer keine Menschenseele gesehen - nicht einmal einen Hausierer oder Landstreicher. Das Wetter war inzwischen wieder kalt und regnerisch geworden, so ein richtiges Hundewetter. Nun brachte er seinen Hengst zum Stehen, stieg aus dem Sattel und legte sein wattiertes Wams und sein Kettenhemd an.  
    Am besten, man ist für alles gewappnet, sagte er sich. Dann stieg er wieder auf und gab seinem Streitroß die Sporen.
    Aber auf dem Hügelkamm hielt er verdutzt an. Denn zu seinen Füßen sah er ein großes Kriegslager, das den ganzen Talboden bedeckte. Über dem Zelt des Königs flatterten Banner mit Troys und seinem eigenen Wappen in der leichten Brise. »Zeit für mich zu gehen«, sagte Fyl nach einem Rundumblick. »Ist sie hier? Woher weißt du das?«
    »Ich weiß nicht … aber sie ist hier«, versetzte Fyl, ließ sich vom Sattelknopf gleiten und verschwand ohne ein weiteres Wort im hohen Gras am Straßenrand.
    Da holte Hugh tief Atem, gab seinem Pferd wieder die Sporen und ritt schnurstracks zum Lager hinab.
    »Das ist Hugh«, hörte er beim Vorbeireiten die Wächter flüstern.  
    »Er sucht seine Herrin …«, raunte einer, und ein junger Bursche rannte spornstreichs zum königlichen Zelt, um den Ankömmling zu melden.
    »Eure Exzellenz, Eure Exzellenz«, rief der Junge atemlos, als er an der Wache vorbei ins prächtige Königszelt stürzte. »Euer Herr Bruder ist ins Lager eingeritten. Er schäumt vor Wut.« »Ich weiß«, erwiderte Troy. Na großartig, dachte er bei sich, wir haben wieder ein Sauwetter, ich friere wie ein Schneider, es ist feucht und klamm, und dieses Biest von Kayli macht mir noch immer Schwierigkeiten, hm.
    Hugh ist vermutlich so wütend … wenn er zu toben anfängt, kann ich ihn töten, ohne daß mir jemand deswegen einen Vorwurf machen könnte, sann er weiter und grinste tückisch. Dann habe ich immer noch die Lady … wenn Hugh tot ist, kann ich sie mir nehmen. Er erhob sich, und der Junge, der ob seiner grimmigen Miene entsetzt zurückgefahren war, floh aus dem Zelt.
    Als Hugh auf das Gezelt des Königs zuritt, folgte ihm schon das halbe Lager. Und als er seinen Hengst vor dem Zelt anhielt, trat der König höchstpersönlich heraus.
    »Dann bist du also gekommen, mir Kriegsdienst zu leisten«, rief Troy lauthals und mit spöttischem Grinsen. »Ich wußte doch, daß ich am Ende meinen Willen bekäme!« Aber sein Grinsen wurde zum Stirnrunzeln, als er seines

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