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Lichtschwester - 8

Lichtschwester - 8

Titel: Lichtschwester - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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fernen Kampflärm.
    »Ich verließ ihn, ehe er zum Lager hinunterritt«, antwortete Fyl aufrichtig. »Ich wußte, wo ich dich finden könnte.« Kayli erhob sich so ungestüm, daß sie ihn fast abgeworfen hätte. »Dann muß ich sofort zu ihm. Ich kann ihm vielleicht helfen. Oh, Fyl, Troy wird ihn noch töten!«
    »Aber Mütterchen, hast du nicht eben … das da geboren?« fragte Fyl und spähte in das Bündel in Kays Arm. Die Kleine hörte auf zu weinen und starrte den Drachen wie gebannt an. Sie hatte Augen so strahlend, so strahlendblau wie Hugh und einen feuerroten, dicken Schopf.
    »Nein, gestern schon«, erwiderte Kay, »die Hebamme war nur hier, um sich zu vergewissern, daß wir wohlauf seien.« Sie kraulte Fyl am Kopf und wiegte dann die Kleine, um sie zu besänftigen. »Komm, wir müssen gehen.«
    Als Kayli aus ihrem Zelt trat, wollten die Wächter sie aufhalten -ergriffen aber schleunigst die Flucht, als sie mit rascher Hand einen kleinen, gleißenden Feuerball zauberte, der gleich krachend explodierte. Nicht gut, dachte Kayli wütend, das hat mich zuviel Kraft gekostet.
    Als Troy wieder festen Stand hatte, drang er mit erhobener Klinge auf Hugh ein. »Ich habe sie getötet, weißt du«, schrie er dabei. »Das Miststück wurde mir zu lästig.«
    Hugh parierte den Schlag. Und siedendheiße Wut über Troys Bosheit überkam ihn. »Das hättest du nicht sagen sollen, Bruder«, fauchte er, »das war schlimmer als dein Wortbruch.« Nun wirbelte er herum und ließ sein Schwert niedersausen. Troy tauchte darunter hinweg und schlug nach Hugh. Er traf dessen Schild mit solcher Kraft, daß der kühne Kämpfer gut einen Schritt weichen mußte. 
    »Und wenn ich dich erst erledigt habe«, höhnte er, »nehme ich mir deine Memmen von Dörflern vor … um sie kämpfen zu lehren.»
    Der Zorn, der in ihm kochte, ließ Hugh zum Berserker werden … Er schlug wütend auf ihn ein - ohne Finesse, mit schierer Kraft. Und er überschüttete Troy mit einem solchen Hagel von Hieben, daß der mit Schwert und Schild zugleich parieren mußte und keinen Streich mehr zu führen vermochte.
    Kayli eilte zum Kampfplatz, so rasch ihr Zustand es ihr erlaubte, und fragte sich bang, was sie dort wohl vorfinden würde. Und als sie das Geviert erreichte, drängte sie sich durch die schweigend gaffende Menge, blieb aber dann am Rand der Walstatt, vom Anblick ihres erbarmungslos auf seinen Bruder einschlagenden Mannes wie versteinert, abrupt stehen.
    »Was ist geschehen?« fragte sie atemlos eine Alte, die neben ihr stand.
    »Er ist wie ein Berserker«, erwiderte das Weib. »Aber das liegt in der Familie. Er wird erst wieder einhalten, wenn er den König und vielleicht noch ein paar mehr getötet hat. Das ist nicht das erste Mal, daß Hugh so durchdreht.«
    Kayli starrte die alte Frau an. Ich habe ihn noch nie über irgend etwas so wütend werden gesehen, dachte sie, aber vielleicht eben deswegen. »Er kann doch nicht … nein! Hier, halte sie mal.« Sie reichte der Alten ihr Kind. »Fyl, habe ein Auge darauf.« »Ja, Mütterchen«, antwortete der Drache ruhig. Kayli betrat die Arena. »Halt, Herrin, er wird dich nur töten, du bist unbewaffnet«, rief Roger und war mit einem Satz bei ihr. »Mir passiert schon nichts … du bist mir viel eher in Gefahr«, sagte sie und dachte still bei sich: Wenn der wüßte, welche Angst ich ausstehe!
    »Ganz, wie du willst«, erwiderte er und trat beiseite. Nun schritt Kayli auf die erbittert kämpfenden Männer zu. »Hugh, nein, hör auf … halt ein!« befahl sie. »Du mußt aufhören. «
    »Verschwinde, Kayli, er ist nicht mehr zu bändigen«, schrie Troy, und dabei stolperte er über die unebene Stelle im Sand und schlug der Länge lang hin.
    Sogleich malte sie mit den Händen einen großen Kreis in die Luft.  
    Da explodierte gut einen Klafter über Hugh ein Feuerball, und das lenkte ihn so ab, daß sein Schwert Troys behelmten Kopf verfehlte und knapp daneben in den Boden fuhr. Jetzt wurde es Kayli schwarz vor den Augen, und sie fiel in Ohnmacht.
    Aber die Hitze und Helle des Feuerballs hatten den roten Schleier des Zorns, der Hugh umfangen hatte, durchbrochen. Und als er sich umblickte, sah er zu seinen Füßen Kayli liegen - ganz schrecklich blaß und schlaff im Sand der Walstatt. Er schüttelte langsam den Kopf, sah auf das Schwert in seiner Hand und dann auf Troy hinab. Und wieder auf Kayli.
    »Mag sein, daß du Kayli getötet hast, Troy … aber indem sie ihr Letztes gab, hat sie mich gerettet«,

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