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Lichtspruch nach Tau

Lichtspruch nach Tau

Titel: Lichtspruch nach Tau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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Universitätswesen in Aufruhr. Auf seinen zahlreichen Fluren flüsterte man sich zu, die Pixer Uni fühle sich an die Weisungen des Maxisters nicht mehr gebunden und habe seine unverzügliche Absetzung bereits beantragt.
Das Maxisterium war sich einig, daß sofort umfassende disziplinarische Maßnahmen an der rebellierenden Uni durchzuführen seien und als erstes, abschreckendes Beispiel der Rektor rückwirkend von seinem Amt entpflichtet werden müsse. Noch bevor der Maxister das Geringste von den Vorfällen erfuhr, teilten seine Mitarbeiter die attraktiven Posten der Pixer Universität vorsorglich unter sich und ihren Freunden auf. Niemand wagte, den Maxister von der außerordentlichen Gefahr zu unterrichten, die auf ihn zustürmte. Vielleicht mangelte es an Mut, vielleicht ergötzte man sich jetzt schon an dem zu erwartenden Schauspiel seiner Absetzung und wollte die Lawine rollen lassen, bis sie nicht mehr aufzuhalten sei. Aber schließlich winkten einige, die sowieso keinerlei Aussichten auf den Maxistersessel hatten, den Wissenschaftlichen Sekretär des Hohen Amtes in ein abseits gelegenes Zimmer und teilten ihm hastig alles mit, was sie wußten, das Fehlende durch ihre reichliche Phantasie ergänzend.
Der Wissenschaftliche Sekretär klemmte sich eine beliebige der zahlreichen Mappen, in denen äußerst dringende, unerledigte Vorgänge abgeheftet waren, unter den Arm und spazierte zu seinem Vorgesetzten hinein. Nach einer Viertelstunde konzentrierter Arbeit war die Akte um ein Blatt dicker und somit vorläufig erledigt. Der Maxister setzte seine Brille ab und fragte seinen Sekretär: »Ist sonst noch was?«
»Wir sollten gelegentlich daran denken, daß die Uni Pix seit fast fünfzig Jahren Orchideen züchtet.«
»Sehr erfolgreich, die Pixer. Dank ihrer hervorragenden Forschungsergebnisse exportieren wir an mehr als achtzig Planeten.«
»Ja, aber die entscheidenden Erkenntnisse gewannen sie in den ersten zehn Jahren. Später sind ihre Berichte zwar immer dicker geworden, aber es stand nichts Verwertbares mehr drin.«
»Wird wohl Zeit, daß wir Ihnen eine neue Profillinie geben.«
»Ja, das denke ich auch«, pflichtete der Sekretär ihm bei, »nur…«
»Nur?«
»Das haben die Pixer auch schon gemerkt.«
»Na, um so besser. Veranlassen Sie, daß auf der nächsten Dienstbesprechung erste Vorstellungen über neue Themen vorliegen.«
»Vermutlich hat die Uni schon welche.«
»Dann soll der Rektor sie hier vortragen. Erfreuliche Aktivität. Hätte ich dem kleinen Häuflein gar nicht zugetraut.«
»Ja«, seufzte der Sekretär, »im Prinzip haben Sie recht, leider ist der Zeitpunkt äußerst ungünstig. Ich fürchte, gerade jetzt können wir keine Änderung beschließen. Es scheint an der Uni ein bißchen laut zuzugehen.«
»Krawall?«
»Schlechte Leitungstätigkeit, heißt es. Verschiedene Namen wurden genannt.«
»Welche?«
»Ich weiß nichts Genaues, aber die Kritik beschränkt sich nicht auf Universitätsangehörige.«
Der Maxister verstand, daß nur er damit gemeint sein konnte. Einen Augenblick lang glaubte er durchgreifen zu müssen, Disziplin zu erzwingen, um seinen Stuhl zu retten, aber dann schüttelte er den Kopf und sagte: »Wir beide fahren hin, hören uns die Argumente an, sammeln Vorschläge und erarbeiten gemeinsam eine neue Forschungsrichtung. Einsatz aller modernen Mittel der Planung. Unser Rechenzentrum soll… Wie heißt doch gleich der neue Programmingenieur?«
»Rick Palmer?«
»Genau den. Holen Sie ihn her. Ich will ihn sofort sprechen.«
Der Maxister behielt trotz seiner angekratzten Autorität die Übersicht. Gewitzt durch Erfahrung in seinem hohen Amt, wußte er sehr wohl, daß man Hitzköpfe durch nichts schneller abkühlt als durch sogenannte sachliche Argumente. Läßt man diese Argumente durch einen raffiniert programmierten Elektronenrechner aus einer unübersehbaren Flut einander widersprechender Analysen und Prognosen zusammendichten, dann wirken sie geradezu märchenhaft sachlich. Deshalb sagte er: »Palmer, meine Hoffnung ruht auf Ihnen und Ihrem schlauen Automaten. In vier Wochen brauche ich eine hiebund stichfeste Optimallösung, die ausweist, welche Universität sich am besten für die Orchideen eignet. Aber in drei Jahren will ich produktionsreife Neuzüchtungen sehen, und mehr als fünfzig Millionen darf der ganze Spaß nicht kosten. Es wäre natürlich auch nicht schlecht, wenn alles beim alten bliebe. Noch Fragen?«
Ich hatte keine mehr, denn für die paar Millionen würde ihm

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