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Lichtspruch nach Tau

Lichtspruch nach Tau

Titel: Lichtspruch nach Tau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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des bedeutenden Mannes. Zu Füßen des Philosophen schlummerte Kritias und träumte von einem Wolf, der sich gerade an die Zwillinge heranschlich.
»Bring es weg und laß es in die nächste Ausgabe setzen«, sagte Platon zu dem Sklaven.
Die Schwiegertochter kehrte erst abends zurück. Der Gelehrte bereitete das Essen selbst und legte den Wildfang schlafen…
Viele Jahre später erzählte der dick gewordene, bärtige Kritias seinen Freunden und Zechkumpanen: »Ich mit Schwung diese kleine Muschel übers Geländer, der Alte schreit: ›Halt! Weiter ist von Atlantis nichts übriggeblieben!‹ Darauf ich: ›Sei ruhig, Opa, du hast Sklerose.‹ Da ist er wütend geworden und hat über Atlantis geschrieben.«
Die Freunde sahen Kritias mitleidig an und glaubten ihm kein Wort. Sie rüsteten ein Schiff aus zur Suche nach dem verschwundenen Kontinent.

Karlheinz Steinmüller
Krieg im All
    Die Intrepid war in ein Raumgebiet mit stark wechselnden Gravitationsfeldern geraten. Gewaltige Dunkelsterne und eine schwarze Perlenkette von Black Holes krümmten den Raum und verzerrten die Zeit.
    Commander Kato befand sich schon seit zwölf Stunden auf seinem Posten in der Zentrale. Er selbst mußte die unablässigen, komplizierten Steuer- und Ausweichmanöver leiten, denn normale Navigationsprogramme versagen bei paradoxen Raum-Zeit-Strukturen, in denen nach Gödels Untersuchungen sich die Weltlinie eines Körpers sogar bis zu sich selbst zurückkrümmen kann. Mit dem Lichte wetteifernd, raste die Intrepid auf Schlangenbahnen durch ein Chaos gefährlicher kosmischer Strudel, einen pulsierenden Peilstrahl vor sich her schießend. Eine ganze Wache, Navigatoren, Operatoren, Abschirm- und Reaktortechniker, lag schon zu Tode erschöpft in den Kabinen. Kato hielt durch. Nichts im Kosmos konnte ihn brechen.
    Ein fremder Peilstrahl ertastete die Intrepid, störte die eigene Ortung. Vor ihnen, nur noch wenige Millionen Kilometer entfernt, mußte ein fremdes Raumschiff zwischen den Singularitäten des Raumes versteckt dahinjagen. Es konnte kein irdisches sein: Katos Schiff war das erste terrestrische, das sich in diesen Schweredschungel gewagt hatte, und es würde für lange Zeit auch das letzte bleiben. Ein außerirdisches, unbekanntes Raumschiff hatte die Intrepid lokalisiert. Auf den Kennungscode folgte keine Antwort.
    Commander Kato gab Alarm. Er glaubte nicht an die Märchen von hilfreichen oder hinterlistigen Außerirdischen. Er war Kommandant, deshalb vorsichtig und auf alles gefaßt, auch auf das Äußerste. Bornierte Theoretiker hatten millionenfach bewiesen, nur moralisch reife, friedfertige Wesen könnten den Weg in den Kosmos finden, andere Zivilisationen würden sich lange vorher vernichten. Kato traute den Theorien von Leuten, die nie über die Erdatmosphäre hinausgekommen waren, genausowenig wie den Phantasiegebilden der Sciencefiction-Schreiber. Er kannte das All: Es war anders.
    Kato ließ das Schirmfeld verstärken und die InfrarotQuantengeneratoren der Meteoritenabwehr aufladen. Im Kosmos zählten nur Stärke und Gewappnetsein. Niemand konnte ahnen, was in den Köpfen (?) fremdartiger Wesen vor sich ging. Er durfte sich von nichts überraschen lassen. Schon daß diese Wesen das Gebiet der Gravitationsanomalien bewohnten, sprach nicht gerade für sie. Sie konnten über Kräfte verfügen, denen die Intrepid nichts entgegenzusetzen hatte.
    »Deflektor!«
»Steht.«
»Antriebsstrahl vorbereiten!«
Der planetenzerschmelzende Lichtstrahl, auf dem die Intrepid ritt, war ihre stärkste Waffe.
    Rasend schnell näherte sich das fremde Schiff, seine Form erinnerte entfernt an ein irdisches. Aus einer Entfernung von weniger als einer Million Kilometer (drei Lichtsekunden) jagte eine Salve infraroter Strahlen höchster Intensität auf die Intrepid zu, durchschlug den Deflektorschild, brannte sich in den Rumpf des Schiffes und riß breite Löcher in die superfesten Wände. Schotte knallten zu, pfeifend entwich Luft aus einigen Sektionen, Zuckungen durchliefen die elektrischen Nervennetze der Intrepid und meldeten Ausfälle. Schon entfernte sich das fremde Schiff wieder.
    Commander Kato zögerte nicht. Er war angegriffen worden. Er schlug zurück. In Mikrosekunden hatte der Computer die nötigen Daten errechnet.
»Voller Schub!«
    Eine grammschwere Welle entfesselter Lichtquanten verließ das unter ihrer Entladung zusammenbrechende Antriebssystem der Intrepid, durchschnitt das Nichts des Alls, erreichte das fremde Schiff und atomisierte es

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