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Lichtspur

Lichtspur

Titel: Lichtspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Moriarty
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EBKL-Kontakt ist …«
    »Hör auf damit! Du wirst selbst gehen.«
    »Aber wenn etwas passiert …«
    »Nichts wird passieren!«
    Er streckte eine Hand aus, um ihr Gesicht zu berühren, aber sie wich zurück. Panik schnürte ihr den Hals zu. »Ich will nicht, dass du dich für mich opferst und ich hinterher damit leben muss. Das werde ich nicht zulassen. Und ich werde dich dafür hassen.«
    »Sag nicht so etwas, Catherine.«
    »Was soll ich denn deiner Meinung nach sagen?«, schrie sie.
    Du sollst sagen, dass du mich liebst.
    Er trat einen Schritt auf sie zu, und diesmal wich sie nicht zurück.
    »Na schön. Wenn diese Sache ausgestanden ist, werde ich dir irgendwo einen ausgeben und es dir sagen.«
    »Sag es jetzt«, flüsterte er. »Nur für den Fall.«
    Sie sagte es. Sie konnte es nicht glauben, bekam die Worte nicht einmal ohne zu stottern über die Lippen. Aber sie sagte es.
    Dann legte er ihr eine Hand auf die Hüfte, und sie sank in seine Arme, und es war alles so einfach. Etwas erzitterte
unter seiner Berührung und gab ihm nach, etwas, von dem sie nie gewusst hatte, dass sie sich daran geklammert hatte. Schockiert erkannte sie dieses dunkle, unerforschte Territorium in ihrem eigenen Herzen, das längst seines war – für ihn geformt, für ihn geschaffen, in Breite, Länge und Tiefe genau nach ihm bemessen.
    Diesmal gab es kein Davonlaufen, kein Verstecken. Einfach alles, was sie sich wünschte, glitt durch ihre Hände und strömte dahin wie Wasser.
     
    »Ich glaube, wir erfahren jetzt die Wahrheit«, sagte Voyt. Seine Stimme klang gleichmütig, aber er strahlte eine gewisse Heiterkeit aus, eine gelöste Aufmerksamkeit, die Li den Mageninhalt hochkochen ließ.
    Sharifi lag immer noch über die Treppe ausgestreckt. Li konnte den kalten Stein spüren, der sich schmerzhaft in ihre gebrochenen Rippen drückte. Sie blinzelte, und ein scharfer Schmerz schoss durch ihr jetzt blindes rechtes Auge. Gott, was hatten sie ihr angetan?
    »Stirbt sie?«, fragte Haas. Li erkannte den zweifelnden Unterton in seiner Stimme: die verhaltene Unsicherheit eines Zivilisten, der nicht wusste, welche Art und welches Ausmaß an physischer Gewalt ein menschlicher Körper verkraften kann.
    »Ich kenne mein Geschäft«, sagte Voyt. »Sie geht nirgendwohin. «
    »Ist Ihr Rekorder ausgeschaltet?«
    Voyt zuckte nervös. »Ich bin kein kompletter Idiot.«
    »Gut.« Haas hatte sich während des Wortwechsels näher herangewagt. Jetzt streckte er Bellas schlanke Hand nach der Viper aus. »Geben Sie mir das.«
    Voyt zögerte, dann reichte er ihm die Waffe.
    Haas ging um Voyt herum und drückte Sharifi die Zunge der Waffe an den Kopf.

    »Vorsicht«, sagte Voyt. Er sprach mit der gleichmäßigen, unnatürlich ruhigen Stimme eines Soldaten, der einen Zivilisten beim ungeschickten Hantieren mit einer Waffe beobachtete und ihn nicht erschrecken wollte.
    »Oh, keine Sorge«, sagte Haas.
    Voyt entspannte sich etwas. Aber Li konnte durch Sharifis heiles Auge sehen, was Voyt nicht sah. Sie sah den Ausdruck in Haas’ Gesicht.
    »Meinst du, ich hätte es nicht gewusst?«, fragte er Sharifi. »Meinst du, ich schau einfach zu, wenn du mit ihr ins Bett steigst?«
    Aber Sharifi hörte ihn nicht.
    Alles, was sie hörte, war Bellas Stimme. Alles, was sie sah, war das Gesicht einer Geliebten, die sich über sie beugte. Alles, was sie fühlte, war Bellas Hand, die sie berührte und den Schmerz wegnahm.
    Sie streckte eine Hand aus, eine Geste, die nicht mehr als ein Atemzug, ein Zittern war. Li war die Einzige, die das leise Klicken des Abzugs hörte.
    Als Sharifi starb, gab etwas im Fels über ihnen nach, dröhnte und krachte. Ein heißer Luftstoß fegte durch den Gang, stark genug, dass er Bella von den Beinen riss.
    »Lauf!«, schrie Voyt, aber seine Stimme ging im Poltern herabstürzenden Gesteins unter.
    Er wird sie umbringen, sagte Cohen.
    Sie hörte Voyt schreien und hinstürzen, aber die Geräusche schienen aus weiter Entfernung zu kommen. Sie sah, dass Haas mit einer Hand über Bellas Stirn strich. Sie spürte, dass er sich rechtzeitig aus dem Overlay zurückzog, so wie er es wahrscheinlich geplant hatte. Dann brach die letzte Barriere, und der Weltgeist fuhr frei, durch nichts gemildert, mit zerstörerischer Kraft durch Voyt, durch Bella, durch Li und Cohen wie ein Buschfeuer durch trockenes Gras.

    Für einen wilden, surrealen Augenblick sah Li alles. Die dunkle Höhle ringsum. Die Melange aus Fleisch und Keramstahl in ihrem eigenen dröhnenden

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