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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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gleichzeitig auf sie und den Händler zuzurasen schienen. Sie nahm an, dass sich die Yacht nun einer anderen Passage näherte, die vermutlich wieder in die äußeren Schichten des Kernschiffs hinaufführte.

    »Sagen Sie mir ganz einfach, was Sie von mir wollen«, murmelte Dakota matt.
    »Im Laufe der letzten Stunden traf eine Flotte der Emissäre im Ocean’s-Deep-System ein. Im Mittelpunkt dieser Armada befindet sich ein Schiff, das als ›Godkiller‹ bezeichnet wird und angeblich über ein ungeheures Zerstörungspotenzial verfügt. Ich weiß mit hundertprozentiger Sicherheit, dass sich sowohl Lucas Corso als auch die Piri Reis in diesem Godkiller aufhalten, begleitet von einer viel kleineren Flotte des Hives Immerwährendes Licht. Unter diesen Umständen, und angesichts der Drohung, dass Ihre Heimatwelt vernichtet wird, sollten Sie sich weiterhin stur stellen, dürfte Ihr Weg von nun an vorgezeichnet sein.«
    Dakota stellte sich auf die Füße, als die Energiefeldblase des Shoal-Mitglieds in die Höhe schwebte. »Ich bringe Sie um!«, kreischte sie zu dem Händler hinauf. »Das schwöre ich!«
    »Ich denke, das Lied des fremden Sternenschiffs muss eine sehr süße Melodie haben«, erwiderte er von weit oben. »Lauschen Sie den Gesängen, meine teure Dakota, und lassen Sie sich von dem Wohlklang einhüllen. Wir beide begegnen uns wieder, wenn Sie mit dem Wrack zurückkehren, und wenn es Sie dann immer noch nach Rache gelüstet, biete ich Ihnen vielleicht sogar die Gelegenheit, sich mit mir auseinanderzusetzen. Doch zuerst liegt eine lange Reise vor Ihnen. Bereiten Sie sich darauf vor.«
    Danach schlüpfte der Händler auf demselben Weg zurück, auf dem er gekommen war, durch eine Öffnung in der Decke der Kammer, und sie war wieder allein. Das Wrack von Ocean’s Deep wisperte ihr etwas zu, beinahe wie ein Liebhaber, der nach langer Trennung endlich mit seiner Liebsten vereint ist, und sie gestand sich ein, dass der Händler in einem Punkt vollkommen Recht hatte. Sie konnte nie wieder ein Schiff der Weisen zerstören; ohne seine Präsenz in ihren Gedanken und in ihrem Geist zu spüren, hatte sie sich einsamer gefühlt, als sie es für möglich
gehalten hätte. Selbst der Verlust ihrer Originalimplantate hatte ihr nicht so schwer zu schaffen gemacht.
    Ehe die Karte von der Galaxis verschwunden war, hatte Dakota gemerkt, wie eine äußere Macht ihren Blick auf die nicht gekennzeichneten Gebiete lenkte, die jenseits der Route der Weisen lagen … auf eine Zone, in der die schwachen Lichter zahlloser öder Sterne das Antlitz der Galaxie sprenkelten.
    Während sie schaute, nahm sie neues Wissen in sich auf; und diesen Kenntnissen verdankte sie schließlich eine Eingebung.
    Eine Zeit lang hockte sie wie betäubt in der Finsternis, doch dann begann sie zu grinsen.
    Entweder sie war völlig übergeschnappt … oder ihr dämmerte allmählich, was genau die Weisen mit ihr im Sinn hatten.

Kapitel Achtzehn
    Ein paar Stunden nach Dakotas Begegnung mit der Königin von den Schummrigen Himmeln wurde Corso von den Alarmsirenen des Schiffs aus einem fiebrigen Traum geweckt.
    Er hatte geträumt, er sei wieder daheim auf Redstone, an den vereisten Ufern des Feuersees; mit einer Hand ein Messer umklammernd, stand er einem gefährlichen Gegner gegenüber, der darauf aus war, ihn zu töten. Doch sein Feind war nicht Bull Northcutt, sondern eine Kreatur, deren Umrisse er nur verschwommen wahrnahm.
    Sein Messer funkelte in der eisigen Kälte, und obwohl er sich anstrengte, das Gesicht seines Kontrahenten zu erkennen, blieb es undeutlich. Die Konturen und Schatten veränderten sich ständig in einem diffusen, nebelhaften Schleier. Und während er hin und her tänzelte, Drehungen vollführte, sich duckte und nach vorn sprang, jedoch ohne seinem Gegner auch nur ein einziges Mal so nahe zu kommen, um ihn verletzen zu können, begriff er nach und nach, dass er tatsächlich gegen einen der Weisen kämpfte.
    Er war in einem Programmierraum eingeschlafen, den man hastig für ihn eingerichtet hatte, und als er die Augen aufschlug, fiel sein Blick auf eine Reihe von Projektionen, die die Fragmente der Protokolle zeigten, die er aus den Datenspeichern der Piri Reis geborgen hatte. Seine Aufgabe wurde durch den Umstand erschwert, dass die Programmierinterfaces nicht für Menschen konzipiert waren, deshalb musste er ein Weilchen an der Ausrüstung herumbasteln, bis er etwas zusammengeschustert hatte, mit dem er dann ernsthaft arbeiten konnte.
    Aber

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