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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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hinauszog.
    »Beachten Sie die Bahn, auf der die letzten Weisen aus unserem System flohen. Richten Sie dann Ihre Aufmerksamkeit auf Nova Arctis sowie Ocean’s Deep«, dozierte der Händler. »Sie werden bemerken, dass diese beiden Systeme ganz in der Nähe der Fluchtbahn liegen, und dasselbe gilt für die Welt, die von den Uchidanern kurzfristig okkupiert wurde.«
    Dakota nickte und studierte die Sternenkarte mit unverhohlener Faszination. Aus der Abbildung ging eindeutig hervor, dass die Flotte auch die Territorien von anderen Spezies passiert hatte, von denen sie kaum etwas wusste – vor allen Dingen die Rafter und die Skeliten waren ihr nahezu unbekannt.
    »Wir vermuten stark«, nahm der Händler den Faden wieder auf, »dass das irgendwo im Ocean’s-Deep-System versteckte Sternenschiff das Letzte seiner Art sein könnte. Sicher, es mag noch andere geben, die irgendwo im Verborgenen liegen, aber es ist uns nicht möglich, ihre Existenz festzustellen.«
    Dakota trat näher an die Wände der Kammer heran und strich mit den Fingern über die unzähligen dargestellten Sterne. Hinter den von den Raftern und Skeliten bewohnten Gebieten erstreckten sich weitere, namenlose und deshalb umso reizvollere Territorien, die noch der Erforschung harrten. Zweifellos lebten hier noch mehr Spezies, mit denen die Menschheit keinen Kontakt aufnehmen durfte.
    »Es könnte eventuell weitere Schiffe geben?«, hakte sie nach, sich wieder dem Händler zuwendend.
    »Ja, vielleicht. Aber ihre Navigatoren sind tot, tot, tot, und die verschollenen Schiffe driften orientierungslos durch einen ganzen Spiralarm. Man darf getrost davon ausgehen, dass die überwiegende
Anzahl von ihnen bereits von der langsam und unermüdlich arbeitenden Hand der Zeit zerstört wurden.«
    Dakota fragte sich, ob das tatsächlich stimmte, denn seit einer kurzen Weile spürte sie, wie eine Präsenz, die sowohl vertraut als auch neu war, am Rande ihres Bewusstseins lungerte: Das im Ocean’s-Deep-System verborgene Wrack griff nach ihr.
    Sie musste sich bemühen, ruhig zu bleiben, als sie sich erkundigte: »Wir befinden uns bereits im Ocean’s-Deep-System, nicht wahr?«
    »In der Tat haben wir unser Reiseziel erreicht«, bestätigte der Händler. »Während der letzten Minuten hat unser Kernschiff Segel gesetzt und Kurs auf das ferne Licht dieses Sterns genommen. Gleich werden Sie und ich das Zentrum dieses prächtigen Schiffs durcheilen, um uns einer Flotte anzuschließen, welche den arglosen Emissären eine Falle stellt und sie vernichtet.«
    Mit einem fragenden Ausdruck glotzten die riesigen Augen auf Dakota hinunter. »Verstehen Sie, welche Rolle Sie bei dieser Operation spielen? Sie können verhindern, dass die Emissäre sich dieses Wracks hier bemächtigen. Sie werden es mir überlassen, damit die Shoal die Gelegenheit erhalten, den Quell des verbotenen Wissens auszutrocknen, aus dem die Emissäre zu trinken versuchen.«
    Ungläubig schüttelte Dakota den Kopf. »Nehmen Sie allen Ernstes an, ich würde Ihnen das Wrack zuführen? Nachdem ich weiß, wie Sie die Weisen behandelt haben?« Sie lachte. »Manchmal klingen Sie beinahe überzeugend, aber meistens wundere ich mich nur, was Sie veranlasst zu glauben, ich könnte Ihnen den Blödsinn, den Sie verzapfen, abkaufen.«
    Wieder einmal rückte der Händler so dicht an sie heran, bis seine Energiefeldblase nur noch wenige Millimeter von Dakotas Gesicht entfernt schwebte. »Durch eine sorgfältige Anwendung von Technologien, welche potenziell so gefährlich sind, dass man sie nicht in die Flossen weniger hochentwickelter Arten
geben könnte, haben die Shoal zur Genüge bewiesen, dass sie die einzige Macht in der Galaxis darstellen, die imstande ist, Frieden zu wahren und Kriege zu verhindern. Bedenken Sie nur, was Sie selbst erlebt haben, nachdem Sie das Wrack nach Night’s End brachten. Man hat Sie gefoltert, eingesperrt, und Sie wurden Zeuge, wie zwischen zwei großen Hives ein mit brutalsten Mitteln durchgeführter bewaffneter Konflikt ausbrach. So würde es immer sein, sollte man uns die Kontrolle über gewisse Dinge entziehen. Sowie wir das Wrack erreichen, werte Dakota, werden Sie sich nach Kräften bemühen, es zum Kernschiff zu lotsen. Wir überführen es dann auf die Heimatwelt der Shoal, wo wir das in dem Wrack enthaltene Wissen gefahrlos studieren können.«
    Dakota blieb ruhig, als sie antwortete. »Ein Wrack habe ich bereits zerstört. Und ich werde auch dieses vernichten, ehe ich zulasse, dass Sie

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