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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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daß Eddie den Fußboden beben fühlte.
    Als sich die Iris geöffnet hatte, schritt er hindurch und blickte über das Tal. Die Berghänge waren noch immer grün, rot und gelb, denn auf Baudelaire warfen die Pflanzen im Winter die Blätter nicht ab. Nur an einigen weißen Stellen erkannte man, daß der Winter begonnen hatte. Die scharfe Kälte auf seiner nackten Haut ließ Eddie erzittern. Die Kleider hatte er schon vor langer Zeit abgelegt. Der Anzug war ihm in der Wärme des Mutterleibs zu unbequem geworden; außerdem mußte er, da er ein Mensch war, seine Abfall produkte loswerden, und Polyphema, als Mutter, muß te den Schmutz von Zeit zu Zeit mit warmem Wasser aus einem ihrer Mägen fortspülen. Jedesmal wenn die Tracheen-Öffnungen die Ströme ausspien, Von denen die unerwünschten Produkte durch die Tür-Iris hinausgefegt wurden, war Eddie bis auf die Haut durchnäßt worden. Als er sich dann ausgezogen hatte, waren seine Kleider mit hinausgeschwemmt worden. Sein Gepäck hatte er vor demselben Schicksal nur retten können, indem er sich einfach daraufsetzte.
    Anschließend waren er und die Sluggos von warmer Luft aus denselben Öffnungen getrocknet worden. Diese Luft stammte aus den mächtigen Batterien der Lungen. Eddie fühlte sich eigentlich durchaus wohl – er hatte schon immer sehr gern geduscht –, doch der Verlust seiner Kleider war ein weiterer Faktor gewesen, ihn an einer Flucht nach draußen zu hindern. Denn wenn er die Jacht nicht gleich fand, würde er unfehlbar erfrieren. Und ob er den Rückweg finden würde, wußte er nicht.
    Deswegen zog er sich jetzt, als er hinausgetreten war, gleich wieder um ein, zwei Schritte zurück, bis sich die warme Luft aus Polyphemas Leib wie eine Decke um seine Schultern legte.
    Dann spähte er angestrengt über die halbe Meile hinweg, die ihn von seiner Mutter trennte, konnte sie aber nicht erkennen. Das Dämmerlicht und das Dunkel im unbeleuchteten Innern ihres Gefängnisses verbargen sie vor seinen Augen.
    Mit Morsezeichen funkte er: »Schalte auf Sprechfunk um, selbe Frequenz.« Paula Fetts gehorchte. Sie erkundigte sich besorgt, ob es ihm gut gehe.
    Er antwortete, es gehe ihm großartig.
    »Hast du mich sehr vermißt, mein Kind?«
    »O ja. Mutter. Sehr.«
    Als er das sagte, überlegte er vage, warum seine Stimme so tonlos klang. Sicherlich aus Verzweiflung bei dem Gedanken, daß er seine Mutter nie wiedersehen würde.
    »Ich bin fast verrückt geworden, Eddie. Als du gefangen wurdest, bin ich so schnell wie möglich davongelaufen. Ich hatte keine Ahnung, was für ein gräßliches Ungeheuer uns da angreifen mochte. Und dann, als ich halbwegs den Hügel hinunter war, bin ich hingefallen und habe mir das Bein gebrochen …«
    »O Gott, Mutter!«
    »Ja. Ich schaffte es, zum Schiff zurückzukriechen. Als ich mich endlich beruhigt hatte, gab ich mir B.K.-Injektionen. Leider reagierte mein Körper nicht so, wie er sollte. Deshalb dauerte der Heilprozeß doppelt so lange. Als ich dann wieder laufen konnte, holte ich mir ein Gewehr und eine Schachtel Dynamit. Ich wollte das Ding in die Luft sprengen, weil ich es für eine Art Felsenfestung hielt. Von der wahren Natur dieser Ungeheuer hatte ich keine Ahnung. Zuerst jedoch wollte ich die Lage erkunden. Ich wollte den Felsblock von der anderen Talseite her beobachten. Und da hat mich dann dieses Ding geschnappt. Hör zu, mein Kind. Bevor man uns trennt, möchte ich dir noch sagen, daß du nicht die Hoffnung aufgeben darfst. Ich komme hier jetzt sehr bald raus, und dann hole ich dich.«
    »Aber wie?«
    »Erinnerst du dich, daß ich für den Notfall immer einen Vorrat von Karzinogenen in meiner Labortasche habe? Nun mußt du wissen, daß der Konzeptions-Fleck der Mutter manchmal, wenn er bei der Paarung zerrissen wird, keine Jungen empfängt, sondern Krebs entwickelt – das Gegenteil einer Schwangerschaft also. Ich habe hier in den Fleck ein Karzinogen injiziert, und daraus ist ein herrliches Karzinom entstanden. In wenigen Tagen ist sie tot.«
    »Mom! Du wirst in dieser faulenden Masse umkommen!«
    »Nein. Das Wesen hat mir erklärt, daß sich beim Tod dieser Spezies die Labien durch einen Reflex öffnen, damit die Jungen – falls welche vorhanden sind – unbeschadet hinauskönnen. Hör zu, ich werde …«
    Ein Tentakel umschlang ihn und holte ihn in die Mutter zurück. Die Tür-Iris schloß sich.
    Als er auf C.W. zurückschaltete, hörte er: »Warum habt ihr euch nicht unterhalten? Was habt ihr gemacht? Sag es mir! Sag

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