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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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durchbrechen. Irgendwie muß ich doch diese Maschine bauen – wie aber kann ich das, wenn ich blind und wahnsinnig in einem Irrenhaus dahindämmere?
    Nichts scheint mehr sicher zu sein. Alles ist im Fluß.
    Wie heißt es bei Sophokles?
     
    »Denn viele Menschen sahen
    auch in Träumen schon
    Sich zugesellt der Mutter.
    Doch wer alles dies
    Für nichtig achtet,
    trägt die Last des Lebens leicht.«

Harlan Ellison
 
Des Menschen bester Freund
     
    I
     
    Ich war mit Blood, meinem Hund, draußen. Seit einer Woche ärgerte ich mich. Er nannte mich nur Albert und kam sich dabei sehr originell vor. Umwerfend komisch: ha, ha. Ich hatte ihm ein paar Wasserratten gefangen, die dicke grüne und einige gelbbraune, und außerdem einen herrenlosen manikürten Pudel, der sich einem Unterstädter von der Leine gerissen hatte. Blood hatte sich satt gefressen und war trotzdem unerträglich. »Mach schon, du Hurensohn«, befahl ich ihm. »Verschaff mir ein anständiges Loch.« Blood gurgelte tief in seiner Hundekehle. »Lustig, wenn du scharf wirst«, sagte er.
    Vielleicht lustig genug, um ihm einen Tritt in den Hintern zu geben.
    »Such! Ich mein’ es ernst.«
    »Schäm dich, Albert. Nach allem, was ich dir beigebracht habe.«
    Aber er wußte, daß ich am Ende meiner Geduld war. Widerwillig begann er sich umzusehen. Er setzte sich auf die brüchigen Reste einer Bordkante, seine Augenlider zuckten und schlossen sich, und sein behaarter Körper spannte sich. Nach einer Weile ließ er sich langsam auf seine Vorderbeine nieder, schob sie weit nach vorn, bis er flach auf dem Bauch lag, und legte seinen zottigen Kopf auf die ausgestreckten Pfoten. Die Spannung ließ nach, und er begann zu zittern, als würde er nach einem Floh beißen. So trieb er es fast eine Viertelstunde. Zuletzt rollte er sich auf den Rücken und wandte seinen schwarzen, unbehaarten Bauch dem Nachthimmel zu, wobei er seine Vorderpfoten wie eine Gottesanbeterin kreuzte und seine ausgestreckten Hinterbeine spreizte. »Tut mir leid«, sagte er, »nichts in Aussicht.«
    Es war zum Verrücktwerden. Ich hatte nicht übel Lust, ihm einen Tritt zu geben, aber ich wußte, daß er sein Bestes versucht hatte. Ich war recht unglücklich, denn ich wollte unbedingt bumsen, aber was sollte ich machen. »Schon gut«, erwiderte ich resigniert. »Lassen wir es.«
    Er warf sich herum und sprang schnell auf.
    »Was willst du jetzt tun?« fragte er.
    »Hier können wir nicht viel tun – oder?« sagte ich ziemlich sarkastisch. Mit betonter Unterwürfigkeit ließ er sich wieder vor meinen Füßen nieder.
    Ich lehnte mich an den zusammengeschmolzenen Stummel eines Laternenpfahls und dachte an Mädchen. Es war zum Heulen. »Wir könnten ins Kino gehen«, schlug ich vor. Blood blickte über die Straße zu den dunklen Tümpeln in den unkrautüberwucherten Kratern und schwieg. Er wartete darauf, daß ich »Gut, gehen wir!« sagen würde, denn er ging genauso gern ins Kino wie ich.
    »Gut, gehen wir!«
    Er sprang auf und folgte mir mit hängender Zunge, keuchend vor Glückseligkeit. Lauf nur und freu dich, du Scheinheiliger, heute bekommst du kein Popkorn.
    Die Flickers waren eine Roverbande, die es im Filzen zu nichts gebracht hatte. Sie hatte sich etwas Bequemeres ausgedacht und fuhr damit recht gut. Die Bande bestand aus kinobesessenen Jungen, die das Rasengrundstück besetzt hatten, auf dem das Metropoltheater stand. Niemand versuchte, das Theater in die Luft zu sprengen, denn wir alle brauchten Kinos, und solange sie Filme besorgten und diese auch aufführten, erfüllten sie eine Aufgabe – sogar für Solos wie mich und Blood. Besonders für uns.
    Ich mußte meine .45er und meinen Browning am Eingang abgeben. Rechts neben dem Kartenhäuschen befand sich eine kleine Nische. Zuerst kaufte ich unsere Eintrittskarten. Sie kosteten für mich eine Konservenbüchse Oscar Meyer, Philadelphia, und für Blood eine Sardinendose. Dann wiesen mich die Posten der Flickers hinüber zur Nische, und ich gab meine Waffen ab. Ich sah, daß aus einer lecken Röhre an der Decke Wasser herabtropfte und sagte dem Posten, einem großen Burschen mit Lederwarzen auf Gesicht und Lippen, er solle meine Kanonen an einen trockenen Platz schieben. Er beachtete mich nicht. »He, du mutterfickende Kröte, schieb mein Zeug auf die andere Seite … Es rostet schnell … Und wenn ich einen einzigen Fleck finde, schlag’ ich dir den Schädel ein!«
    Er wollte zurückmaulen und blickte zu den Posten mit den

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