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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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Maschinenpistolen. Ich wußte, daß mein Eintrittspreis verloren war, wenn sie mich jetzt hinauswarfen. Aber die Posten machten keine Anstalten einzugreifen – wahrscheinlich weil sie nicht vollzählig waren. Daraufhin schob die Kröte meinen Browning an das andere Ende des Gewehrrechens und hängte meine 45er darunter.
    Blood und ich gingen in den Zuschauerraum.
    »Ich möchte Popkorn.«
    »Schlag es dir aus dem Kopf.«
    »Komm, Albert. Kauf mir Popkorn.«
    »Ich bin blank. Du kannst auch ohne Popkorn leben.«
    »Du bist ein Scheißknicker.« Ich zuckte mit den Schultern: Mochte er betteln, soviel er wollte.
    Der Zuschauerraum war gerammelt voll. Ich war froh, daß die Posten mir nur die Pistolen abgenommen hatten. Es war beruhigend, Schlagbolzen und Messer in den geölten Futteralen meiner Gesäßtasche zu fühlen. Blood fand zwei Plätze nebeneinander. Wir drängten uns in die Reihe und traten dabei den Burschen auf die Füße. Irgend jemand fluchte, aber ich achtete nicht weiter darauf. Ein Dobermann knurrte. Bloods Fell sträubte sich, aber er ließ sich nicht herausfordern. Man mußte immer auf der Hut sein, selbst auf einem so neutralen Boden wie dem Metropoltheater. (Ich hörte einmal von einer Sache, die sie im Alten Low’s Granada im Südbezirk drehten. Endete mit zehn oder zwölf Rovern und ihren toten Promenadenmischungen. Das Theater brannte nieder, und mehrere gute Cagney-Filme wurden durch das Feuer vernichtet. Daraufhin hatten die Roverbanden ein Abkommen getroffen, wonach Kinogebäude zu Freistätten erklärt wurden. Seither hatte es sich gebessert, aber es gab immer wieder einen Rabauken, der sich nicht beherrschen konnte.)
    Sie gaben ein dreifaches Programm. Gemeine Behandlung mit Dennis O’Keefe, Claire Trevor, Raymond Burr und Marsha Hunt war der älteste der drei Filme. Er war etwa 1948, also vor sechsundsiebzig Jahren, gedreht worden – Gott allein weiß, wie das verdammte Ding so lange zusammenhielt. Der Film rutschte von den Transporträdern, und sie mußten alle fünf Minuten die Vorführung unterbrechen um zurückzuspulen. Aber die Handlung war gut. Drehte sich um einen Solo, den eine Roverbande betrogen hatte und der nun auf Rache aus war. Gangster, Pöbel, eine Menge Schlägerei und Schießerei. Wirklich gut!
    Der zweite Streifen war 2007 – zwei Jahre vor meiner Geburt – während des Dritten Weltkriegs gedreht worden und nannte sich Geruch eines Chinesen. Nichts Besonderes, außer ein paar spannenden Mann-gegen-Mann-Gefechten. Schöne Szenen mit Kampfwindhunden, die mit Napalmwerfern aufgerüstet waren und eine chinesische Stadt in Brand steckten. Blood war hingerissen, obwohl wir diesen Film bereits gesehen hatten. Er bildete sich nicht wenig darauf ein, daß hier seine Ahnen vorgeführt wurden, und er wußte auch, daß ich es ihm nicht abnahm.
    »Können wir hier keine Puppe aufreißen?« flüsterte ich ihm zu. Er verstand sofort, sagte aber nichts. Er wechselte nur seine Sitzhaltung und verfolgte mit Behagen, wie die Hunde die Stadt versengten. Mir war stinklangweilig.
    Ich wartete auf den Hauptfilm.
    Schließlich kam er. Er war eine Wucht, eine scharfe Sache aus den späten Siebzigern. Er hieß Große schwarze Lederspalten. Begann ganz toll. Zwei Blondinen in schwarzen Lederkorsetts und Schnürstiefeln, die bis an die Gabelung ihrer Schenkel reichten, ^mit Peitschen und Masken, hatten sich einen schmächtigen Burschen geschnappt. Eine von ihnen saß auf seinem Gesicht, während die andere ihn unten bearbeitete. Ich wurde ganz scharf.
    Rund um mich begannen Solos mit sich selbst zu spielen. Ich war im Begriff, ebenfalls ein wenig zu wichsen, als Blood mich anstieß und ganz sanft sagte, so wie er es immer tat, wenn er etwas Besonderes witterte: »Eine Puppe ist im Kino.«
    »Du spinnst«, antwortete ich.
    »Wenn ich dir aber sage, daß ich sie rieche! Sie ist hier, Mann.« Ich blickte mich unauffällig um. Fast alle Sitze des Theaters waren von Solos mit ihren Hunden besetzt. Wenn sich eine Puppe hereingeschmuggelt hätte, dann hätte es einen Aufstand gegeben. Sie hätten sie in Stücke gerissen, noch ehe ein Junge in ihr gewesen wäre.
    »Wo?« fragte ich leise.
    Um mich wichsten die Solos weiter und stöhnten, als die Blondinen ihre Masken abnahmen und eine von ihnen dem schmächtigen Jungen eine große, hölzerne Ramme in den Hintern stieß.
    »Gib mir eine Minute Zeit«, sagte Blood. Er konzentrierte sich. Sein Körper war gespannt wie ein Draht. Er schloß die Augen, und

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