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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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schnippische Nutte, die mich einen Killer genannt hatte, trieb sich auf einmal in meiner Nähe herum und sagte zuletzt, sie wolle mein Haar schneiden, damit ich zivilisierter aussehe. Aber ich wußte, worauf sie hinauswollte. Sie konnte mich überhaupt nicht reizen.
    »Was ist los mit dir, Schreckschraube?« fuhr ich sie an. »Kümmert sich dein Alter nicht um dich?«
    Sie hielt erschrocken ihre Faust vor den Mund, und ich lachte wie ein Flegel. »Geh, schneid ihm seine Eier ab, Baby. Ich hab’ einen Riecher, daß es daran liegt.« Sie machte kehrt und rannte davon.
    So ging es eine ganze Weile. Ich spazierte herum, und sie kamen und fütterten mich und hüteten ängstlich ihre jungen Gänschen, bis sie die Stadt unterrichtet hatten, was ich machen sollte.
    Eingesperrt, wie ich war, hatte mein Geist eine Zeitlang Mattscheibe. Ich bekam Platzangst, wurde besessen, lief herum und saß, wenn es dunkel wurde, unter der Veranda des Gasthauses. Doch das ging vorüber, ich wurde hundsgemein, fuhr jeden an, einmal bärbeißig, dann ruhig und dann nur noch scheißgleichgültig.
    Schließlich fing ich zu überlegen an, wie ich von hier wegkommen könnte. Es begann damit, daß ich mich an den Pudel erinnerte, den ich einmal für Blood gefangen hatte. Er mußte aus einer Unterstadt gestammt haben. Und er konnte nicht durch einen Zugangsschacht hochgekommen sein. Das bedeutete also, daß es noch andere Aufstiege geben mußte.
    Zuletzt konnte ich mich ziemlich frei in- und außerhalb der Stadt bewegen. Aber immer war die grüne Wachschachtel irgendwo in meiner Nähe.
    Auf diese Weise fand ich den Aufstieg. War nicht so aufregend; er mußte da sein, und ich fand ihn.
    Dann entdeckte ich, wo sie meine Waffen versteckt hatten. Es konnte losgehen. Bald.
     
    IX
     
    Es war auf den Tag genau eine Woche nach meiner Ankunft, als Aaron, Lew und Abe kamen, um mich zu holen. Ich saß draußen auf der Gartenveranda der Pension, rauchte eine Maiskolbenpfeife und hatte mein Hemd ausgezogen, um mich ein bißchen zu sonnen. Nur, daß es gar keine Sonne gab. Verrückt!
    Sie kamen um das Haus herum. »Morgen, Vic«, begrüßte mich Lew. Er humpelte an einem Stock herbei, der alte Furz. Aaron grinste breit, als freue er sich über einen großen, schwarzen Bullen, der seinen Schwanz in eine gute Zuchtkuh stecken sollte. Abe hatte starre Blicke, die man abschneiden und als Brennholz verwenden konnte.
    »Fein, wie geht’s, Lew. Morgen, Aaron, hallo, Abe.«
    Lew schien das mächtig zu gefallen.
    O ihr lausigen Bastarde, wartet nur!
    »Bist du bereit, mit deiner ersten Dame zusammenzukommen?«
    »Bereit wie immer, Lew«, sagte ich und stand auf.
    Sie gingen mit mir hinüber in die Marigold Straße. Wir blieben vor einem kleinen Haus mit gelben Fensterläden und einem weißen Lattenzaun stehen, und Lew sagte: »Das ist Abes Haus. Quilla June ist seine Tochter.«
    »Ach du meine Güte«, sagte ich und machte große Augen.
    Abes verkümmerte Muskeln spannten sich.
    Wir gingen hinein.
    Auf einer Polsterbank saß Quilla June mit ihrer Mutter: eine ältere Ausgabe ihrer Tochter, mager wie ein abgezehrter Muskel. »Miß Holmes«, sagte ich und machte eine kleine Verbeugung. Sie lächelte gequält, aber sie lächelte.
    Quilla June saß mit sittsam geschlossenen Beinen da, die Hände im Schoß gefaltet. Sie trug ein blaues Band im Haar.
    Ich betrachtete ihre Augen.
    Irgend etwas schnürte mir die Kehle zu.
    »Hallo, Quilla June«, sagte ich.
    Sie sah auf. »Morgen, Vic.«
    Dann standen alle unschlüssig herum, bis Abe schließlich zu zetern und zu kläffen begann: Man sollte ins Schlafzimmer gehen und dieses widernatürliche, schmutzige Geschäft hinter sich bringen, damit sie in die Kirche gehen könnten, um zu Gott dem Allmächtigen zu beten, er möge sie alle nicht mit einem Blitzstrahl in den Arsch treffen – oder so ein ähnlicher Mist.
    Ich streckte meine Hand aus, die Quilla June – ohne aufzusehen – ergriff, und wir gingen in die kleine Bettkammer im Hintergrund, und da stand sie nun und ließ den Kopf hängen.
    »Du hast ihnen doch nichts gesagt?« fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Und plötzlich wollte ich sie gar nicht mehr töten. Ich wollte sie umarmen. Ganz fest. Dann weinte sie an meiner Brust, ballte ihre kleinen Fäuste und schlug mich auf den Rücken. Sie sah auf, und ihre Worte sprudelten hervor: »O Vic, es tut mir ja so leid, so leid. Ich wollte es nicht, ich mußte es tun, ich wurde ausgeschickt. Ich hatte solche Angst, und ich

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