Liebe ahoi
verspreche dir, wir werden trotzdem immer Freunde bleiben. Ich hoffe, du hast inzwischen festgestellt, dass du mich vermisst. Wenn das so ist, dann … triff mich in Monaco um Punkt zwölf auf dem Platz.
C.
Vermisse dich. Niemand da, mit dem ich Donuts essen kann. Bitte triff mich in Monaco! Ich bringe die mit dem Zuckerguss mit.
C.
»Und heute kam schließlich der hier an.«
Nur noch ein Tag. Morgen. Monaco. Punkt zwölf auf dem Platz. Bitte komm.
C.
»Wow!«, entfuhr es Max. »Was machst du jetzt?«
»Keine Ahnung. Ich weiß es echt nicht. Bitte erzähl niemandem etwas davon, Max.«
»Bestimmt nicht, ich verspreche es.« Er stand auf, nahm ein neues Bier aus dem Kühlschrank und füllte ihr Weinglas noch einmal nach. »Liebst du ihn? Callum, meine ich.«
»Ja!«, stieß sie hervor, um dann sofort einzuschränken: »Ich meine, ich liebe ihn als Freund. Wir sind glücklich, wenn wir zusammen sind. Mit Callum ist immer alles einfach, alles macht Spaß. Und wir lachen so viel. Aber ich habe in ihm nie etwas anderes gesehen als einen Freund. Liebe ich ihn also? So richtig?« Sie dachte über die Antwort auf ihre eigene Frage nach. »Ich weiß es wirklich nicht.« Eine Weile schwieg Sarah, dann schüttelte sie den Kopf und fuhr fort: »Du musst mich für den absoluten Albtraum halten. Dabei spielen sich solche Dramen normalerweise in meinem Leben nicht ab. Die Männer stehen nicht bei mir Schlange. Und bis vor ein paar Wochen habe ich noch geglaubt, ich hätte mein Leben voll und ganz im Griff.«
Max nickte feierlich. »Tja, das Leben tritt einen oft genau dann in den Hintern, wenn man glaubt, alles liefe nach Plan.«
»Waren das die Worte der Weisheit, Master Yoda?«
»Und ob.« Er lachte, dann wurde er wieder ernst.
»Möchtest du meinen Rat hören, oder sollte ich dir nur weiter zuhören?«
»Ich möchte deinen Rat«, antwortete sie entschieden. »Hundertprozentig.«
»Ich finde, du solltest erst deine Beziehung zu David klären, ehe du ernsthaft über Callum nachdenkst.«
Sie dachte einen Moment nach. Er hatte recht, das wusste sie. Sie konnte keine Beziehung zu einem anderen Mann in Erwägung ziehen, solange sie nicht genau wusste, was mit ihrer Ehe war.
»Wie kommt es, dass du dich in solchen Dingen so gut auskennst?«
Er machte eine gespielte Verbeugung. Sicher macht er jetzt irgendeinen Witz, dachte Sarah. In der ganzen Woche, die sie nun zusammen verbracht hatten, hatte er nicht einmal darüber gesprochen, was in seiner Ehe schiefgelaufen war.
»Meine Frau hat mich verlassen. Wegen eines anderen. Sie hat mir vorgeworfen, ich würde zu viel arbeiten und nicht genug Zeit in unsere Ehe investieren. Kommt dir das bekannt vor?« Er sagte das ohne jede Bitterkeit. »Dad hasst sie, weil er mich noch nie so am Boden zerstört erlebt hat. Das Ironische an der Sache ist, dass sie mich wegen meines Geschäftspartners verlassen hat, der sogar noch mehr arbeitet als ich. Damals hat er das jedenfalls getan.«
Sarah nahm ein Kissen vom Sofa, drückte es an ihre Brust und stützte das Kinn darauf.
»Ich habe sie immer wieder gebeten, zu mir zurückzukommen, habe versprochen, mich zu ändern, mich mehr um sie zu kümmern, aber sie wollte nicht. Das ist jetzt sechs Monate her.«
»Und wie geht es dir heute?«
Max nickte. »Ganz okay. Ich kann ohne Narkose schlafen und einigermaßen ruhig darüber sprechen. Inzwischen glaube ich sogar, dass sie das Richtige getan hat. Wir waren seit Studentenzeiten zusammen, und ich schätze, wenn sie nicht gegangen wäre, hätten wir unser Leben lang in einer Art Zweckgemeinschaft verbracht.«
»Wie heißt sie?«
Sarah wusste selbst nicht, wieso das wichtig war. Aber sie wollte diese Frau kennenlernen, sie verstehen, und da war ein Name ein guter Anfang.
»Belinda. Nach Dads Ansicht könnte sie allerdings genauso gut blöde Kuh heißen.«
Sarah zauberte eine Tüte Chips hervor, schüttete den Inhalt in eine Schale und setzte sich neben Max aufs Sofa, damit sie gemeinsam daraus essen konnten.
»Willst du sie immer noch zurück?«, fragte sie nachdenklich.
»Nein, inzwischen nicht mehr. Aber ich wünschte, sie hätte uns eine Chance gegeben, es noch einmal neu zu versuchen, anstatt einfach alles hinzuwerfen. Ich finde, das habe ich verdient.«
»Ja, das hast du.«
Er hatte es tatsächlich. Und auch David hatte diese Chance verdient. Außer … Max’ Wärme so dicht neben ihr hatte eine merkwürdige Wirkung auf sie. Sie musste betrunken sein, denn ganz plötzlich und
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