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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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habe. Ja, hab ich definitiv. Jared fing mit einem Asthmaanfall an, nicht der ganze Anfall, nur das erste Japsen. Danach hörte er auf zu atmen.
    Und Elijah voll so: »Ich musste kurz was durchwaschen.«
    Ich will – falls ich mich nicht klar ausgedrückt haben sollte – gleich sagen, dass ich in den vergangenen vierundzwanzig Stunden mit so vielen blassen Altmännerpimmeln konfrontiert wurde, dass meine zarte Psyche sicher lebenslangen Schaden genommen hat, also wundert euch nicht, wenn ihr mich mitten in der Nacht durch die Moore streifen seht, mit irrem Blick, faselnd von Albinogürkchen im Drahtschwamm, verfolgt von durchhängenden Männerärschen, denn genau das kann einem blühen, wenn man traumatisiert wird.
    Dann warf sich Flood gegen die Tür und schrie, wir sollten fliehen, während er sich dagegenstemmte, um uns vor den Attacken unseres alten Vampirahnen zu beschützen. Ich hatte schon leise daran gezweifelt, ob Flood seinen Pflichten als mein Dunkler Lord überhaupt nachkommen würde, bis er uns dann doch zur Hilfe eilte – kühner Vampirheld, der er ist. Langsam hatte ich das Gefühl bekommen, dass er nur ein Spinner mit oberflächlichen Lyrikkenntnissen war.
    Als wir flüchteten, konnte ich Elijah noch rufen hören: »Er hat meinen ganzen Trainingsanzug vollgepisst!«, während er sich gegen die Tür warf, oder zumindest nahm ich es an, denn ich drehte mich erst um, als wir schon zwei Blocks weiter waren.
    Die Gräfin war voll so: »Ich muss zurück! Ich muss ihm helfen!« Doch bevor sie sich auch nur umdrehen konnte, kam mein Dunkler Lord schon um die Ecke gerannt.
    Und er voll so: »Lauft! Lauft! Lauft!«, und winkte uns.
    Und wir voll so: »Wohin? Wohin? Wohin?«
    Und dann, als die Gräfin Flood in die Arme schloss und anfing, ihm die Seele aus dem Leib zu quetschen, und Jared voll so »Keuch, mietet euch ein Zimmer, keuch« war, fing ihre Armbanduhr an zu piepen. Und dann piepte auch Floods Uhr. Und beide voll so: »Oh-oh.«
    Also blieben uns ungefähr zehn Minuten, um ein dunkles Versteck zu finden, und keiner hatte Geld für ein Hotel, selbst wenn noch genügend Zeit gewesen wäre, einzuchecken und alles. Also rannten sie zu einer großen Baustelle unter der Bay Bridge. Und ich dachte Ich möchte meine beiden Meister nicht auf einer Baustelle begraben. Was ist, wenn sie einbetoniert werden? Die würden bestimmt total ausflippen, wenn man sie einbetoniert.
    Und die Gräfin so: »Wie bist du ihm entkommen?«
    Und Flood, der Vampir, voll so: »Der Summer vom Trockner ging los.«
    Und sie voll so: »Er hat dich leben lassen, weil seine Wäsche fertig war?«
    Und Flood so: »Schwein gehabt, hm?« Absolut überhaupt nicht außer Atem, nicht mal vom Rennen.
    Als wir dann zur Baustelle kamen, war alles offen einzusehen oder wäre es, wenn die Leute zur Arbeit kamen. Und die Gräfin sah zu den Brückenlatten hoch – oder wie die heißen – und meinte: »Da oben!«
    Und da sind wir dann hin. Ich habe mir ein paar Planen geschnappt, mit denen dieses Generatording auf der Baustelle zugedeckt war, und Jared und ich sind mit unseren Vampirmeistern in die Sparren raufgeklettert und haben ihnen geholfen, sich in das Plastik einzurollen, gerade noch rechtzeitig, bevor sie einschliefen.
    Aber als es dann heller wurde und wir die vielen Obdachlosen gesehen haben, wurde uns beiden klar, dass unsere Meister hier nicht sicher waren, wenn die Leute unter der Brücke Interesse an den Plastikplanen oder unserer zarten Jugend zeigten oder meine Gummibärchen witterten und über uns herfielen. Also machte sich Jared auf den Weg, Schubkarre, Müllbeutel und Klebeband zu holen, und hoffentlich den Minivan von seiner Stiefmutter, damit wir unsere Meister in sicherere Gefilde umbetten konnten.
    Ach, übrigens: Bevor die Gräfin in den schwarzen Schlaf der Untoten sank, sag ich noch so: »Und was krieg ich von Euch zu Weihnachten?«
    Und sie so: »Zehntausend Dollar.«
    Und ich so: »Aber ich hab überhaupt nichts für Euch.«
    Und sie voll so: »Das macht doch nichts. Du bist unser liebster Lieblingslakai. Alles ist gut.«
    Wofür ich sie liebe und bis zum Tod bewachen werde. Dann gibt sie Flood, dem Vampir, einen Kuss und fällt um. Ich bin mir sicher, dass ihre Liebe die Ewigkeit überdauern wird, wenn Jared und ich es nicht versauen und die beiden beim Transport grillen.
    Oh, mein Gott! Gerade fällt mir ein, dass wir vergessen haben, Chet zu füttern!
     

-24-
Die Halbwertszeit
von amerikanischem Käse
     
    Die

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