Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
Vom Netzwerk:
uns? Es gibt kein uns .« Ich nehme meine Handtasche. »Ich möchte einfach nur, dass du gehst.«
    Er senkt den Kopf. Das Ganze läuft völlig anders ab, als ich es geplant hatte. Ich hatte mir ausgemalt, dass ich wie Scarlett in Vom Winde verweht wäre, souverän und unerschrocken, doch in Wahrheit macht es mich traurig, und ich habe sogar Mitleid mit ihm.
    »Ich weiß, wie das alles auf dich wirken muss, aber ich liebe dich wirklich.« Seine Augen glitzern feucht, als er die Kette vom Bett aufhebt.
    »Und früher habe ich dir das auch geglaubt. Erst jetzt ist mir klar geworden, dass du nur dich selbst liebst, sonst niemanden.«
    »Aber Hase, sag doch so etwas nicht!« Meine Güte, er weint tatsächlich. Ein Schluchzen dringt aus seiner Kehle, und er schluckt schwer. Es gab eine Zeit, als mich dieses Theater berührt hätte. Früher hätte ich es nicht ertragen, ihn leiden zu sehen. Jetzt stehe ich vor ihm und weiß, dass ich lediglich Zeuge einer weiteren, sorgfältig einstudierten Vorstellung bin. Er taumelt mit ausgestreckten Armen auf mich zu wie ein Kleinkind. »Es tut mir so leid!«, schnieft er. »Es tut mir leid, Häschen! Vielleicht war ich dir gegenüber nicht ehrlich genug. Aber lass uns doch darüber reden. Ich liebe dich. Und du liebst mich. Wir gehören zusammen.«
    »Nein, das tun wir nicht.«
    »Aber ich kann mich ändern … wirklich.«
    »Rob, ich will gar nicht, dass du dich änderst. Du kannst nichts mehr tun. Es ist zu spät. Ich liebe dich nicht mehr.«
    Er heult laut auf wie ein kleiner Junge und schüttelt den Kopf, während ihm der Rotz aus der Nase läuft, als müsse er mir beweisen, welche Auswirkungen meine Worte auf ihn haben. »Tu das nicht.«
    »Ich gehe jetzt«, sage ich leise. »Und wenn ich zurückkomme, bist du weg. Und lass die Schlüssel hier, okay?« Tränen strömen ihm übers Gesicht. Ein leises Gefühl der Übelkeit steigt in mir auf.
    »A… aber Hase!« Wieder streckt er die Arme nach mir aus, doch ich weiche ihm aus und nehme meine Jacke.
    »Okay?«, wiederhole ich. Langsam nickt er zwischen zwei Schluchzern. »Es tut mir leid«, füge ich mit einem Anflug von Schuldbewusstsein hinzu. »Mach’s gut, Rob.« Ich wende mich ab, gehe hinaus, lasse die Tür hinter mir ins Schloss fallen und laufe los.
    Erst am Ende der Straße drehe ich mich noch einmal um. Er ist mir nicht gefolgt, und plötzlich dämmert mir etwas: Das hat er auch früher nie getan. Kein einziges Mal ist er mir nach einem Streit nachgegangen. Ich kann es nicht glauben. Fünf Jahre, und kein einziges Mal hatte er das Bedürfnis, mich zurückzuholen. Ich werde seinetwegen kein schlechtes Gewissen haben. Er ist schuld daran, dass es so gekommen ist. Er ist derjenige, der jedes Mal vor der Hochzeit gekniffen hat. Er hat mich die ganze Zeit belogen. Ich spüre, wie mich neue Energie durchströmt. Endlich bin ich frei. Ich habe mich befreit. Von ihm und dem Bann, mit dem er mich all die Jahre belegt hatte.
    Ich hole tief Luft. Plötzlich fühle ich mich stark, wie neugeboren. Am liebsten würde ich laut hinausschreien. Eine Frau in karibischem Gewand geht an mir vorbei. Ich lächle sie an. Sie erwidert mein Lächeln. Ich bin regelrecht zittrig vor Erleichterung. Ein Taxi biegt um die Ecke. Aus einem Impuls heraus halte ich es an und steige ein. Der Fahrer wendet und schlägt den Weg zu Lucys Wohnung ein.
    Sie öffnet die Tür einen spaltbreit und verzieht das Gesicht, als sie mich sieht, tritt aber trotzdem heraus.
    »Na, sieh mal einer an …«
    »Es tut mir leid«, sprudele ich heraus. Sie kreuzt die Arme vor der Brust und legt erwartungsvoll den Kopf schief. »Du hast völlig recht. Ich bin total langweilig. Ich stecke ständig in der Krise und habe mich vielleicht auch ein bisschen darin gesuhlt …«
    »Vielleicht auch ein bisschen?«
    »Definitiv sogar. Gesuhlt, meine ich … und dich permanent damit genervt.« Ich sehe sie an, doch ihre Miene ist immer noch ausdruckslos. Für den Bruchteil einer Sekunde überfällt mich der schreckliche Gedanke, dass sie mir nicht verzeihen wird. »Ich war eine echt beschissene Freundin«, gestehe ich leise. »Du fehlst mir.«
    Einen Moment stehen wir so auf ihrer Treppe und sehen einander an, dann lächelt sie.
    »Nein, mir tut es leid, ich bin die beschissenere Freundin von uns beiden.«
    »Nein, ich. Ich habe dich mit meinem ständigen Gelaber über Rob zu Tode gelangweilt.«
    »Und ich rede ununterbrochen nur von Sex.«
    »Tust du nicht. Na ja, zumindest nicht

Weitere Kostenlose Bücher