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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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Platz für Schwache. Ich hole zitternd Luft und putze mir die Nase. Höchste Zeit, sich zusammenzureißen und mit dem Geheule aufzuhören. Langsam fährt der Bus weiter in Richtung Piccadilly, wo dichter Verkehr herrscht. Schaufenster ziehen an mir vorbei. Schließlich erblicke ich die Royal Academy.
    Die Royal Academy! Hektisch springe ich auf und drücke den Knopf, doch der Bus fährt weiter bis zur nächsten Haltestelle. Ich springe hinaus. Innerhalb von Sekunden bin ich klitschnass – mein Kleid klebt mir am Körper, meine Haare hängen strähnig ins Gesicht, und in meinen Schuhen steht das Wasser. Im Laufschritt schlängele ich mich an den Passanten vorbei Richtung Galerie. Kühler Regen tropft von den Schirmen auf mich herab und läuft mir ins Genick. Wenn ich nur seine Bilder sehen könnte, würde ich mich ihm näher fühlen. Vielleicht ist er sogar dort! Vielleicht kommt er auf einen Sprung vorbei, um zu sehen, ob eines seiner Bilder verkauft wurde. Wir könnten uns zufällig in die Arme laufen, und … er würde merken, dass ich ihn brauche. Vor dem Eingang wringe ich mir den Regen aus den Haaren. Touristen sammeln sich und stellen sich in der Schlange vor der Kasse an. Plötzlich bin ich hundertprozentig sicher, dass er dort drin ist und auf mich wartet – wie im Film, in dem die Heldin an den Ort zurückkehrt, wo sie ihren Liebsten zuletzt gesehen hat.
    Meine Füße quietschen in den nassen Schuhen. Ich glaube, hier bin ich richtig. Das war der Raum, in dem Max’ Bilder ausgestellt waren. Ich sehe mich um, bis mein Blick an einer Gestalt hängen bleibt, die mir bekannt vorkommt. Ich sehe noch einmal hin. Lula. Bei der Erinnerung daran, wie ich sie das erste Mal in seinem Atelier gesehen habe, blutet mir das Herz. Ich trete ganz dicht davor, verfolge mit meinem Blick die einzelnen Pinselstriche und stelle mir vor, wie seine Hand über die Leinwand geglitten ist. Neben dem Gemälde hängt ein Schildchen. »Neid. Öl und Acryl. Max Kelly « steht darauf. Sie ist immer noch einzigartig schön, selbst in einem Raum voller anderer wundervoller Kunstwerke. Ein Aufkleber verrät mir, dass das Bild verkauft wurde. Wie schön! Ich streiche mit dem Finger über seinen Namen: Max Kelly – der kluge, talentierte, sexy Max Kelly. Dann fällt mein Blick auf ein anderes Gemälde: Ich, am Tag nach Janes Hochzeit, in seinem Arsenal-Shirt.
    Ich habe mich in seinem Sessel zusammengerollt und sehe auf eine düstere Art und Weise cool und wun derschön aus mit meinem zerwühlten Haar und meinem verschmierten Make-up. Er hat ein helles Funkeln in meine Augen gemalt, was den Eindruck entstehen lässt, als sei ich drauf und dran, in Lachen auszubrechen. Ich bin völlig hin und weg und wünschte, ich würde tatsächlich so aussehen. Wie es wohl wäre? Genauso wollte ich immer aussehen. Ich stehe da, blicke in mein Gesicht, das Licht in meinen Augen, und mit einem Mal durchströmt mich Hoffnung. Er hat mich genauso gemalt, wie er mich sieht. So empfindet er, wenn ich bei ihm bin. Liebe , so hat er es genannt. Ich stehe mitten in der Galerie und betrachte das Bild von mir, während sich eine Pfütze um meine Füße bildet. Plötzlich kann ich kaum noch atmen. Wieder und wieder nehme ich den Anblick meiner Füße, meines Haars, der roten Stofffalten in Augenschein. Es ist, als hätte Max geradewegs mein Herz ergriffen und das Licht darin entzündet. Menschen gehen an mir vorüber. Der Regen draußen verstummt. Und alles ergibt plötzlich einen Sinn.

25
    Entschuldigung
    1. Entschuldige dich nur, wenn du es auch ernst meinst.
    2. Bring deine Entschuldigung persönlich vor.
    3. Übernimm die volle Verantwortung für dein Handeln und schiebe die Schuld nicht jemand anders in die Schuhe oder komme mit Ausreden an.
    4. Erwarte nicht, dass sich dein Gegenüber ebenfalls entschuldigt oder dir verzeiht.
    5. Wenn du sagst: »Es tut mir leid, aber …«, oder »Es tut mir leid, dass du so empfindest …«, ist dein Bedauern nicht aufrichtig.
    6. Nach einer ehrlich gemeinten Entschuldigung fühlt sich dein Gegenüber besser und du ebenfalls.
    Ich betrete meine Wohnung und lasse die Tür hinter mir ins Schloss fallen. »Hallo?«, rufe ich, nur zur Sicherheit. Keine Antwort. Ich schäle mich aus meinen nassen Klamotten, steige unter die Dusche, lasse den heißen Wasserstrahl auf meine Schultern prasseln, verteile Shampoo auf meinem Kopf und spüle es wieder aus. Dampf füllt den Raum. Ich strecke mich, hebe die Arme und drehe mich hin und her,

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