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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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auf dem Asphalt lässt mich zusammenfahren. Ich wirble herum und spähe in die Dunkelheit, während mich das unheimliche Gefühl beschleicht, nicht allein hier zu sein.
    »Hallo?« Sämtliche Horrorfilme, die ich in meinem Leben gesehen habe, kommen mir wieder in den Sinn. Bestimmt löst sich jede Sekunde irgendein gruseliges Wesen mit Klauen statt Fingern aus den nächtlichen Schatten. Ich lausche in die Finsternis und höre ein hohes kehliges Fiepen. Etwas bewegt sich. Gerade als ich davonlaufen und »Hilfe! Da lebt ein böser Clowns in der Kanalisation!« schreien will, kommt eine Katze mit hoch aufgerichtetem Schwanz angetrottet. Es scheint sich um einen Kater zu handeln, der sich zwischen meinen Beinen hindurchschlängelt und an meinen Waden reibt. Ich presse mir die Hand auf die Brust – vor Erleichterung, aber auch, weil die Darsteller in den Horrorfilmen das auch immer tun. »Dave!« Ich bücke mich und kraule ihn am Kinn. Augenblicklich beginnt er hingebungsvoll zu schnurren. Ich hebe ihn hoch, und er schmiegt sich mit halb geschlossenen Augen und baumelnden Beinchen in meine Arme. »Armer kleiner Dave. Armes Katerchen. Er hat dich einfach hiergelassen!« In diesem Moment geht die Tür auf, und eine Frau in einem Minnie-Mouse-Nachthemd erscheint. Dave strampelt sich los und verschwindet zwischen ihren Knöcheln. Die Frau beäugt mich einen Moment lang, dann macht sie Anstalten, die Tür wieder zu schließen.
    »Äh, hi, Entschuldigung.« Ich trete einen Schritt vor. Sie hält die Tür einen Spaltbreit offen. »Hi, ich suche Max Kelly. Vielleicht wissen Sie ja, wo er ist … Das ist sein Kater …«
    »Ach? Suchen wir nicht alle ein bisschen Max Kelly?«
    »Tun wir das? Das heißt, Sie kennen ihn?«
    »Er hat mich gebeten, auf seine Katze aufzupassen, weil er für eine Weile weg sei, und mir einen Hunderter in die Hand gedrückt.«
    »Aber er hat nicht gesagt, wohin er wollte?«
    »Nein. Wenn ich das wüsste, würde ich ihm seine Scheißkatze postwendend hinterherschicken. Das Viech ist eine echte Nervensäge.«
    »Und Sie wissen wirklich nicht, wo er steckt?«
    »Wieso? Schuldet er Ihnen vielleicht Geld?«
    »Nein. Er ist ein Freund von mir.« Erst jetzt bemerke ich die stecknadelkopfgroßen Blutstropfen, die aus Daves Kratzern aus meinem Arm quellen.
    »Er ist am Mittwoch gefahren. Aber wenn Sie mit ihm befreundet sind, könnten Sie dann nicht seinen Kater nehmen?«
    Heute, 01:07 Uhr
    Von: Vivienne Summers
    An: Max Kelly
    Betreff: [Keiner]
    Du bist also einfach abgehauen. Sehr dramatisch. Wann kommst du zurück?
    Liebe Grüße von Dave
    Heute, 14:22 Uhr
    Von: Vivienne Summers
    An: Max Kelly
    Betreff: Re:
    Max,
    deine Message ist angekommen. Aber auch wenn du nicht mit mir reden willst – wie können wir da wieder rauskommen? Es ist absolut unvorstellbar für mich, dass wir keine Freunde mehr sein könnten.
    V x
    PS: Anbei schicke ich dir mein Fotoalbum mit all den Aufnahmen von uns. Die vom Abschlussball gefallen mir am besten. Was hast du damals bloß mit deinen Haaren angestellt? Und dieses Jackett – du warst damals schon ein Blödmann, siehst du?
    Heute, 14:37 Uhr
    Von: Vivienne Summers
    An: Max Kelly
    Betreff: Re:
    Max, wenn du mich in den nächsten fünf Minuten anrufst, lade ich dich zu diesem All-you-can-eat-Chinesen ein. Die Rechnung geht auf mich. Du kriegst auch einen dieser roten Cocktails mit Schirmchen obendrauf.
    V x
    Heute, 14:46 Uhr
    Von: Vivienne Summers
    An: Max Kelly
    Betreff: Re:
    Ich kann es erklären … alles. x
    Heute, 15:07 Uhr
    Von: Vivienne Summers
    An: Max Kelly
    Betreff: Re:
    Bitte, Max. Könntest du dich nicht mit mir treffen? Nur eine halbe Stunde. x
    Heute, 15:28 Uhr
    Von: Vivienne Summers
    An: Max Kelly
    Betreff: Re:
    Sei kein Blödmann. Du fehlst mir. x
    Heute, 15:41 Uhr
    Von: Vivienne Summers
    An: Max Kelly
    Betreff: Re:
    Soll ich dich in Ruhe lassen? Okay, dann war’s das. Ich schicke dir keine Nachrichten mehr.
    Leb wohl
    *dramatische Pause*
    Leb wohl, Max
    Heute, 16:09 Uhr
    Von: Vivienne Summers
    An: Max Kelly
    Betreff: Re:
    Du bist so was von stur. Das ist keine besonders anziehende Eigenschaft.
    Heute, 16:17 Uhr
    Von: Vivienne Summers
    An: Max Kelly
    Betreff: Re:
    Davon wachsen einem Haare in den Ohren.
    Das irische Freizeichen klingt ziemlich merkwürdig. Ist bei denen eigentlich ständig belegt? Wenn nicht, dauert es eine halbe Ewigkeit, bis jemand abhebt. Wo um alles in der Welt wohnen diese Leute, dass man so lange bis zum Telefon braucht? Ich sitze hier in

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