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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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die Liebe hinfällt …«
    »Viv, wenn die einen Mann zum Heiraten findet, besteht auch für dich noch Hoffnung.«
    »Vielen Dank, Christie.« Grinsend lehne ich mich auf meinem Stuhl zurück. »Okay, noch zehn Minuten. Wir bringen sie über alle Produkte auf den neuesten Stand, und die Kerzengeschichte lassen wir am Ende einfach unter den Tisch fallen.«
    »Klar.«
    »Dann lass uns die Unterlagen noch mal durchgehen.«
    Als wir die Hälfte durchgearbeitet haben, rauschen Schnuti und Miss Boje herein. Die Boje lächelt uns zu und setzt sich wortlos ans Kopfende des Tisches. Schnuti trägt halbwegs passable Wedge Boots im Stil der Siebziger. Sie mustert mich eisig. »Vivienne.« Sie nickt. »Christine.« Mir fällt auf, dass Miss Boje keinen Verlobungsring trägt, deshalb beschließe ich, mich mit meinen Glückwünschen zurückzuhalten. »Als Erstes möchten wir wissen, was mit den skandinavischen Kerzen ist. Bitte«, eröffnet Schnuti.
    Mein Herzschlag setzt aus. Ich kenne diese aufsteigende Panik nur allzu genau und hole tief Luft. »Die skandinavischen Kerzen?«
    »Genau.« Sie sieht mich an. Das Licht spiegelt sich in ihren Brillengläsern und bohrt sich in meine Augen wie ein Folterinstrument.
    Gestehe, denke ich. Spuck’s aus. Sing wie ein Vögelchen. »Wir haben zehntausend Stück im Lager liegen.«
    Miss Boje hebt abrupt den Kopf. »Zehntausend?«, wiederholt sie.
    »Ja. Genau.« Ich tue so, als müsse ich meine Notizen zu Rate ziehen, und blättere darin herum. »Außerdem wurden sie von norwegischen Gefängnisinsassen gefertigt.«
    »Gefängnisinsassen?«, wiederholt Miss Boje erneut.
    »Ja.«
    »Gefängnisinsassen?«, echot Schnuti.
    Was ist los mit den beiden? Sind sie plötzlich taub?
    »Aber nur Kleinkriminelle. Keine Mörder, Vergewaltiger oder andere schwere Jungs«, wiegle ich ab. Die beiden starren mich argwöhnisch an. »Ladendiebe, vielleicht ein paar Steuerhinterzieher … so was in der Art.« Plötzlich fühle ich mich viel leichter. Ich sehe ihnen in die Augen und lächle.
    »Und Sie wussten die ganze Zeit davon.«
    »Ja, das ist richtig.« O Gott, was für eine Erlösung. Die Wahrheit – das hatten wir schon lange nicht mehr.
    »Aber Sie haben trotzdem zehntausend Stück bestellt, richtig?«
    »Ehrlich gesagt war ich es«, meldet sich Christie zu Wort. »Ich hätte das mit den Häftlingen vorher überprüfen sollen, aber dann habe ich die zehntausend Stück einfach bestellt.« Sie sieht aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.
    »Und ich hätte ihr über die Schulter sehen sollen, deshalb trifft mich genauso die Schuld.« Wieder lächle ich. Allmählich wird mir klar, wieso Katholiken freiwillig zur Beichte gehen. Stille senkt sich über den Raum.
    Schnutis Ohren färben sich feuerrot. »Also, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sind Sie beide sich dessen bewusst, in welcher Lage Sie sich befinden? Nach all den Verwarnungen, die wir ausgesprochen haben?«
    »Ja, dessen sind wir uns bewusst, soweit ich sagen kann. Bist du dir dessen bewusst, Christie?«
    Christie nickt, worauf Schnuti theatralisch mit dem Finger auf sie zeigt. »Christie, Sie sind gefeuert«, erklärt sie. Christie schnappt nach Luft, als hätte sie ihr eine Ohrfeige verpasst.
    »Oh, sehr gut. Sehr, sehr gut.« Ich applaudiere. »Ich wette, Sie konnten es kaum erwarten, das zu sagen.« Als ich von meinem Stuhl aufstehe, läutet die kleine Alarmglocke in meinem Kopf. »Tja, bei mir können Sie sich das sparen, weil ich nämlich kündige.« Die bei den starren mich mit offenen Mündern an wie zwei stumme Frösche. »Christie und ich wurden bereits des Öfteren von Mitbewerbern angesprochen, über einen Wechsel nachzudenken. Wir sind in der Branche unter dem Spitznamen ›Dreamteam‹ bekannt. Deshalb haben wir es nicht nötig, uns hier so anpöbeln zu lassen. Los, Christie, wir gehen.« Nach kurzem Zögern steht Christie auf und sammelt ihre Sachen ein, was eine halbe Ewigkeit dauert, während ich unter den eisigen Blicken von Schnuti und Miss Boje dastehen und auf sie warten muss. »Los, Christie, wir wollen fort von hier, schleunigst und weit …« Ich bin nicht sicher, woher diese Worte stammen – möglicherweise aus Les Misérables –, doch sie verleihen mir zumindest die Würde, die ich für einen anständigen Abgang brauche. Endlich ist sie fertig. Gemeinsam rauschen wir hinaus.
    Später sitzen wir niedergeschlagen bei einer Flasche Sieges-Chardonnay im Crown. Der Wein ist warm und gelb wie

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