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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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auf, und mein Seidenkimono hängt in Fetzen. Dave ist mir geräuschlos gefolgt und sitzt mit überraschter Miene zu meinen Füßen. Ich hebe den Kimono auf.
    »Scheiße, Dave! Der hat fast hundert Pfund gekostet!« Gelbe Augen verfolgen die Seidenfetzen, die leise in der Brise hin und her schwanken. »Wie willst du für den Schaden aufkommen?« Ich schlage auf das Kissen. »Das war mein Lieblingskissen.« Er holt aus und versucht, mit der Pfote eine zu Boden trudelnde Feder zu fangen, während ich die Überreste auf dem Bett einsammle. »Du darfst so was nicht machen, du Dummerchen, okay?« Eine Feder klebt an seiner Schnauze. Er versucht, sie zu fressen. »Brauchst du einen Kratzbaum oder so was?« Ich überlege, wie ich das Chaos am schnellsten beseitigen kann, und beschließe, die Überreste einfach in eine Mülltüte zu stopfen. »Los, verzieh dich!« Ich scheuche ihn hinaus. Mit hängendem Schwanz sucht er unter dem Sofatisch Zuflucht.
    Ich suche die gesamte Wohnung nach Spuren von Rob ab. Es ist eine echte Wohltat, ihn endgültig los zu sein. Dabei habe ich diesen Mann abgöttisch geliebt … nein, ich war regelrecht besessen von ihm. Ich hatte damit gerechnet, am Boden zerstört und voller Zukunftsängste zu sein. Immerhin sieht die seit heute alles andere als rosig aus – ich habe keinen Job, bald auch kein Geld und so gut wie keine Freunde mehr, und noch dazu bin ich wieder Single. Ich gestatte dem Begriff »alte Jungfer« einen Moment lang durch meine Gedanken zu geistern, aber … nein, trotzdem überwiegt meine Erleichterung. Mit dem falschen Menschen an seiner Seite ist man in Wahrheit einsamer, als wenn man sich allein durchs Leben schlägt. Solange man allein ist, bleibt einem wenigstens noch die Hoffnung. Und Seelenfrieden. Alles ist möglich. Man hat das Steuer in der Hand. Man kann Trapezfliegen lernen, sich das Piercing stechen lassen, das man schon immer haben wollte, mit einem VW-Bus durch Guatemala reisen und abends Sandwiches mit Fischstäbchen und Ketchup vorm Fernseher essen.
    Im Geiste lasse ich verschiedene Szenarien Revue passieren und versuche herauszufinden, ob sie schmerzen: Rob mit einer anderen Frau … nein, nichts. Wie er einen Kinderwagen durch die Gegend schiebt. O Gott, er würde einen schrecklichen Vater abgeben! Ihm in die Arme zu laufen, während mein Single-Ich gerade verschwitzt aus dem Fitness-Studio kommt und er an der Seite seiner Supermodel-Freundin und ihrem Baby durch die Straßen schlendert? Ich schenke mir ein Glas Wasser ein. Aua. Ja, dieses Szenario löst einen leisen Schmerz in mir aus, aber es ist nur ein kleiner Kratzer. Ohne das verschwitzte Gesicht nach dem Sport ist es völlig okay. Dave taucht wieder auf und beäugt, die weißen Pfoten artig nebeneinandergestellt, voller Hoffnung den Kühlschrank.
    »Was ist? Mit dir rede ich nicht mehr.« Ich blicke ihn streng an, worauf er ein leises Maunzen hören lässt. Ich lasse mich erweichen, gebe den Inhalt einer Dose Katzenfutter auf eine Untertasse, auf die er sich laut schnurrend stürzt und die Fleischbrocken auf dem Boden verteilt.
    »Du hast keinerlei Manieren«, schimpfe ich. »Genau wie dein Besitzer.« Dein wunderbarer, sexy Besitzer. Wie würde es sich anfühlen, Max endgültig zu verlieren? Ihn mit einer anderen Frau auf der Straße zu sehen? Grauenhaft. Unvorstellbar. Aber ich werde ihn nicht verlieren. Ich fahre den Laptop hoch, rufe meine Website auf und richte einen Blog für ihn ein.
    Als ich fertig bin, laufen mir die Tränen übers Gesicht. Alles wäre viel besser, wenn er jetzt hier wäre. Ich poste den Blog und warte. Aber worauf? Auf ein Wunder? Er wird nicht mit einem Strauß roter Rosen vor meiner Tür auftauchen. Ich schalte den Fernseher an, um das Schweigen des Telefons zu übertönen, und mache mich auf die Suche nach etwas Essbarem. Ich stöbere ein paar abgelaufene Kekse und eine Tüte Salzstangen auf, werfe mich aufs Sofa und zappe durch die Kanäle. Dave macht es sich auf meinem Bauch bequem und beteiligt sich an meinen Snacks. Als ich seinen seidigen Kopf streichle, spüre ich, wie ich mich allmählich entspanne. Gerade als es gemütlich wird und wir uns interessiert eine Sendung über unerwünschte Körperbehaarung ansehen, läutet das Telefon. Ich zucke zusammen. Könnte es Max sein? Vielleicht. Er hat die Nachricht gelesen und kommt vorbei. Ich reiße den Hörer an mein Ohr.
    »Vivienne?«, sagt eine vertraute Stimme.
    »Nana!«
    »Hallo, Liebes.«
    »Wie geht es dir?«
    »Mir

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